Übersicht der Schiffe und Boote der deutschen Küstenwache: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. August 2019, 07:57 Uhr
In der Bundesrepublik Deutschland werden diese Aufgaben von dem 1994 gegründeten Koordinierungsverbund Küstenwache aus mehreren Bundesbehörden und -anstalten (Bundeszollverwaltung/Wasserzoll, Bundespolizei, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) wahrgenommen.
Für die Aufgabenwahrnehmung im Bereich Küstenmeer und Hohe See besteht die Flotte der Küstenwache aus sechs Einsatzschiffen der Bundespolizei, drei Fischereischutzbooten sowie Schiffen und Booten des Zoll.
Die Fahrzeuge sind optisch einheitlich (Schriftzug „Küstenwache“, die Schwarz-Rot-Gold-Kennzeichnung am Schiffsrumpf und das Wappen der Küstenwache), allerdings unterscheiden sich die Grundfarben. Die Grundfarbe der Fahrzeuge der Bundespolizei ist Blau, die des Zolls Grün, die der Wasserstrassen- und Schifffahrtsverwaltung Schwarz und in der Regel mit weißen Aufbauten und die der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Schwarz mit grauen Aufbauten und der zusätzlichen Beschriftung „Fischereischutz“.
Die Seefahrzeuge der deutschen Küstenwache besitzen keine fest eingebaute Bewaffnung (Beispiele: Maschinengewehr oder Maschinenkanone), da sie nicht, so wie beispielsweise die US Coast Guard, den Streitkräften angehört. Allerdings führen manche Boote neben den normalen Dienstwaffen der Beamten noch zusätzlich Maschinenpistolen und/oder Sturmgewehre mit.
Einsatzschiffe und -boote
Bundespolizei
Für die Aufgabenwahrnehmung im Bereich Küstenmeer und Hohe See besteht die Flotte der Bundespolizei aus sechs Einsatzschiffen: [1] Die Besatzungsstärke besteht aus jeweils 14 Beamten.
(ALE-) Kennung | Name | Rufzeichen | Typ | Indienststellung | Heimathafen |
---|---|---|---|---|---|
BP 21 | Bredstedt | DLGZ | Küstenwachschiff P 60 | 1989 | Neustadt in Holstein |
BP 22 | Neustrelitz | DBIF | Sassnitz-Klasse | 1996 (a.D. Juni 2017) |
Neustadt in Holstein |
BP 23 | Bad Düben | DBIG | Sassnitz-Klasse | 1996 | Neustadt in Holstein |
BP 24 | Bad Bramstedt | DBGX | Bad-Bramstedt-Klasse | 2002 | Neustadt in Holstein |
BP 25 | Bayreuth | DBGY | Bad-Bramstedt-Klasse | 2003 | Cuxhaven |
BP 26 | Eschwege | DBGZ | Bad-Bramstedt-Klasse | 2003 | Rostock |
Die Bundespolizei erhält drei neue hochseetaugliche Einsatzschiffe. Innerhalb von zwei Jahren sollen diese von der Firma Fassmer GmbH & Co. KG Werft in Berne gebaut werden.[2]
Patrouillenboot
Für die küstennahen Gewässer der Ostsee kommen die Patrouillenboote Altmark, Börde, Prignitz, Rhön 2, Uckermark zum Einsatz.
(ALE-) Kennung | Name | Rufzeichen | Typ | Indienststellung | Heimathafen |
---|---|---|---|---|---|
BP 61 | Prignitz | DBGQ | Kontroll- und Streifenboot | 2006 | Rostock |
BP 62 | Uckermark | DBGR | Kontroll- und Streifenboot | 2007 | Rostock |
BP 63 | Altmark | DBGS | Kontroll- und Streifenboot | 2007 | Cuxhaven |
BP 64 | Börde | DBGT | Kontroll- und Streifenboot | 2007 | Lubmin |
BP 65 | Rhön 2 | DBGU | Kontroll- und Streifenboot | 2008 | Cuxhaven |
Schlepper
(ALE-) Kennung | Name | Rufzeichen | Typ | Indienststellung | Heimathafen |
---|---|---|---|---|---|
BP 5 | Rettin | Schlepper | 1979 | Neustadt in Holstein |
Fischereischutzboote
Fischereischutzboote überwachen im staatlichen Auftrag die Einhaltung der Fischereivorschriften auf den Fangplätzen der Küsten- und Hochseefischerei. Neben der Ausübung polizeilicher Aufgaben wie Kontrolle der Logbücher, der Maschenweiten der Netze und der Fangmengen,[3][4] leisten ihre Besatzungen u. a. technische und medizinische Hilfe sowie Wetterberatung.
Die Bundesrepublik Deutschland hat drei Fischereischutzboote, die von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bereedert werden:[5]
- Seeadler (Indienststellung 2000) - Rufzeichen DBFC
- Seefalke (Indienststellung 2008) - Ruchzeichen DBFI
- Meerkatze (Indienststellung 2009) - Rufzeichen DBFX
Die deutschen Fischereischutzboote sind Teil des Koordinierungsverbandes Küstenwache der Vollzugskräfte des Bundes auf See.
Zoll
Dem Zoll stehen neben 32 Zollbooten, zehn davon sind hochseetauglich, auch zwei hochmoderne SWATH-Boote zur Verfügung, die im Rahmen des Koordinierungsverbund Küstenwache eingesetzt werden können. Es ist geplant die zurzeit zehn hochseegängigen Boote des Wasserzolls sukzessive durch große SWATH-Boote, die für ihre außerordentlich ruhige Seelage bekannt sind, zu ersetzen. Diese sollen regelmäßig anstelle der bisherigen kurzen Patrouillen, bei denen die Boote immer anschließend zu ihren Heimathäfen zurückkehren, ein- bis zweiwöchige Fahrten durchführen. Die Indienststellung des ersten dieser Zollkreuzergeneration, der Helgoland, fand im August 2009 statt. Anfang Februar 2010 wurde mit der Borkum[6] ein weiterer Kreuzer in Dienst gestellt. Heimathafen der beiden Schwesterschiffe ist Cuxhaven.
Zollboot Ericus, nahe den Landungsbrücken in Hamburg
Einzelnachweise
- ↑ Einsatzschiffe sowie Kontroll- und Streifenboote
- ↑ Fassmer erhält Auftrag über drei neue Einsatzschiffe für die Bundespolizei
- ↑ Acht Wochen Nordatlantik: Fischereischutzboot Seeadler im internationalen Einsatz, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ BLE-Film: „Fischereischutz – Verantwortung für natürliche Ressourcen“, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ Bereederung durch die BLE, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, abgerufen am 7. Juni 2013.
- ↑ Pressemitteilung auf www.zoll.de, abgerufen am 7. Februar 2010.