Schwarzfunker

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Als Schwarzfunker werden in aller Regel die betreiber illegaler Sendestellen zum privaten Chat über Funk bezeichnet. Dabei belegen die Schwarzfunker für andere Funkdienste verfügte Frequenzbereiche, z. B. Flugfunkdienst. Analog werden Amateurfunker als sogenannte Weißfunker und Berufsfunker als Grünfunker tituliert.

Frequenzbereiche

Bekannte Frequenzbereiche, in denen illegaler Funkverkehr zwischen Schwarzfunkern gehört werden kann[1]

  • 3,4–3,5 MHz (85m-Band)
    • 3,470 MHz LSB Anruffrequenz
  • 3,8–4,0 MHz (76m-Band)
  • 6,2-6,4 MHz (48m-Band)
  • 6,6–6,7 MHz (45m-Band)
    • 6,635 MHz LSB Anruffrequenz
  • 6,8-7,0 MHz (43m-Band)
  • 10,3-10,7 MHz (29m-Band)
  • 13,9–14,0 MHz (21m-Band)
    • 13,555 MHz USB Anruffrequenz
    • 13,970 MHz USB Anruffrequenz
  • 14,35–14,5 MHz (19m-Band)
  • 18,0-18,05 MHz (16m-Band)
    • 18,030 MHz USB Anruffrequenz
  • 20,8-21,0 MHz (14m-Band)
    • 20,930 MHz USB Anruffrequenz
  • 26,0–26,5 MHz (12m-Band)
  • 27,4–28,0 MHz (11m-Band)
    • 27,555 MHz USB Anruffrequenz

Unterhalb 10,0 MHz in Mode LSB, oberhalb 10,0 MHz in Mode USB.

Hinzu kommt der Frequenzbereich zwischen etwa 1800 kHz bis 3500 kHz, in dem russische Schwarzfunker mit modifizierten AM-Sendern stören. Charakteristisch ist der instabiele Träger der Sender. Dies klingt bei Empfang in Einseitenbandmodulation wie Gewimmer oder Geheule.

Bekannte Einzelfrequenzen

Anhand von Logs aus verschiedenen Quellen können Anfang 2015 mindestens 4 Frequenzen präzisiert werden:

Frequenz(kHz) Modulation Teilnehmerkreis Uhrzeiten Bemerkungen
6635,0 J3E-L Holländische Runde Zumeist abends und an den Wochenenden
10460,0 J3E-U Russisch/Ukrainische Runde Ab vormittags verstärkt seit der Ukrainekrise
10465,0 J3E-U Russisch/Ukrainische Runde Ab vormittags verstärkt seit der Urkainekrise
13980,0 J3E-U Runde deutscher Aussiedler in Europa (*) Werktags ab Nachmittag, an den Wochenende auch schon morgens Erik und Rolf

Anmerkung: (*) = Die Runde wurde seit mindestens einem Jahr nicht mehr geloggt. Unter Einbeziehung der sich ständig verändernden Ausbreitungsbedingungen über den jeweiligen Sonnenfleckenzyklus ist es wahrscheinlich, dass die Rund inzwischen eine neue Frequenz belegt.

Rufzeichen

Die Schwarfunker versuchen schon, "konforme" Rufzeichen zu verwenden, insofern dass ihr Heimatland daraus abzulesen ist. So gibt es daraus resultierende Rufzeichen-Verbindungen mit Vornamen oder Örtlichkeiten im Stil von "Delta Lima 5 Herbert" oder "Delta November 1 7 Sauerland". Der Phatasie der Schwarzfunker scheinen hier keine Grenzen gesetzt zu sein.

Betriebstechnik

Es ist zwischen zwei Kategorien von Schwarzfunkern zu unterscheiden:

Surplus-Techniker

Bei diesen Schwarzfunkern handelt es sich um Bastler mit einem enormen Faible für sogenanntes Surplus-Gerät - oftmals aus ehemaligen Militärbeständen. Geräte werden über die VEBEG[2] erstanden und im heimischen Hobbyraum soweit wieder "flott gemacht", dass sie für illegalen Funkbetrieb tauglich sind.

HAM-Bastler

Die Gruppe der HAM-Bastler modifiziert Amateurfunkgerätschaften soweit, dass mit diesen neben den zugelassenen Amateurfunkbändern auch auf anderen Frequenzen Funkbetrieb durchgeführt werden kann. Dazu sind oftmals entsprechende Fachkenntnisse erforderlich.

Beobachtungen

Meist werden die Schwarzfunker aktiv, wenn sie nicht mit Verfolgung durch regionale bzw. nationale Regulierungsbehörden zu rechnen haben. Für Deutschland bedeutet das: Nach 16:00 Uhr und am Wochenende!

Auffällig ist, gerade bei europäischen Stationen, dass man sehr gesittet miteinander umgeht. Im Vergleich zu manchen Amateurfunkrunden sind hier nur äußerst selten Streitgespräche zu beobachten. Zudem wird die Funkdisziplin sehr strickt eingehalten. Es kommt kaum zu massiven Störungen untereinander und Rufer werden grundsä-tzlich versucht in die Runden einzubinden.

Einzelnachweise