SINPO: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''SINPO-System''' dient der Beurteilung von empfangenen Kurzwellenrundfunkaussendungen im Funkverkehr. Hierbei wird die Signalstärke (''S'': ''Signal Strength''), der Störungseindruck (''I'': ''Interference''), der Rauschanteil (''N'': ''Noise''), die Intensität von Ausbreitungsbedingungen (''P'': ''Propagation'') und der Gesamteindruck (''O'': ''Overall Merit'') des Signals mit Ziffern beurteilt. | Das '''SINPO-System''' dient der Beurteilung von empfangenen Kurzwellenrundfunkaussendungen im Funkverkehr. Hierbei wird die Signalstärke (''S'': ''Signal Strength''), der Störungseindruck (''I'': ''Interference''), der Rauschanteil (''N'': ''Noise''), die Intensität von Ausbreitungsbedingungen (''P'': ''Propagation'') und der Gesamteindruck (''O'': ''Overall Merit'') des Signals mit Ziffern beurteilt. | ||
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Mit ''S'' wird die Signalstärke bezeichnet. Ein ''S''-Wert von 5 bedeutet Ortssenderqualität, wie sie bei Kurzwellensendungen nur recht selten auftritt. Der ''S''-Wert 1 zeigt an, dass gerade noch ein | Mit ''S'' wird die Signalstärke bezeichnet. Ein ''S''-Wert von 5 bedeutet Ortssenderqualität, wie sie bei Kurzwellensendungen nur recht selten auftritt. Der ''S''-Wert 1 zeigt an, dass gerade noch ein (Rundfunk-) Signal zu erkennen ist, ohne dass Sprache oder Musik zu verstehen wäre. Erfahrungsgemäß werden Signale, die auf Empfängern mit einem klassischen S-Meter, einen Wert von S9 und darüber liefern mit '''''5''''' angegeben. Liegt der Wert zwiscchen S7 und S9 kann ein Wert von '''''4''''' angegeben werden. Den Wert '''''3''''' erhalten oftmals Signale im Rahmen von S5 bis S7 und '''''2''''' wird für S2 bis S5 vergeben. | ||
Der Wert ''I'' bezeichnet die Störung eines Rundfunksignals, die durch benachbarte Rundfunksender oder Aussendungen anderer [[Funkdienst]]e auftreten kann. Als Nebengeräusche ''N'' werden Störungen natürlichen Ursprungs, wie Gewitter oder atmosphärische Störungen zusammengefasst. Mit ''P'' werden Ausbreitungsbedingungen beurteilt. Hierbei handelt es sich um Schwunderscheinungen, die sich meist durch Schwankungen in der Signalstärke bemerkbar machen (''Fading''). Die Gesamtbewertung ''O'' ist eine zusammenfassende Bewertung des Kurzwellensignals. | |||
Gelegentlich trifft man auch auf den ''SINFO''-Code, bei dem das ''F'' für Fading, also Schwunderscheinungen steht. | Gelegentlich trifft man auch auf den ''SINFO''-Code, bei dem das ''F'' für Fading, also Schwunderscheinungen steht. | ||
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== Erweiterungen == | == Erweiterungen == | ||
Als Erweiterung zum ''SINPO''-Systems gibt es das ''SINPFEMO''-System. Hier werden zusätzlich Einflüsse von Schwund (''F'': | Als Erweiterung zum ''SINPO''-Systems gibt es das ''SINPFEMO''-System. Hier werden zusätzlich Einflüsse von Schwund (''F'': engl. ''Fading''), Modulationsgüte (''E'') und Modulationsgrad (''M'': engl. ''Modulation'') beurteilt. | ||
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/SINPO Deutsche Wikipedia] | * [http://de.wikipedia.org/wiki/SINPO Deutsche Wikipedia] | ||
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Aktuelle Version vom 1. Juni 2018, 09:15 Uhr
Das SINPO-System dient der Beurteilung von empfangenen Kurzwellenrundfunkaussendungen im Funkverkehr. Hierbei wird die Signalstärke (S: Signal Strength), der Störungseindruck (I: Interference), der Rauschanteil (N: Noise), die Intensität von Ausbreitungsbedingungen (P: Propagation) und der Gesamteindruck (O: Overall Merit) des Signals mit Ziffern beurteilt.
Details
Mit S wird die Signalstärke bezeichnet. Ein S-Wert von 5 bedeutet Ortssenderqualität, wie sie bei Kurzwellensendungen nur recht selten auftritt. Der S-Wert 1 zeigt an, dass gerade noch ein (Rundfunk-) Signal zu erkennen ist, ohne dass Sprache oder Musik zu verstehen wäre. Erfahrungsgemäß werden Signale, die auf Empfängern mit einem klassischen S-Meter, einen Wert von S9 und darüber liefern mit 5 angegeben. Liegt der Wert zwiscchen S7 und S9 kann ein Wert von 4 angegeben werden. Den Wert 3 erhalten oftmals Signale im Rahmen von S5 bis S7 und 2 wird für S2 bis S5 vergeben.
Der Wert I bezeichnet die Störung eines Rundfunksignals, die durch benachbarte Rundfunksender oder Aussendungen anderer Funkdienste auftreten kann. Als Nebengeräusche N werden Störungen natürlichen Ursprungs, wie Gewitter oder atmosphärische Störungen zusammengefasst. Mit P werden Ausbreitungsbedingungen beurteilt. Hierbei handelt es sich um Schwunderscheinungen, die sich meist durch Schwankungen in der Signalstärke bemerkbar machen (Fading). Die Gesamtbewertung O ist eine zusammenfassende Bewertung des Kurzwellensignals.
Gelegentlich trifft man auch auf den SINFO-Code, bei dem das F für Fading, also Schwunderscheinungen steht.
S | I | N | P | O | |
---|---|---|---|---|---|
Signalstärke | Störung | Rauschen | Ausbr.-Stör. | Gesamtbewertung | |
Strength | Interference | Noise | Propagation | Overall Merit | |
5 | sehr stark | keine | keine | keine | sehr gut |
4 | stark | gering | gering | gering | gut |
3 | mittel | mittel | mittel | mittel | mittel |
2 | schwach | stark | stark | stark | schlecht |
1 | sehr schwach | sehr stark | sehr stark | sehr stark | unbrauchbar |
Äquivalent kann die Signalqualität mit Hilfe von Q- und Z-Codes angegeben werden:
Signalstärke | Störung | Rauschen | Ausbr.-Stör. | Gesamtbewertung | |
QSA | QRM | QRN | QSB | ZBZ | |
5 | sehr stark | sehr stark | sehr stark | sehr stark | sehr gut |
4 | stark | stark | stark | stark | gut |
3 | mittel | mittel | mittel | mittel | mittel |
2 | schwach | gering | gering | gering | schlecht |
1 | sehr schwach | keine | keine | keine | unbrauchbar |
Allerdings kehren sich bei den Angaben für QSB, QRM und QRN die Wertigkeiten um. Hier steht der Wert 1 für die beste und 5 für die schlechtest Option.
Erweiterungen
Als Erweiterung zum SINPO-Systems gibt es das SINPFEMO-System. Hier werden zusätzlich Einflüsse von Schwund (F: engl. Fading), Modulationsgüte (E) und Modulationsgrad (M: engl. Modulation) beurteilt.
S | I | N | P | F | E | M | O | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Signalstärke | Störung | Rauschen | Ausbr.-Stör. | Schwundfrequenz | Modulationsgüte | Modulationsgrad | Gesamtbewertung | |
Strength | Interference | Noise | Propagation | Fading | Modulation | Overall Merit | ||
5 | sehr stark | keine | keine | keine | kein | sehr gut | sehr gut | sehr gut |
4 | stark | gering | gering | gering | langsam | gut | gut | gut |
3 | mittel | mittel | mittel | mittel | mäßig | ausreichend | ausreichend | mittel |
2 | schwach | stark | stark | stark | schnell | schlecht | schlecht oder keine Modulation | schlecht |
1 | sehr schwach | sehr stark | sehr stark | sehr stark | sehr schnell | sehr schlecht | dauernd übermoduliert | unbrauchbar |
Ähnliche Systeme
Für die Beurteilung von Aussendungen im Amateurfunkdienst wird oft nur das weniger umfangreiche und in seiner Aussagekraft eher dürftige RST-System verwendet. Für die Beurteilung von Sprechfunkübertragungen (Phonie) findet das RS-System nach gleichem Muster Verwendung, bei dem die Beurteilung der Tonqualität keine Bedeutung hat. Zur Beurteilung von digital codierten Signalen (Funkfernschreiben, Datenfunk) wird das RSQ-System verwendet.
Literatur
- ITU Recommendation SM.1135 (10/95) (PDF; 217 kB)
Weblink
- http://www.amateurradio.uni-halle.de/glossary/sinpo.de.html Systeme zur Beurteilung von Funksignalen