Format von Zahlensendungen

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Die Botschaften von Zahlensendern unterliegen seit jeher bestimmten Formaten. Dazu verwendet jeder Betreiber ein eigenständiges Format. Manche dieser Formate ähneln einander, andere sind völlig eigenständig.

Grundlegendes Format

Prinzipiell lässt sich aber, trotz aller Unterschiede, ein grundsätzliches Rahmenformat für alle Zahlensendungen feststellen. Es handelt sich dabei um die Bestandteile Ankündigung, Präambel, Nachricht und Ende. Jedoch nutzt nicht (mehr) jeder Zahlensender eine Ankündigung. Dies ist in fast allen Fällen ein Relikt aus den Frühzeiten der Zahlensendungen. Seinerzeit wurden die Ankündigungen genutzt, um die richtige Frequenz auf Empfängern mit analoger und somit vergleichsweise ungenauer Anzeige besser einstellen zu können.

Ankündigung

Wie auch beim Kurzwellenrundfunk nutzten Zahlensender ein Ankündigungssignal, im Englischen auch "Interval Signal" genannt. Bekannteste Ankündigungen waren die Viertonfolge von G08 oder der Gong von G03. Andere Stationen nutzten volkstümliche Musik (G01) oder Musik von Jean-Michel Jarre (E09). Sie sollten den Agenten beim Auffinden der richtigen Frequenz helfen, die keinen Empfänger mit Digitalanzeige nutzen konnten.

Präambel

Die eigentliche Zahlensendung beginnt aber mit der Präambel. Hier werden alle für den oder die potenziellen Empfänger wichtigen Informationen gesendet. Die Präambel besteht, je nach Betreiber des Zahlensenders, aus unterschiedlichen Elementen. Bei Sendungen an mehrere Empfänger wird hier die sogenannte Agentenliste (AGL) übermittelt. Beispiele für die Verwendung einer AGL waren G15/G15/G16 und E16 sowie G03 und G08. In der AGL wurden häufig Zeit- und Gruppenzahlangeban mit gesendet.

Ein weiteres Element der Präambel ist die sogenannte ID. So verwendet die Familie Ia aus Russland dieses Element. Es ist aber bis heute nicht bekannt, welchen exakten Zweck die ID erfüllt. Manche dieser ID tauchen beispielsweise nur zu bestimmten Zeiten im Jahr auf. Die Familie Ib nutzt dagegen eine andere Variante der ID. So setzt sich die ID bei E07 oder auch M12 meistens aus den Zahlen für die 100-kHz-Stelle in den drei Frequenzen eines jeweilligen Slots zusammen. Beispiel:

11417 kHz, 10217 kHz, 8917 kHz -> ID 429

Ab und zu weicht man aber bei Familie Ib von diesem Schema ab und Frequenzen und ID passen nicht nach obigem Muster zusammen. Der Grund ist bis heute ungeklärt.

Als drittes Element der Präambel wird von manchen Stationen ein sogenannter Decodekey verwendet (z. B. E07a). Hier könnte es sich um Informationen für den Empfänger handeln, mit welchem Schlüssel die eigentliche Nachricht kryptierrt ist.

In fast allen Präambeln wird bis heute die Gruppenzahl (engl. Group Count) angegeben. Wie bereits erwähnt war dieses Element oft auch schon in die AGL integriert. Es gibt Ausnahmen, Stationen die auf einen Gruppenzahlangabe verzichtet haben (E03 und E03a).

Bei den Morsestationen endet die Präambel sehr häufig mit dem Signal Break ( _ . . . _ ), das im Logbuch mit dem Gleichheitszeichen ( = ) eingetragen wird.

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