Ultrakurzwelle: Unterschied zwischen den Versionen
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Als '''Ultrakurzwellen''' ('''UKW''') bezeichnet man [[elektromagnetische Welle]]n in einem [[Frequenz]]bereich von 30 [[Hertz (Einheit)|MHz]] bis 300 MHz, entsprechend [[Wellenlänge]]n zwischen zehn Meter und einem Meter. Sie liegen somit zwischen den [[Kurzwelle]]n (die länger sind als Ultrakurzwellen) und den [[Dezimeterwelle]]n (die kürzer sind). | Als '''Ultrakurzwellen''' ('''UKW''') bezeichnet man [[elektromagnetische Welle]]n in einem [[Frequenz]]bereich von 30 [[Hertz (Einheit)|MHz]] bis 300 MHz, entsprechend [[Wellenlänge]]n zwischen zehn Meter und einem Meter. Sie liegen somit zwischen den [[Kurzwelle]]n (die länger sind als Ultrakurzwellen) und den [[Dezimeterwelle]]n (die kürzer sind). | ||
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Im | Im englischen Sprachraum wird für Ultrakurzwelle der Begriff '''''VHF''' (very high frequency – sehr hohe Frequenz)'' verwendet. Der Begriff ''frequency modulation'' ([[Frequenzmodulation]]) wird im Rundfunkbereich fälschlicherweise als Synonym eingesetzt und es wird die Abkürzung '''''FM''''' verwendet. Daher ist auch die Kennzeichnung des UKW-Bereichs als '''''FM''''' auf Rundfunkempfängern mit analoger Skala falsch. | ||
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff UKW häufig für [[UKW-Rundfunk]] im Bereich 87,5 bis 108 MHz des VHF-Bandes II verwendet. | Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff UKW häufig für [[UKW-Rundfunk]] im Bereich 87,5 bis 108 MHz des VHF-Bandes II verwendet. | ||
Zu den Ultrakurzwellen gehören jedoch auch die für Fernsehsender verwendeten Frequenzen der Rundfunkbänder [[VHF-Band I|I]] und [[VHF-Band III|III]] sowie die unteren und oberen | Zu den Ultrakurzwellen gehören jedoch auch die für Fernsehsender verwendeten Frequenzen der Rundfunkbänder [[VHF-Band I|I]] und [[VHF-Band III|III]] sowie die unteren und oberen Sonderkanäle des Kabelfernsehens. | ||
Das | Das Hyperband (Erweiterter Sonderkanalbereich) und die Rundfunkbänder IV und V gehören dagegen zu den [[Dezimeterwelle]]n. | ||
Weiterhin ist der Begriff UKW auch im Bereich des Sprechfunks gebräuchlich. Es handelt sich dabei vor allem um das 4-m-Band (also die Frequenzen unterhalb des UKW-Rundfunks), die Bereiche des Flugfunks mit Frequenzen oberhalb 108 MHz sowie das 2-m-Band im Bereich von 140 bis 174 MHz, wo sich viele verschiedene professionelle Funkdienste sowie ein [[Amateurfunk|Amateurband]] befinden. | Weiterhin ist der Begriff UKW auch im Bereich des Sprechfunks gebräuchlich. Es handelt sich dabei vor allem um das 4-m-Band (also die Frequenzen unterhalb des UKW-Rundfunks), die Bereiche des Flugfunks mit Frequenzen oberhalb 108 MHz sowie das 2-m-Band im Bereich von 140 bis 174 MHz, wo sich viele verschiedene professionelle Funkdienste sowie ein [[Amateurfunk|Amateurband]] befinden. | ||
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Die Reichweite der Ultrakurzwellen ist durch den ''Horizont der elektromagnetischen Wellenausbreitung'' beschränkt. Dieser entspricht nicht dem optischen | Die Reichweite der Ultrakurzwellen ist durch den ''Horizont der elektromagnetischen Wellenausbreitung'' beschränkt. Dieser entspricht nicht dem optischen Horizont für das sichtbare Licht, da die Brechzahl der Erdatmosphäre für den UKW-Frequenzbereich mit der Höhe über Grund abnimmt.<ref name="P.453">Recommendation ITU-R P.453-9: ''The radio refractive index: its formula and refractivity data'', ITU 2003</ref> Daher erscheint die Erdkrümmung für die Ultrakurzwellen flacher als für das sichtbare Licht. Der sogenannte Radiohorizont ist somit weiter entfernt als der optische Horizont. | ||
Anders als beim [[Langwellenrundfunk|Lang]]-, [[Mittelwellenrundfunk|Mittel]]- und [[Kurzwellenrundfunk]] werden ultrakurze Radiowellen, abgesehen von den im Sommer sporadisch auftretenden [[Überreichweite]]n „Sporadic-E“, nicht an der [[Ionosphäre]] reflektiert, so dass ihre terrestrische Reichweite deutlich geringer ist. Bei bestimmten Inversionwetterlagen kann es allerdings zu [[Überreichweite]]n kommen. Abhängig vom Sender- und Empfängerstandort, der Sendeleistung und der Empfangsausrüstung liegt die Reichweite eines UKW-Senders zwischen einigen 10 und ca. 200 km. Daher besteht ein UKW-Sendernetz aus recht vielen Sendern, die in geringen Abständen, meist auf Anhöhen, aufgebaut sind. In gebirgigen Gebieten setzt man häufig | |||
Anders als beim [[Langwellenrundfunk|Lang]]-, [[Mittelwellenrundfunk|Mittel]]- und [[Kurzwellenrundfunk]] werden ultrakurze Radiowellen, abgesehen von den im Sommer sporadisch auftretenden [[Überreichweite]]n „Sporadic-E“, nicht an der [[Ionosphäre]] reflektiert, so dass ihre terrestrische Reichweite deutlich geringer ist. Bei bestimmten Inversionwetterlagen kann es allerdings zu [[Überreichweite]]n kommen. Abhängig vom Sender- und Empfängerstandort, der Sendeleistung und der Empfangsausrüstung liegt die Reichweite eines UKW-Senders zwischen einigen 10 und ca. 200 km. Daher besteht ein UKW-Sendernetz aus recht vielen Sendern, die in geringen Abständen, meist auf Anhöhen, aufgebaut sind. In gebirgigen Gebieten setzt man häufig Füllsender ein. | |||
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| Kabelfernsehen | | Kabelfernsehen | ||
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Ultrakurzwelle Deutsche Wikipedia] | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Ultrakurzwelle Deutsche Wikipedia] | ||
[[Kategorie:Physik]] |
Aktuelle Version vom 17. Dezember 2017, 07:35 Uhr
Als Ultrakurzwellen (UKW) bezeichnet man elektromagnetische Wellen in einem Frequenzbereich von 30 MHz bis 300 MHz, entsprechend Wellenlängen zwischen zehn Meter und einem Meter. Sie liegen somit zwischen den Kurzwellen (die länger sind als Ultrakurzwellen) und den Dezimeterwellen (die kürzer sind).
Begriff
Im englischen Sprachraum wird für Ultrakurzwelle der Begriff VHF (very high frequency – sehr hohe Frequenz) verwendet. Der Begriff frequency modulation (Frequenzmodulation) wird im Rundfunkbereich fälschlicherweise als Synonym eingesetzt und es wird die Abkürzung FM verwendet. Daher ist auch die Kennzeichnung des UKW-Bereichs als FM auf Rundfunkempfängern mit analoger Skala falsch.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff UKW häufig für UKW-Rundfunk im Bereich 87,5 bis 108 MHz des VHF-Bandes II verwendet. Zu den Ultrakurzwellen gehören jedoch auch die für Fernsehsender verwendeten Frequenzen der Rundfunkbänder I und III sowie die unteren und oberen Sonderkanäle des Kabelfernsehens.
Das Hyperband (Erweiterter Sonderkanalbereich) und die Rundfunkbänder IV und V gehören dagegen zu den Dezimeterwellen.
Weiterhin ist der Begriff UKW auch im Bereich des Sprechfunks gebräuchlich. Es handelt sich dabei vor allem um das 4-m-Band (also die Frequenzen unterhalb des UKW-Rundfunks), die Bereiche des Flugfunks mit Frequenzen oberhalb 108 MHz sowie das 2-m-Band im Bereich von 140 bis 174 MHz, wo sich viele verschiedene professionelle Funkdienste sowie ein Amateurband befinden.
Reichweite
Die Reichweite der Ultrakurzwellen ist durch den Horizont der elektromagnetischen Wellenausbreitung beschränkt. Dieser entspricht nicht dem optischen Horizont für das sichtbare Licht, da die Brechzahl der Erdatmosphäre für den UKW-Frequenzbereich mit der Höhe über Grund abnimmt.[1] Daher erscheint die Erdkrümmung für die Ultrakurzwellen flacher als für das sichtbare Licht. Der sogenannte Radiohorizont ist somit weiter entfernt als der optische Horizont.
Anders als beim Lang-, Mittel- und Kurzwellenrundfunk werden ultrakurze Radiowellen, abgesehen von den im Sommer sporadisch auftretenden Überreichweiten „Sporadic-E“, nicht an der Ionosphäre reflektiert, so dass ihre terrestrische Reichweite deutlich geringer ist. Bei bestimmten Inversionwetterlagen kann es allerdings zu Überreichweiten kommen. Abhängig vom Sender- und Empfängerstandort, der Sendeleistung und der Empfangsausrüstung liegt die Reichweite eines UKW-Senders zwischen einigen 10 und ca. 200 km. Daher besteht ein UKW-Sendernetz aus recht vielen Sendern, die in geringen Abständen, meist auf Anhöhen, aufgebaut sind. In gebirgigen Gebieten setzt man häufig Füllsender ein.
Verwendung des UKW-Frequenzspektrums
Frequenzband | Frequenzbereich | Kanäle | Verwendung |
---|---|---|---|
34–40 MHz | Mobilfunk 8-m-Band (Betriebsfunk) | ||
VHF-Band I | 47–68 MHz | K2–K4 | Kabelfernsehen (zunehmend für Upstream Kabel-Internet/-Telefonie), Amateurfunk (6-Meter-Band); Fernsehen terrestrisch (in Deutschland bis ca. 2008, auch international auslaufend) |
OIRT-Band | 66–74 MHz | UKW-Hörfunk terrestrisch in Osteuropa (auslaufend) | |
76–90 MHz | UKW-Hörfunk terrestrisch in Japan, BOS-Funk (4-Meter-Band) | ||
VHF-Band II | 87,5–108 MHz | UKW-Hörfunk terrestrisch / Kabelfernsehen | |
Flugfunk | 108–137 MHz | Kanalabstand 25 kHz im unteren und 8,33 kHz im oberen Luftraum | Kommunikation, Funknavigation |
Unterer Sonderkanalbereich | 104–174 MHz | S1–S10 (S1 heute für UKW Rundfunk / S2 und S3 meist digital genutzt) | Kabelfernsehen, teilweise UKW-Seefunk |
Amateurfunk | 144–146 MHz | Amateurfunkdienst (2-Meter-Band) | |
Seefunk | 156–162 MHz | Kanal 01–Kanal 75, Anruf Kanal 16 (DSC Kanal 70) |
UKW-Seefunk |
VHF-Band III | 174–230 MHz | K5–K12 | DAB/Kabelfernsehen |
Oberer Sonderkanalbereich | 230–300 MHz | S11–S20 | Kabelfernsehen |
Einzelnachweise
- ↑ Recommendation ITU-R P.453-9: The radio refractive index: its formula and refractivity data, ITU 2003