Conférence Européenne des Administrations des Postes et des Télécommunications

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Bundesdeutsche Europa-Briefmarke von 1968

Die Conférence Européenne des Administrations des Postes et des Télécommunications (CEPT; deutsch: Europäische Konferenz der Verwaltungen für Post und Telekommunikation) ist eine Dachorganisation zur Zusammenarbeit der Regulierungsbehörden aus 48 europäischen Staaten mit einem Hauptbüro in Kopenhagen, Dänemark.

Geschichte

Die CEPT wurde 1959 von 19 staatlichen Post- und Telekommunikationsunternehmen (PTTs) gegründet.

In Deutschland erlangte die CEPT in den 1980er Jahren wegen des 1981 verabschiedeten Zeichen-Standards für den weit verbreiteten Bildschirmtext allgemeine Bekanntheit.

Die CEPT-Mitglieder beschlossen 1988 die Gründung des Europäischen Instituts für Telekommunikationsnormen (ETSI).

Im Jahr 2004 wurde eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding (MoU)) zwischen CEPT ECC und ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) erneuert, mit dem Zweck der Zusammenarbeit im Rahmen des Europäischen Prozesses zwischen Standardisierung und Regulierung für Funkkommunikationsgeräte und –systeme. [1] Das MoU soll unter anderem dazu beitragen, die Ergebnisse aus entsprechenden technischen Verträglichkeitsstudien des ECC konsistent in Europäische harmonisierte Normen des ETSI umzusetzen.

Ziele

Die CEPT verfolgt das Ziel, als Forum für regulatorische Themen im Post- und Telekommunikationssektor die Mitglieder zu unterstützen und die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu fördern, sowie Grundsatzfragen auf europäischer Ebene zu klären (z. B. effiziente Nutzung von Funkfrequenzen, technische Verträglichkeiten von Funkdiensten). Dabei werden die Beziehungen zwischen den europäischen Regulierungsbehörden, der EU sowie die Kontakte zu ITU und Weltpostverein gepflegt. Tendenziell soll auf eine langfristige Angleichung der nationalen Regelungen im Post- und Telekommunikationssektor auf europäischer und internationaler Ebene gewirkt werden.

Struktur

Die CEPT gliedert sich in die Komitees:

  • Electronic Communications Committee (ECC) und
  • European Committee for Postal Regulation (CERP)

Daneben hat die CEPT auf gleicher Ebene wie ECC und CERP die Arbeitsgruppe ITU (WG-ITU) eingerichtet.

Das European Communications Office (ECO) in Kopenhagen, Dänemark, das bis zum 30. Juni 2009 die Bezeichnung European Radiocommuncations Office (ERO) führte, ist das Büro des ECC. Es verfügt über die nötige Expertise, um Planungen zu erarbeiten und das ECC zu beraten. Außerdem führt es Konsultationen durch, bildet die Schnittstelle zu den nationalen Regulierungsbehörden und besorgt die Veröffentlichungen des ECC.

Für die regulatorischen Anforderungen im Funkwesen sind die beim ECC angesiedelten Arbeitsgruppen WG FM (Working Group Frequency Management) und WG SE (Working Group Spectrum Engineering) von Bedeutung, welche sich mit der Planung einer effizienten Nutzung von Funkfrequenzen, so wie mit der technischen Verträglichkeit von Funkdiensten befassen.

Die vom ECC beschlossenen Entscheidungen, Empfehlungen und Berichte (Decisions, Recommendations und Reports), die von den genannten Arbeitsgruppen vorbereitet werden, sind in der Dokumentendatenbank des ERO frei erhältlich (siehe Weblinks).

Mitglieder

Heute sind die Regulierungsbehörden aus 48 Staaten in der CEPT zusammengeschlossenen (Stand: 2014). Dies sind 45 der 46 Länder Europas (also alle außer Kasachstan), sowie die drei geographisch zu Asien gehörenden Länder Zypern, Georgien und Aserbaidschan. Armenien ist kein Mitglied der CEPT.

Die deutsche Regulierungsbehörde für das Postwesen und für Telekommunikation ist die Bundesnetzagentur.

In der Schweiz ist die Eidgenössische Postkommission seit 2012 (vorher PostReg) eine fachlich unabhängige Behörde im Eidgenössischen Departement für Post und Kommunikation.[2] Die PostCom arbeitet im CERP mit, während die Schweiz im ECC durch das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) vertreten ist.[3]

Die Regulierungshoheit in Österreich liegt für den Post- und Telekommunikationsbereich beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)[4], das sich hierzu u. a. der weisungsgebundenen "Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH (RTR-GmbH)"[5] bedient.

Die Deutsche Post AG, die Schweizerische Post und die Österreichische Post AG sind als Postunternehmen Mitglieder der PostEurop und nicht der CEPT.

Literatur

  • Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens: 2. Auflage (1970); Band 1; S. 234
  • Handwörterbuch des Postwesens: 3. Auflage (1971); Band 1; S. 650–659
  • A. Geerling: Das Post- und Fernmeldewesen in der europäischen Integration. In: Jahrbuch des Postwesens. Jahrgang 8 (1958), S. 174–217.
  • F. Koller: Die Entstehungsgeschichte der Europäischen Konferenz der Verwaltungen für Post und Fernmeldewesen. In: Archiv für das Post- und Fernmeldewesen. Jahrgang 12 (1960), S. 237–275.
  • L. Kämmerer: Der Integrationsgedanke und das europäische Post- und Fernmeldewesen. In: Archiv für das Post- und Fernmeldewesen. Jahrgang 15 (1963), S. 39–50.
  • Recueil des renseignements généraux sur la CEPT et des recommandations adoptées par la Conférence, Band I »Postes« und Band II »Télécommunications«, herausgegeben vom Bundespostministerium, Bonn

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.cept.org/files/1051/ECC/About%20ECC/ECC-ETSI/Standardisation%20process.pdf European process of standardisation and regulation for radiocommunications devices and systems – cooperation between CEPT and ETSI. Website der CEPT, 9. November 2010.
  2. Homepage der PostCom; [1]
  3. Homepage des BAKOM; [2]
  4. Homepage des Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie;[3]
  5. Homepage der RTR-GmbH; [4]

Quelle