Marinenachrichtenschule

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Marinenachrichtenschulen waren seit etwa 1910 Militärschulen der Reichs- und der Kriegsmarine, die Gasten in Telekommunikation und Ortung ausbildeten.

Geschichte

Mit dem Aufbau der Wehrmacht wurden mehrere Nachrichtenschulen mit Lehr- und Versuchseinheiten aufgestellt. Im März 1934 hatte die Marinestation der Ostsee die Trennung der Torpedo- und Nachrichtenschule in Mürwik befohlen. Beide Schulen erhielten neue Gebäude.[1] Es folgten weitere Gründungen von Marinenachrichtenschulen.

Für das Heer und die Luftwaffe entstand 1935 eine Nachrichtenschule in Halle (Saale). Eine zweite Heeresnachrichtenschule entstand in Kłodzko (Glatz).

Siehe auch Gliederung der Kriegsmarine (Wikipedia)

Standorte der Marinenachrichtenschulen

Flensburg-Mürwik

Siehe Nachrichtenschule (Flensburg-Mürwik)

Die Gebäude der Nachrichtenschule (später auch Marinenachrichtenschule) in Flensburg-Mürwik, die in den 1930er Jahren entstanden, wurden 1956 von der Marinefernmeldeschule übernommen, die 2002 aufgelöst wurde. Die Schule für Strategische Aufklärung der Bundeswehr bezog die Gebäude.

Aurich

Bis auf 300 Angehörige der Österreichischen Legion beherbergte Aurich im Deutschen Reich 1933 bis 1945 zunächst keine Soldaten. Nachdem die Stadt sich bei Heer und Luftwaffe mehrere Male vergeblich um die Stationierung von Einheiten bemüht hatte, entschied sich die Marine für Aurich als Standort der ersten zusätzlichen Nachrichtenschule.[2] Die Stadt übernahm alle Erschließungskosten. Die Schule wurde am 1. Oktober 1938 eröffnet und wuchs bis 1943 auf zehn Kompanien.[1]

Waren

Nach mehreren Verlegungen und Zusammenlegungen einzelner Kompanien aus Plön, Kiel und Flensburg entstand die Marinenachrichtenschule in Waren (Müritz) am 26. Juni 1941. Ausgebildet wurden die Soldaten des optischen Signaldienstes und des neuen Funkfernschreibdienstes. Pro Quartal durchliefen 1.800 Signalgasten den Lehrgang. Streng abgeschirmt waren die Lehrgänge für Freya (Radar) und Würzburg (Radar). Erfahrungen und Wünsche der Flotte waren direkt der MNS Waren zu melden.[1]

Siehe auch Lorenz-Schlüsselmaschine und Siemens & Halske T43

Rantum

1937 war das Rantumbecken für einen Seefliegerhorst der Luftwaffe eingedeicht worden.[3] In die (nicht gebrauchten) Gebäude zog am 18. November 1943 eine weitere Marine-Nachrichtenschule. Ab April 1944 bildete sie pro Quartal 1.500 Funkgasten aus.[1]

Einzelnachweise & Literatur

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Joachim Beckh: Blitz und Anker. Informationstechnik – Geschichte & Hintergründe. Band 1, Books on Demand, ISBN 3-8334-2996-8
  2. Das sowjetische Kriegsgefangenenlager in Aurich-Tannenhausen und die Kriegsgräberstätte „Zum Ewigen Meer“. auf der Webseite des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
  3. Sylts 560 Hektar große „Fehlplanung“ In: Sylter Rundschau. 17. Januar 2014.

Quellen