ISM-Band

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Als ISM-Bänder (Industrial, Scientific and Medical Band) werden Frequenzbereiche bezeichnet, die durch Hochfrequenz-Geräte in Industrie, Wissenschaft, Medizin, in häuslichen und ähnlichen Bereichen genutzt werden können. Entsprechende ISM-Geräte wie Mikrowellenherde und medizinische Geräte zur Kurzwellenbestrahlung benötigen dabei nur eine allgemeine Zulassung der Frequenzverwaltung, beispielsweise in Deutschland.

Die ISM-Bänder sind, obwohl eine solche Nutzung nicht im Rahmen eines Funkdienstes erfolgt, durch die Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO Funk) in deren Artikeln 5.138 und 5.150 weltweit geregelt.[1]

Einige ISM-Bänder werden auch z. B. für Audio- und Videoübertragungen oder Datenübertragungen wie WLAN oder Bluetooth verwendet, ohne dass es für diese Nutzung einer Einzel-Frequenzzuweisung bedarf. Diese sind allerdings keine ISM-Anwendungen und unterliegen eigenen Bestimmungen. Durch die gemeinsame Nutzung kann es in den besonders häufig genutzten Bändern, wie etwa dem 433-MHz- und dem 2,4-GHz-Band, leicht zu Störungen zwischen verschiedenen Geräten kommen [2].

Die Nutzung dieser Frequenzbereiche sowohl für ISM-Zwecke als auch für Funkanwendungen ist in sogenannten Allgemeinzuteilungen geregelt. Diese können, neben Allgemeinzuteilungen für andere Frequenzen und Zwecke, auf der Internetseite der Bundesnetzagentur eingesehen werden[3].

ISM-Bänder

Folgende Frequenzbereiche sind durch die VO Funk weltweit als ISM-Bänder ausgewiesen:

Von Bis Typ Anmerkungen
6,765 MHz 6,795 MHz A Short Range Devices (SRD)
13,553 MHz 13,567 MHz B SRD
26,957 MHz 27,283 MHz B SRD
40,66 MHz 40,70 MHz B SRD
433,05 MHz 434,79 MHz A SRD, nur Region 1 (Europa, Afrika, Nachfolgestaaten der UdSSR und Mongolei)
902 MHz 928 MHz B nur Region 2 (Nord- und Südamerika)
2,400 GHz 2,500 GHz B
5,725 GHz 5,875 GHz B
24 GHz 24,25 GHz B
61 GHz 61,5 GHz A
122 GHz 123 GHz A
244 GHz 246 GHz A

Dabei werden die Bänder wie folgt unterschieden:

  • Typ A: Anwendungen in diesen ISM Bändern bedürfen einer Genehmigung der jeweils regionalen Autoritäten. Diese können Einschränkungen z. B. in Bezug auf kooperative Funkprotokolle enthalten. Die Genehmigung kann auch pauschal erteilt werden.
  • Typ B: Anwendungen in diesen Bändern benötigen keine Genehmigung, müssen jedoch mit Störungen jeder Art zurechtkommen.

Einzelne Länder weisen daneben auch noch weitere Bereiche aus. So sind etwa in der Bundesrepublik Deutschland der Bereich von 9–10 kHz und die Frequenz 150 MHz (149,995–150,005 MHz) zusätzlich als ISM-Bänder freigegeben [4]. Rechtlich anders gestellt, aber oft mit einem ISM-Band verwechselt ist das SRD-Band von 863 bis 870 MHz, das europaweit exklusiv für Funkkommunikation mit kurzer Reichweite reserviert worden ist [5]. Für den internationalen Einsatz werden daher oft Geräte angeboten, die wahlweise auf 433 MHz (ISM-Band Region 1), 868 MHz (SRD-Band Europa) oder 915 MHz (ISM-Band Region 2) arbeiten.

Allgemein besitzen ISM- und Funkanwendungen in diesen Bändern die geringste Priorität. Die Frequenzbereiche sind in der Regel Funkdiensten auf primärer oder sekundärer Basis zugewiesen. So befindet sich beispielsweise das komplette 433-MHz-ISM-Band innerhalb des 70-cm-Amateurfunkbandes, in dem der Amateurfunkdienst Primärstatus hat. Die Primär- und Sekundärnutzer dürfen durch die ISM- und Funkanwendungen nicht gestört werden, und diese Anwendungen haben Störungen, die sich durch die regulären Funkdienste ergeben, hinzunehmen.

Beispiele für Nutzungen

Die ISM-Bänder werden von einer Vielzahl von ISM- und anderen Anwendungen genutzt:

  • Funketiketten (RFID, Smart Tags) (13,56 MHz)
  • dielektrische Erwärmung und Kunststoffschweißen (13,56 MHz)
  • Anregung von CO2-Gasentladungen für CO2-Laser (13,56 MHz, 2,4 GHz)
  • Modellbau-Funkfernsteuerung (27 MHz, 35 MHz für Flugmodelle, 40,6 MHz, 2,4 GHz, teilweise außerhalb der ISM-Bänder nach deutscher Allgemeinzuteilung)
  • Babyphone (27 MHz, 433 MHz)
  • Funk-Thermometer (433 MHz, 868 MHz)
  • Funkschalter, wie z. B. Autoschlüssel, Funksteckdosen (433 MHz)
  • Funk-Alarmanlagen (433 MHz, 868 MHz)
  • Funk-Kopfhörer oder Funk-Lautsprecher (auslaufend bei 433 MHz)
  • Handfunkgeräte mit kleinster Leistung, Short Range Devices
  • drahtlose Videoübertragungssysteme (2,4 GHz bzw. 5 GHz)
  • WLAN (nach IEEE 802.11b / IEEE 802.11g bzw. IEEE 802.11a) (2,4 GHz bzw. 5 GHz)
  • Bluetooth (2,4 GHz)
  • IEEE 802.15.4 (z. B. in Verbindung mit ZigBee) (2,4 GHz)
  • Mikrowellenherde (2,4 GHz)
  • Nahbereichsradar für PKW (24 GHz) (nicht zu verwechseln mit 24 GHz UWB-Radar)
  • Radar-Bewegungsmelder (24 GHz)
  • UWB Automotive Short Range Radar (24 GHz) [6]
  • Funkvernetzte Rauchwarnmelder (433 MHz)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise


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Quelle: Wikipedia!


Der Artikel ISM-Band ist in ähnlicher Form auch bei WikipediaW unter https://de.wikipedia.org/wiki/ISM-Band zu finden.