Sandbox:Klassifizierung von Zahlensendern: Unterschied zwischen den Versionen

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Ursprung und Zweck der meisten dieser Ausstrahlungen sind nicht öffentlich bekannt. Zahlensender werden mit großer Wahrscheinlichkeit von Geheimdiensten zur Kommunikation mit verdeckt operierenden Agenten verwendet. Auch Militär und Diplomatendienste sowie Botschaften und Konsulate verfügen mitunter über Empfangseinrichtungen, die geeignet sind, Nachrichten von Zahlensendern zu empfangen. Zahlensender sind deshalb besonders geeignet, da chiffrierte Nachrichten über [[Kurzwelle]] weltweit gehört werden können. Die Empfänger der Nachrichten brauchen nur ein [[Radio]] (etwa einen hochwertigen Weltempfänger), das sich für den Empfang der Kurzwelle im den entsprechenden Frequenzbereichen eignet und [[Einseitenbandmodulation]] (SSB) empfangen kann. Der Empfang bleibt dabei, im Gegensatz zu Emails, meist unentdeckt.
Ursprung und Zweck der meisten dieser Ausstrahlungen sind nicht öffentlich bekannt. Zahlensender werden mit großer Wahrscheinlichkeit von Geheimdiensten zur Kommunikation mit verdeckt operierenden Agenten verwendet. Auch Militär und Diplomatendienste sowie Botschaften und Konsulate verfügen mitunter über Empfangseinrichtungen, die geeignet sind, Nachrichten von Zahlensendern zu empfangen. Zahlensender sind deshalb besonders geeignet, da chiffrierte Nachrichten über [[Kurzwelle]] weltweit gehört werden können. Die Empfänger der Nachrichten brauchen nur ein [[Radio]] (etwa einen hochwertigen Weltempfänger), das sich für den Empfang der Kurzwelle im den entsprechenden Frequenzbereichen eignet und [[Einseitenbandmodulation]] (SSB) empfangen kann. Der Empfang bleibt dabei, im Gegensatz zu Emails, meist unentdeckt.
==Anfänge==
Zahlensender sollen als Führungsmittel von Truppen und Agenten bereits seit dem Ersten Weltkrieg zum Einsatz kommen. Berichte hierüber sind jedoch schwammig, da das damals noch neue Medium "Funk" nur wenigen vertraut war und sich noch weniger als Funkamateur dem neuen Hobby widmeten. In diesen Anfangsjahren war das hauptsächliche [[Modulation]]sverfahren die Morsetelegrafie. Derer waren nur ausgebildete Spezialisten mächtig sowie wenige Funkamateure. Daher gibt es fast nur mündliche und so gut wie keine schriftlichen Überlieferungen über diese Zahlensender der frühen Jahre.
Mit dem Beginn des [[:de:Kalter Krieg|Kalten Krieges]] nach 1945 und der fortschreitenden Entwicklung in der Elektrotechnik und Elektronik wurden Funkempfänger erschwinglicher und in bald jedem Wohnzimmer fand sich mindestens ein "Dampfradio", das neben [[Langwelle|Lang-]] und [[Mittelwelle]] einen Teil der [[Kurzwelle]] empfangen konnte - meist zwischen dem [[:de:https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzwellenrundfunk#Rundfunkbänder_im_Kurzwellenbereich|49- und 19-Meter-Band]]. Dazwischen siedelten bereits der [[Seefunkdienst|Seefunk-]], der [[Flugfunk]]- wie auch der [[Amateurfunkdienst]]. Und in diesen "Zwischenbändern" tauchten schließlich immer mehr Zahlensender auf, denn der Kalte Krieg verlangte nach einem effizienten Führungsmittel der jeweiligen Agenten. Die Kurzwelle mit ihren Ausbreitungsbedingungen bot dafür die idealen Voraussetzungen: ein Signal kann theoretisch einmal die ganze Erde umrunden und ist beim Empfänger nach wie vor verständlich. Ein Rundfunkempfänger mit Kurzwellenteil war bis in die 1990er Jahre nichts ungewöhnliches und deutete keineswegs auf nachrichtendienstliche Tätigekeiten des Eigentümers hin.
Auf der Senderseite blieb dagegen ein hoher Aufwand. Es mussten entsprechende Sendestellen errichtet werden und mit hohem Energieaufwand ins "Zielgebiet" gesendet werden. Dennoch benutzten viele Nachrichtendienste die Kurzwelle, um ihre Agenten mit Nachrichten (Aufträgen, Eingangsbestätigungen und sicherlich auch mal persönliche Grüße) zu versorgen. Der "Rückweg" lief jedoch mehrheitlich abseits der Kurzwelle über andere konspirative Wege (Tote Briefkästen, Postweg, Kuriere usw.).
Mit der weiten Verbreitung von Empfangsgeräten mit Kurzwelle begann bei Kurzwellen- bzw. Funkamateuren auch das Interesse an Zahlensendern. In Zeiten vor der Verbreitung des Internets gab es erste kleinere Zusammenschlüsse von "Fans" der Zahlensendungen. Diese beschränkten sich aber zumeinst auf Briefkontakte, so dass keine umfassenden Beobachtungen machbar waren. Erst in den 1980er Jahren begannen sich Newsgroups zu formieren, die ihre Zahlensender-Beobachtungen koordinieren konnten.
==Erste Klassifizierungen==
Die ersten Klassifizierungen von Zahlensendern geschahen aufgrund der Eigenarten von Zahlensendern. Dazu zählten Stimme, Ankündigungssignale oder die Tage an denen einzelne Sender aktiv wurden. Allerdings waren diese noch zu vielfältig in ihren Ansätzen und Ergebnissen, als dass somit eine großflächige koordinierte Beaobachtung möglich gewesen wäre.
===Klassifizierung durch tiNG===
Bereits in den 1970er Jahren stieß Thomas (tiNG) mit dem Küchenradio seiner Eltern auf Zahlensender (damals [[G08]]). Fortan faszinierten sie den Heranwachsenden, bis heute. Durch den Einsatz verschiedener Kurzwellenempfänger, meist kommerzielle Geräte von [[:de:Grundig (Unternehmen)|Grundig]], [[:de:Philips|Philips]] oder [[:de:ITT Corporation|ITT]], später dann spezialisierter portabler Weltempfänger, konnte Thomas immer mehr unterschiedliche Zahlensender empfangen. Schon früh begann er, die Sendungen mitzuschreiben, bemerkte dann aber, dass ein einfaches Mitschreiben nicht ausreichte. Es bedurfte einer kategorischen Sortierung der Zahlensender.
====K-Nummerierung====
Erste Versuche einer Kategorisierung unternahm tiNG mit einer einfachen '''K'''-Kennung und fortlaufender Nummer ('''K''' für '''K'''urzwelle). Da aber immer wieder neue Zahlensender auf immer wieder neuen Frequenzen von ihm entdeckt wurden geriet dieses System mit der Vergabe von fortlaufenden Nummern über 100 schnell an seine Grenzen. Zumal die [[Format von Zahlensendungen|Formate der Sendungen]] auch immer mehr von den zuerst gehörten Sendern [[G08]] und [[G03]] differierten musste eine neue Systematik her.
====Namensvergabe====
Es folgte etwa um 1986 die erte Sortierung nach Namen. Dazu wurden die Eigenarten jeder Station für die Namensfindung herangezogen. So erhielt [[G03]] beispielsweise den Namen ''GONG'' wegen seines Ankündigungssignals. Bei [[G08]] war der Viertonlauf des Erkennungssignals der Namensgeber ''LAUF''.
Hier eine Übersicht der von tiNG vergebenen Namen im Vergleich zu den ersten bei [[ENIGMA]] verwendeten und den heute noch gültigen Bezeichnungen:
{| class="wikitable sortable"
! tiNG-Name !! ENIGMA-Name !! ENIGMA-Classifier
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| LAUF ||  || G08
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| GONG || GONG / CHIMES || G03
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| WETTER || German Counting || G05
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| WEATHER || (ENGLISH) COUNTING / The Counting Station || E05
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| AROFLEX || Phonetic || E10
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| STRICH || (The) Strich || G11
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| BUCH || Tow Letter (Phonetic), auch DFD21 und DFC37 || G14, G15, G16
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| MELODY || Lincolnshire Poacher  || E03
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| Zitter || German Lady Ending 00000 || G06
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| Neu Zitter || German Lady Ending 000, The Friday Night Fraulein || G07
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| GLOCKENSPIEL || SWEDISH RHAPSODY || G02a
|-
|  || diese Tabelle ist noch im absoluten Entwurfsstadium ||
|}
'''''Diese Tabelle ist noch nicht vollständig - ich muss dazu erst meine alten Unterlagen aus dem 1980er Jahren wieder aus den Umzugskartons holen. Das geht aber erst, wenn ich nach Ostern meine neuen Aktenregale bekomme. Daher bitte ich entsprechend um Geduld! :o) (tinG)'''''
===Klassifizierung durch ENIGMA===
Die '''''E'''uropean '''N'''umbers '''I'''nformation '''G'''athering (and) '''M'''onitoring '''A'''ssociation'' (E.N.I.G.M.A. bzw. ENIGMA, heute "old ENIGMA group") war ein erster nachhaltig organisierter Zusammenschluss von Zahlensenderhörern in Europa.

Version vom 20. März 2018, 11:48 Uhr

Achtung! Dieser Artikel befindet sich derzeit noch in der fachlichen Überarbeitung bzw. im Lektorat! Wird: RC-1


Zahlensender sind Kurzwellen-Radiosender, die Zahlen- oder Buchstabenreihen, polyphone Tömitunter auch Daten im erweiterten Sinne übertragen. Oftmals handelt es sich dabei um Fünfergruppen von Ziffern, die bei manchen Sendern wiederholt werden, ehe die nächste Fünfergruppe übermittelt wird. Bis in die 1980er Jahre hinein wurden diese oft von einer Person im Studio vorgelesen, aber auch schon, wie heute üblich, von computergenerierten bzw. gesampelten oder vom Band gespielten Stimmen. Es handelt sich dabei meist um Frauenstimmen, seltener um Männerstimmen. Die Stationen senden sowohl in Amplitudenmodulation (AM), ebenso in Einseitenbandmodulation (SSB), da die Übertragungen dann von den verbreiteten Weltempfängern einfacher Bauart nicht mehr wiedergegeben werden können. Einige Sender senden seit Jahrzehnten und über einen längeren Zeitraum hinweg auf gleichen Frequenzen und mit einem regelmäßigen Sendeplan.

Ursprung und Zweck der meisten dieser Ausstrahlungen sind nicht öffentlich bekannt. Zahlensender werden mit großer Wahrscheinlichkeit von Geheimdiensten zur Kommunikation mit verdeckt operierenden Agenten verwendet. Auch Militär und Diplomatendienste sowie Botschaften und Konsulate verfügen mitunter über Empfangseinrichtungen, die geeignet sind, Nachrichten von Zahlensendern zu empfangen. Zahlensender sind deshalb besonders geeignet, da chiffrierte Nachrichten über Kurzwelle weltweit gehört werden können. Die Empfänger der Nachrichten brauchen nur ein Radio (etwa einen hochwertigen Weltempfänger), das sich für den Empfang der Kurzwelle im den entsprechenden Frequenzbereichen eignet und Einseitenbandmodulation (SSB) empfangen kann. Der Empfang bleibt dabei, im Gegensatz zu Emails, meist unentdeckt.

Anfänge

Zahlensender sollen als Führungsmittel von Truppen und Agenten bereits seit dem Ersten Weltkrieg zum Einsatz kommen. Berichte hierüber sind jedoch schwammig, da das damals noch neue Medium "Funk" nur wenigen vertraut war und sich noch weniger als Funkamateur dem neuen Hobby widmeten. In diesen Anfangsjahren war das hauptsächliche Modulationsverfahren die Morsetelegrafie. Derer waren nur ausgebildete Spezialisten mächtig sowie wenige Funkamateure. Daher gibt es fast nur mündliche und so gut wie keine schriftlichen Überlieferungen über diese Zahlensender der frühen Jahre.

Mit dem Beginn des Kalten Krieges nach 1945 und der fortschreitenden Entwicklung in der Elektrotechnik und Elektronik wurden Funkempfänger erschwinglicher und in bald jedem Wohnzimmer fand sich mindestens ein "Dampfradio", das neben Lang- und Mittelwelle einen Teil der Kurzwelle empfangen konnte - meist zwischen dem 49- und 19-Meter-Band. Dazwischen siedelten bereits der Seefunk-, der Flugfunk- wie auch der Amateurfunkdienst. Und in diesen "Zwischenbändern" tauchten schließlich immer mehr Zahlensender auf, denn der Kalte Krieg verlangte nach einem effizienten Führungsmittel der jeweiligen Agenten. Die Kurzwelle mit ihren Ausbreitungsbedingungen bot dafür die idealen Voraussetzungen: ein Signal kann theoretisch einmal die ganze Erde umrunden und ist beim Empfänger nach wie vor verständlich. Ein Rundfunkempfänger mit Kurzwellenteil war bis in die 1990er Jahre nichts ungewöhnliches und deutete keineswegs auf nachrichtendienstliche Tätigekeiten des Eigentümers hin.

Auf der Senderseite blieb dagegen ein hoher Aufwand. Es mussten entsprechende Sendestellen errichtet werden und mit hohem Energieaufwand ins "Zielgebiet" gesendet werden. Dennoch benutzten viele Nachrichtendienste die Kurzwelle, um ihre Agenten mit Nachrichten (Aufträgen, Eingangsbestätigungen und sicherlich auch mal persönliche Grüße) zu versorgen. Der "Rückweg" lief jedoch mehrheitlich abseits der Kurzwelle über andere konspirative Wege (Tote Briefkästen, Postweg, Kuriere usw.).

Mit der weiten Verbreitung von Empfangsgeräten mit Kurzwelle begann bei Kurzwellen- bzw. Funkamateuren auch das Interesse an Zahlensendern. In Zeiten vor der Verbreitung des Internets gab es erste kleinere Zusammenschlüsse von "Fans" der Zahlensendungen. Diese beschränkten sich aber zumeinst auf Briefkontakte, so dass keine umfassenden Beobachtungen machbar waren. Erst in den 1980er Jahren begannen sich Newsgroups zu formieren, die ihre Zahlensender-Beobachtungen koordinieren konnten.

Erste Klassifizierungen

Die ersten Klassifizierungen von Zahlensendern geschahen aufgrund der Eigenarten von Zahlensendern. Dazu zählten Stimme, Ankündigungssignale oder die Tage an denen einzelne Sender aktiv wurden. Allerdings waren diese noch zu vielfältig in ihren Ansätzen und Ergebnissen, als dass somit eine großflächige koordinierte Beaobachtung möglich gewesen wäre.

Klassifizierung durch tiNG

Bereits in den 1970er Jahren stieß Thomas (tiNG) mit dem Küchenradio seiner Eltern auf Zahlensender (damals G08). Fortan faszinierten sie den Heranwachsenden, bis heute. Durch den Einsatz verschiedener Kurzwellenempfänger, meist kommerzielle Geräte von Grundig, Philips oder ITT, später dann spezialisierter portabler Weltempfänger, konnte Thomas immer mehr unterschiedliche Zahlensender empfangen. Schon früh begann er, die Sendungen mitzuschreiben, bemerkte dann aber, dass ein einfaches Mitschreiben nicht ausreichte. Es bedurfte einer kategorischen Sortierung der Zahlensender.

K-Nummerierung

Erste Versuche einer Kategorisierung unternahm tiNG mit einer einfachen K-Kennung und fortlaufender Nummer (K für Kurzwelle). Da aber immer wieder neue Zahlensender auf immer wieder neuen Frequenzen von ihm entdeckt wurden geriet dieses System mit der Vergabe von fortlaufenden Nummern über 100 schnell an seine Grenzen. Zumal die Formate der Sendungen auch immer mehr von den zuerst gehörten Sendern G08 und G03 differierten musste eine neue Systematik her.

Namensvergabe

Es folgte etwa um 1986 die erte Sortierung nach Namen. Dazu wurden die Eigenarten jeder Station für die Namensfindung herangezogen. So erhielt G03 beispielsweise den Namen GONG wegen seines Ankündigungssignals. Bei G08 war der Viertonlauf des Erkennungssignals der Namensgeber LAUF.

Hier eine Übersicht der von tiNG vergebenen Namen im Vergleich zu den ersten bei ENIGMA verwendeten und den heute noch gültigen Bezeichnungen:

tiNG-Name ENIGMA-Name ENIGMA-Classifier
LAUF G08
GONG GONG / CHIMES G03
WETTER German Counting G05
WEATHER (ENGLISH) COUNTING / The Counting Station E05
AROFLEX Phonetic E10
STRICH (The) Strich G11
BUCH Tow Letter (Phonetic), auch DFD21 und DFC37 G14, G15, G16
MELODY Lincolnshire Poacher E03
Zitter German Lady Ending 00000 G06
Neu Zitter German Lady Ending 000, The Friday Night Fraulein G07
OHNE SWEDISH RHAPSODY G02a
GLOCKENSPIEL SWEDISH RHAPSODY G02a
diese Tabelle ist noch im absoluten Entwurfsstadium

Diese Tabelle ist noch nicht vollständig - ich muss dazu erst meine alten Unterlagen aus dem 1980er Jahren wieder aus den Umzugskartons holen. Das geht aber erst, wenn ich nach Ostern meine neuen Aktenregale bekomme. Daher bitte ich entsprechend um Geduld! :o) (tinG)

Klassifizierung durch ENIGMA

Die European Numbers Information Gathering (and) Monitoring Association (E.N.I.G.M.A. bzw. ENIGMA, heute "old ENIGMA group") war ein erster nachhaltig organisierter Zusammenschluss von Zahlensenderhörern in Europa.