Signals Intelligence: Unterschied zwischen den Versionen

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Aufgrund von Vereinbarungen nach der Wiedervereinigung Deutschlands entfiel die offizielle Begründung für ein Weiterbestehen der Alliierten-Abhöranlagen. Sie waren vorwiegend an der Grenze zum Warschauer-Pakt-System strategisch disloziert. Sie wurden schrittweise abgebaut, beispielsweise durch die Sprengung des französischen Horchturms auf dem Berg „[[Stöberhai]]” im Westharz 2005.  
Aufgrund von Vereinbarungen nach der Wiedervereinigung Deutschlands entfiel die offizielle Begründung für ein Weiterbestehen der Alliierten-Abhöranlagen. Sie waren vorwiegend an der Grenze zum Warschauer-Pakt-System strategisch disloziert. Sie wurden schrittweise abgebaut, beispielsweise durch die Sprengung des französischen Horchturms auf dem Berg „[[Stöberhai]]” im Westharz 2005.  


Zuvor wurde als erstes die ex-sowjetische Elektronik-Zentralstation auf dem [[Brocken]] abgetragen, die laut dem Ostsprachgebrauch dem „funkelektronischen Kampf” diente. Danach demontierte man den US-amerikanischen stiftförmigen „Lauscher” auf dem Wurmberg (Harz). Mehrere [[Aufklärungsturm (Bundeswehr)|Überwachungseinrichtungen der Bundeswehr]], unter anderem am Osthang des hessischen Hohen Meißners<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hoher_Mei%C3%9Fner#Sendeanlagen_und_milit.C3.A4rische_Einrichtungen Kurzer Verweis auf die Anlagen auf dem Hohen Meißner in der deutschen Wikipedia]</ref>, auf dem Großen Arber<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Arber#Radaranlage Radaranlage Großer Arber in der deutschen Wikipedia]</ref>, in Barwedel<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Barwedel#Bundeswehr-Horchposten Die ehemalige Abhöranlage der Bundeswehr von Barwedel in der deutschen Wikipedia]</ref>und Thurau<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Thurau_(Wendland) Thurau in der deutschen Wikipedia]</ref>, folgten danach. Als einer der letzten soll der massive britische [[Funkpeilung|Funkpeiler]] im Nordharz fallen.
Zuvor wurde als erstes die ex-sowjetische Elektronik-Zentralstation auf dem Brocken abgetragen, die laut dem Ostsprachgebrauch dem „funkelektronischen Kampf” diente. Danach demontierte man den US-amerikanischen stiftförmigen „Lauscher” auf dem Wurmberg (Harz). Mehrere Überwachungseinrichtungen der Bundeswehr, unter anderem am Osthang des hessischen Hohen Meißners<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Hoher_Mei%C3%9Fner#Sendeanlagen_und_milit.C3.A4rische_Einrichtungen Kurzer Verweis auf die Anlagen auf dem Hohen Meißner in der deutschen Wikipedia]</ref>, auf dem Großen Arber<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Arber#Radaranlage Radaranlage Großer Arber in der deutschen Wikipedia]</ref>, in Barwedel<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Barwedel#Bundeswehr-Horchposten Die ehemalige Abhöranlage der Bundeswehr von Barwedel in der deutschen Wikipedia]</ref>und Thurau<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Thurau_(Wendland) Thurau in der deutschen Wikipedia]</ref>, folgten danach. Als einer der letzten soll der massive britische [[Funkpeilung|Funkpeiler]] im Nordharz fallen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 23. Januar 2014, 10:49 Uhr

Großer Arber aus der Vogelperspektive

Als Signals Intelligence (SIGINT) wird die Gewinnung von Informationen, üblicherweise bestehend aus den beiden Hauptkategorien

bezeichnet.[1] Eine weitere Unterkategorie stellt die Foreign Instrumentation Signals Intelligence (FISINT) dar.

Allgemeines

Darstellung eines US NRO SIGINT-Satelliten bei der Gewinnung elektronischer Signale

Derartige Aufklärungstätigkeit betreiben meist militärische oder zivile Nachrichtendienste, wie beispielsweise in Deutschland zur Gewinnung von Informationen sicherheitsrelevanter Art außerhalb des eigenen Territoriums der Bundesnachrichtendienst (BND), aber auch die Bundeswehr, operativ durchgeführt von der Elektronischen Kampfführung (Eloka).

Nach dem 1999 erschienenen Artikel des Abhörexperten Erich Schmidt-Eenboom Empfänglich für Geheimes - Die (west)deutschen Nachrichtendienste im Äther erstellte Christiane Schulzki-Haddouti informatives, geographisch skaliertes, allerdings mittlerweile völlig veraltetes Kartenmaterial über die Standorte der Abhöranlagen in der Bundesrepublik Deutschland. Betreiber der Abhöranlagen sind unter anderem der BND, Bundespolizei, die Bundeswehr sowie die NATO-Streitmächte.

SIGINT wird vom Boden aus, auf See und auch aus der Luft betrieben. So hat die Bundeswehr am 31. Januar 2007 fünf hochfliegende Drohnen Eurohawk bestellt, die die bisher eingesetzten Breguet Atlantic BR-1150 in der SIGINT-Version ersetzen sollen. Ferner betreibt die Bundeswehr neben den Standorten für Fernmeldeaufklärung und elektronische Aufklärung noch zwei der Horchposten-Türme an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu Ausbildungszwecken.

SIGINT ist ein eigenes Aufklärungsgebiet, aber auch besonders im Aufklärungsverbund mit abbildender Aufklärung wertvoll. Während ein Bild (Foto, Radar, Video) mehr oder minder nur die geographische Lage darstellt, ermittelt SIGINT als Ergänzung den Einsatzzweck. Durch z. B. Abhören der Funksprüche und Befehlscodes, sowie Feststellen der Betriebsmodi der Radare kann auf die Einsatzaufgaben der im Bild dargestellten Einheiten/Fahrzeuge/Systeme geschlossen werden.

Eine wichtige Nebenaufgabe der SIGINT ist auch das Feststellen eigener Kompromittierung, z. B. das Ermitteln der Abstrahlungen eines eigenen Gefechtsstandes oder Waffensystems bzw. Funksenders im Einsatzgebiet zur elektronischen Emissionsminimierung.

In Anlehnung an die Bedeutung des Begriffes SIGINT für nachrichtendienstliches Abhören (signals intelligence) wurde vom Chaos Computer Club die gleichnamige Messe SIGINT begründet. Sie beschäftigt sich neben Entwicklungen zu Verschlüsselungen und klassischem Hacking vorrangig um die sozialen und ökonomischen Aspekte der Digitalisierung. Sie wird im Kölner Mediapark ausgetragen, zuletzt 2013.[2]

Abhöreinrichtungen anderer Staaten in der Bundesrepublik

Aufgrund von Vereinbarungen nach der Wiedervereinigung Deutschlands entfiel die offizielle Begründung für ein Weiterbestehen der Alliierten-Abhöranlagen. Sie waren vorwiegend an der Grenze zum Warschauer-Pakt-System strategisch disloziert. Sie wurden schrittweise abgebaut, beispielsweise durch die Sprengung des französischen Horchturms auf dem Berg „Stöberhai” im Westharz 2005.

Zuvor wurde als erstes die ex-sowjetische Elektronik-Zentralstation auf dem Brocken abgetragen, die laut dem Ostsprachgebrauch dem „funkelektronischen Kampf” diente. Danach demontierte man den US-amerikanischen stiftförmigen „Lauscher” auf dem Wurmberg (Harz). Mehrere Überwachungseinrichtungen der Bundeswehr, unter anderem am Osthang des hessischen Hohen Meißners[3], auf dem Großen Arber[4], in Barwedel[5]und Thurau[6], folgten danach. Als einer der letzten soll der massive britische Funkpeiler im Nordharz fallen.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Grabau: Technische Aufklärung. Sensoren, Systeme und Verfahren entdecken – klassifizieren – identifizieren – orten – auswerten. Franckh, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-06044-6.

Weblinks

NSA (www.nsa.gov)

Einzelnachweise

  1. Traditionally, signal intelligences (SIGINT) is treated as one of the most important and sensitive forms of intelligence.The interception of foreign signals can provide data on diplomatic, military, scientific, and economic plans or events as well as on the characteristics of radars,spacecraft, and weapons systems.SIGINT can be broken down into two basic subcategories:Communications intelligence(COMINT) and electronics intelligence(ELINT). aus: Loch K. Johnson (Hrsg.): Handbook of intelligence studies. Routledge, London u. a. 2009, ISBN 0-415-77050-5, S. 108–109, @google books, abgerufen am 11. Februar 2013.
  2. events.ccc.de, Ankündigung der SIGINT 2013
  3. Kurzer Verweis auf die Anlagen auf dem Hohen Meißner in der deutschen Wikipedia
  4. Radaranlage Großer Arber in der deutschen Wikipedia
  5. Die ehemalige Abhöranlage der Bundeswehr von Barwedel in der deutschen Wikipedia
  6. Thurau in der deutschen Wikipedia

Quelle