Sandbox:G13

Aus UTDX-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Baustelle neu.jpg Dies ist eine Sandbox für den RC-1 des Artikels G13!

Dieser Artikel befindet sich aktuell in der fachlichen Überarbeitung!
Ampel



Still something to do...!
Besondere Anmerkungen oder Notizen:
Problematisch sind bei diesem Artikel die enorm dürftigen Quellen. Aber inzwischen komme ich gut voran!
Letzte Bearbeitung am 25. 07. 2018


Eckdaten von G13
CIA.png
Hauptsächlich CIA in
mutmaßlicher Kooperation mit BND
Family
(nach ENIGMA / E2k)
V (CIA)
Stimme / Sprechweise YL, Deutsch, automatisch
Spitzname / Alias „Five Dashes“
„Alt“[1]
Modulation AM (A3E/H3E)
Nationalität USA USA
Aus D gesendet
Sprach-Derivate E13
Morse-Derivate keine
Status Inaktiv
Erstes Log um 1986
Letztes Log 14.04.1993
Siehe auch: Liste der Zahlensender

G13 war ein Zahlensender, der auch unter dem Spitznamen Five Dashes als Derivat von E13 bekannt wurde. Zu dieser Station gibt es nur wenige Details, viele Hintergründe sind bis heute ungeklärt.

Klassifizierung

G13 ist durch die ENIGMA-Gruppe aufgrund der Sprache (G für German) klassifiziert und wird der sogenannten Family V zugeordnet. Die Klassifizierung als „Alt“ durch tiNG rührt daher, dass es sich bei der ersten Stimme von G13 um die gleiche handelt, die zuerst bei G05 verwendet wurde und dann einige Jahre nicht mehr auf Kurzwelle zu hören war.

Betreiber

Aufgrund des Fundes eines Toten Briefkasten durch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR konnte umfangreiches Material eines CIA-Agenten sichergestellt werden. Darin enthalten war neben einem 80-seitigen One-Time-Pad die „Anweisung zum Empfang und zur Entschlüsselung von Radio Sendungen (RS)“. Eine Liste von Frequenzen konnte zwar nicht dabei gefunden werden, allerdings wurde in dieser Anweisung ein Sendungsbeispiel nach dem exakten Muster von G13 entdeckt (siehe → Format weiter unten)[2]

Bis heute (Stand August 2018) ist jedoch nicht geklärt, ob der Bundesnachrichtendienst (BND) an den von G13 und E13 bedienten Operationen tatsächlich beteiligt war. Die Behauptung, G13 und E13 seien eine Art joint venture zwischen dem BND und der CIA, hält sich bis heute. Zuerst wurde dieser Umstand im Juli 1997 veröffentlicht, jedoch ohne eine entsprechende Referezierung.[3] Auch wurde diese Behauptung nie wirklich entkräftet oder bestätigt. Simon Mason geht dagegen davon aus, dass G13 eine rein westdeutsche Operation war, die ausnahmslos durch den BND betrieben wurde[4]. Dies spiegelt sich auf der Stationsseite von G13 bei NUMBERS-STATIONS.COM ebenfalls wieder[5].

Zu den Funden aus de, Toten Briefkasten kommen als Beleg für Verantwortlichkeit der CIA einige Formatmerkmale hinzu. Besonders die zuerst verwendete Stimme (siehe → Sprache und Stimme weiter unten) ist ein eindeutiger Beleg für die CIA als Betreiber, denn es handelt sich um die gleiche Stimme, wie sie zuerst bei G05 verwendet wurde.

Dagegen spricht aber die später enorm schlechte Qualität der Sprachsamples bei beiden Sprachderivaten. Waren die Zahlensender der CIA (G05, E05 und V05) und des BND (G14, G15, G16 und E16) von akkurater Betriebsführung und Sprachqualität so ließen G13 und E13 diese nachhaltig vermissen. Insofern bestehen starke Zweifel an einem solchen joint venture der beiden Geheimdienste, die Operation könnte durch die CIA alleine geführt worden sein.

Angeblich wurden über G13 Maßnahmen zur Destabilisierung der ehemaligen DDR koordiniert[6]. Das steht jedoch im Widerspruch zu der Behauptung, G13 und E13 wären erst ab 1991 aktiv gewesen[7], da die DDR zu diesem zeitpunkt bereits nicht mehr existierte. Folglich muss der Sendebetrieb bereits vor 1989 begonnen haben.

Senderstandorte

Hinweise auf Senderstandorte gibt es bisheute nicht (Stand August 2018). Da aber die Zugehörigkeit dieses Zahlensenders zur CIA eindeutig geklärt ist dürfte das Funkareal in Langen, südlich von Frankfurt[8], die Quelle der Sendungen von G13 und E13 gewesen sein. Dass G05 und E05, ebenfalls von der CIA betrieben, von dort gesendet haben wurde bereits nachgewiesen[9]

Geschichte

G13 soll insgesamt nur sehr kurz aktiv gewesen sein. Es gibt zwar Hinweise auf die letzte Sendung von G13 aber keine darüber, in welchem Zeitraum dieser Dienst seinen Betrieb aufgenommen hat. Aus den persönlichen Dokumenten von tiNG geht jedoch ein Betrieb bereits im Jahre 1987 hervor.

Erstes Log

In den persönlichen Aufzeichnungen von tiNG finden sich Hinweise auf Sendungen von G13 aus dem Jahr 1987. Damit werden die Daten von PRIYOM.ORG widerlegt, die besagen, dass G13 nur von 1991 bis 1993 aktiv gewesen war.

Letztes Log

Datiert ist die letzte Sendung von G13 auf den 14. April 1993[10] (siehe → Sendeplan weiter unten).

Format

Sendeformat von G13 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
keine Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
aaa aaa aaa ddddd (g)gg
R5m
1. Fünf einzelne Töne
zu 1 kHz
(Five dashes)
fff ff „Ich wiederhole“
fff ff
„Ende!“

Das Format ähnelt sehr stark dem der Familie II mit E05 oder G05: Es wird eine dreistellige ID gesendet, die offenbar den Zielagenten oder die Zielmission kennzeichnet. Doch anstatt von 1 bis 0 zu zählen folgt in der Präambel von G13 als nächstes eine fünfstellige Zahl (auch als „decode key“ bezeichnet). Diese ist quasi die Identifikationsgruppe auf dem One-Time-Pad, ab wo welche Gruppen zum Entschlüsseln verwendet werden müssen[2]. Danach folgt die Gruppenzahlangabe. Dies wird für knapp fünf Minuten wiederholt und dann folgen die fünf einzlenen Töne, denen G12 seinen Aliasnamen verdankt. Unmittelbar nach dem fünften Ton beginnt die Nachricht ohne ein weitere Signalwort. Sie besteht aus fünfstelligen Zahlengruppen, bei denen zwischen der dritten und vierten Ziffer eine kurze Pause eingefügt wurde. Auch dies ist ein Äquivalent zu G05. Die Gruppen werden zunächst nur einmal übermittelt. Sind alle Gruppen durchgegeben worden folgt das Signal „Ich wiederhole“ und die Gruppen werden noch einmal gesendet. Am Ende der Botschaft folgte dann das Signalwort „Ende!“ und der Sender schaltete kurz danach ab.

Sprache und Stimme

Die ersten dokumentierten Sendungen von G13 liefen bereits automatisiert - die Zahlen und Signalwörter waren, entweder analog oder digital, gespeichert worden und wurden automatisch übermittelt. Oftmals konnten in Sprechpausen Geräusche während der laufenden Sendung beobachtet werden, die wie eine Art Metronom im gleichen Takt wie die Zahlen klangen. Dabei war die Qualität der Speicherung der ersten Stimme noch recht gut, mit dem Stimmwechsel wurden sie allerdings sehr schlecht, wenn auch nicht von der Tonqualität. Die verwendete Stimme ware absolut keine guten Sprecherin.

Die erste Stimme klang eher nach einer jungen Frau, sie war zumindest entsprechend obertonreich und auch bei schwierigen Empfangsbedingungen gut aufzunehmen. Die Stimmsamples waren sauber und gut verständlich.

Im März 1991 wurde die Stimme gewechselt und das nun verwendete Samplepaket wurde von verschiedenen DXern als katastrophal bezeichnet. Die Zahlen waren enorm unterschiedlich betont, teilweise lasziv ausgesprochen (Nohll). Die Tonhöhe war zudem sehr unterschiedlich - eins und fünf waren sehr hoch gesprochen, drei und sechs dagegen eher tief. Simon Mason bezeichnete diese Umstellung der Sprechstimme als „technologischen Schritt rückwärts“[4].

1 2 3 4 5 6 7 8 9 0
„Ein'“ „Zwoo“ „Drei!“ „Viehr“ „Fümf“ „Sächs“ „Siehben“ „Ach'“ „Neuna“ „Nohll“

Varianten

Es gab eine Variante G13a. Der Unterschied bestand darin, dass die Zahlengruppen der Nachricht nur einmal übermittelt wurden.

Sendeformat von G13a Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
keine Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
aaa aaa aaa ddddd (g)gg
R5m
1. Fünf einzelne Töne
zu 1 kHz
(Five dashes)
fff ff entfällt bei G13a „Ende!“

Es gibt allerdings nur sehr wenige Hinweise auf diese Variante[5].

Sendeplan

G13 nutzte einen relativ umfangreichen Sendeplan. Ein Beispiel ist bei PRIYOM.ORG hinterlegt[6]

MO DI MI DO FR SA SO UTC 1. Frequenz 2. Frequenz
x 13:00 6708 kHz
x 20:00 7650 kHz 11849 kHz
x 21:00 4395 kHz
x 22:00 4395 kHz 16235 kHz
x x 19:00 10255 kHz
x 20:00 4395 kHz 16708 kHz
x 21:00 4395 kHz 15325 kHz
x 22:00 6355 kHz
x 06:00 7375 kHz
x 11:00 7650 kHz 18970 kHz
x x 12:00 11190 kHz
x 14:00 14930 kHz
x 16:00 6708 kHz
x 19:00 5351 kHz 7830 kHz
x x 22:00 4395 kHz
x 04:00 6520 kHz
x 17:00 7375 kHz
x 21:00 4395 kHz
x 23:00 4395 kHz
x x 10:00 8970 kHz
x x 11:00 8970 kHz 10255 kHz
x 19:00 8490 kHz 10255 kHz
x 21:00 7650 kHz
x 06:00 6708 kHz
x 11:00 9870 kHz 10255 kHz
x 15:00 11190 kHz
x x 17:00 7375 kHz
x 18:00 5351 kHz 7830 kHz
x 22:00 6355 kHz
x 15:00 6708 kHz
x 16:00 10255 kHz
x 22:00 4395 kHz

Ein Bericht in ENIGMA Newsletter #2 vom Juli 1993 fasst die Aktivitäten von G13 (und E13) aber nur noch wie folgt zusammen:

Datum Frequenz(en) UTC Station Call "Decode Key" Gruppenzahl
21.3. 10255 11:00 G13 301 91668 40
23.3. 4395 21:00 G13 562 50956 33
2.4. 5530 / 4730 21:00 E13 317 03067 35
4.4. 8970 / 10255 11:00 G13 301 91668 40
14.4. 7831 / 5315 19:00 G13 209 35919 33
15.4. 10255 20:00 E13 192 30348 51

In diesem Log findet sich auch der letzte dokumentierte Eintrag einer Sendung von G13.

Anomalien

Aufgrund der bereits erwähnten Schlampigkeit von G13 gibt es zahlreiche Beobachtungen zu Anomalien. In der Mehrzahl sind die reine Betriebsfehler.

Fehlerhafte Sendungen

Die Zahlensenderbeobachter rund um die ENIGMA-Gruppe haben zahlreiche fehlerhafte Sendungen bemerkt. In ENIGMA-Newsletter #2 heißt es dazu (übersetzt):

Dieser Sender taucht [auf den erwarteten Frequenz - Anm.] auf, sendet aber keine Nachrichten. Man hört die Klicks der Maschine [Sprachgenerator - Anm.] aber es wird kein Signal gesendet. Der Sender bleibt 30 Minuten hochgefahren und geht dann abrupt off air.

Störungen und Interferenzen

... Dies kann ich erst nach Auswertung der mir vorliegenden Klangbeispiele und weiterer Recherchen ausführen. --~~

Tondokumente

<html5media>File:G13-1992-05-17-1100utc-8970khz.mp3</html5media>
G13 (D) = 698 698 698 48543 031..., 17.05.1992, 1100z, 8970,0 kHz AM.

Weitere Klangbeispiele sind im Zulauf bzw. bereits in Arbeit! --TiNG (Diskussion) 12:42, 24. Jul. 2018 (CEST)

Einzelnachweise und Quellen

  1. Name während der Klassifizierung von Zahlensendern durch tiNG vergeben
  2. 2,0 2,1 CIA Agenten in der DDR, Dokumente der Geheimschreibverfahren und Dechiffrierunterlagen, Webseite von Jörg Dobrick, abgerufen am 23.07.2018
  3. ENIGMA Newsletter #17, Seite 25
  4. 4,0 4,1 E13 und G13 auf der Homepage von Simon Mason, abgerufen am 23.07.2018
  5. 5,0 5,1 G13 auf der Seite der NSRIC, abgerufen am 24.07.2018
  6. 6,0 6,1 G13 bei PRIYOM.ORG, abgerufen am 23.07.2018
  7. Seite zu E13 bei PRIYOM, abgerufen am 24.07.2018
  8. „Egelsbach Transmitter Facility“ in Langen bei Frankfurt auf Google Maps, abgerufen am 23.07.2018
  9. Freund hört mit - US-Spionage in Deutschland auf YouTube, ehemals PHÖNIX-Dokumentation, abgerufen am 23.07.2018
  10. ENIGMA Newsletter #5, Seite 16
  • Privates Archiv von tiNG
Utdx-logo.png Navigation Zahlensender
Generell PortalListeKlassifizierungFormatBND-Zahlensender
Deutschsprachig G01G02G03G04G05G06G07G08G09G10
G11G12G13G14G15G16G17G18G19G20
G21G22
Englischsprachig E01 • E02 • E03 • E04 • E05 • E06 • E07 • E08 • E09 • E10

E11 • E12 • E13 • E14 • E15 • E16 • E17 • E18 • E19 • E20

Morsesignale  M12