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'''G13''' war ein [[Zahlensender]], der auch unter dem Alias ''Five Dashes'', als Sprachderivat von [[E13]], bekannt wurde. Zu dieser Station gibt es nur wenige Details, viele Details sind bis heute ungeklärt. So konnte bislang (Stand AUgust 2018) weder bestätigt noch verneint werden, dass [[E13]] und G13 ein Kooperation zwischen BND und CIA waren.
'''G13''' war ein [[Zahlensender]], der auch unter dem Alias ''Five Dashes'', als Sprachderivat von [[E13]], bekannt wurde. Zu dieser Station gibt es nur wenige Details, viele Details sind bis heute ungeklärt. So konnte bislang (Stand August 2018) weder bestätigt noch verneint werden, dass [[E13]] und G13 eine Kooperation zwischen BND und CIA waren.


==Klassifizierung==
==Klassifizierung==


'''G13''' ist durch die [[ENIGMA]]-Gruppe aufgrund der Sprache ('''G''' für '''G'''erman) klassifiziert und wird der sogenannten ''Family V'' zugeordnet. Die Klassifizierung als ''„Alt“'' durch tiNG rührt daher, dass es sich bei der ersten Stimme von G13 um die gleiche handelte, die zuerst bei [[G05]] verwendet wurde und dann einige Jahre nicht mehr auf [[Kurzwelle]] zu hören war.
'''G13''' ist durch die [[ENIGMA]]-Gruppe auf Grund der Sprache ('''G''' für '''G'''erman) klassifiziert und wird der sogenannten ''Family V'' zugeordnet. Die Klassifizierung als ''„Alt“'' durch tiNG rührt daher, dass es sich bei der ersten Stimme von G13 um die gleiche handelte, die zuerst bei [[G05]] verwendet wurde und dann einige Jahre nicht mehr auf [[Kurzwelle]] zu hören war.


== Betreiber ==
== Betreiber ==
Aufgrund der Entdeckung eines Toten Briefkastens durch Mitarbeiter des [[:de:Ministerium für Staatssicherheit|Ministeriums für Staatssicherheit der DDR]] konnte umfangreiches Material eines [[:de:Central Intelligence Agency|CIA]]-Agenten sichergestellt werden. Darin enthalten war neben einem 80-seitigen [[One-Time-Pad]] die „Anweisung zum Empfang und zur Entschlüsselung von Radio Sendungen (RS)“. Eine Liste von Frequenzen konnte zwar nicht dabei gefunden werden, allerdings wurde in dieser Anweisung ein Sendungsbeispiel nach dem exakten Muster von G13 entdeckt (siehe &rarr; [[G13#Format|Format]] weiter unten)<ref name="beplaced">[http://scz.bplaced.net/zco.html#cia CIA Agenten in der DDR, Dokumente der Geheimschreibverfahren und Dechiffrierunterlagen], Webseite von Jörg Dobrick, abgerufen am 23.07.2018</ref>
Auf Grund der Entdeckung eines Toten Briefkastens durch Mitarbeiter des [[:de:Ministerium für Staatssicherheit|Ministeriums für Staatssicherheit der DDR]] konnte umfangreiches Material eines [[:de:Central Intelligence Agency|CIA]]-Agenten sichergestellt werden. Darin enthalten war neben einem 80-seitigen [[One-Time-Pad]] die „Anweisung zum Empfang und zur Entschlüsselung von Radio Sendungen (RS)“. Eine Liste von Frequenzen konnte zwar nicht dabei gefunden werden, allerdings wurde in dieser Anweisung ein Sendungsbeispiel nach dem exakten Muster von G13 entdeckt (siehe &rarr; [[G13#Format|Format]] weiter unten)<ref name="beplaced">[http://scz.bplaced.net/zco.html#cia CIA Agenten in der DDR, Dokumente der Geheimschreibverfahren und Dechiffrierunterlagen], Webseite von Jörg Dobrick, abgerufen am 23.07.2018</ref>


Bis heute (Stand August 2018) ist jedoch nicht geklärt, ob der [[:de:Bundesnachrichtendienst|Bundesnachrichtendienst]] (BND) an den von G13 und [[E13]] bedienten Operationen tatsächlich beteiligt war. Die Behauptung, G13 und [[E13]] seien eine Art ''joint venture'' zwischen dem BND und der CIA, hält sich bis heute. Zuerst wurde dieser Umstand im Juli 1997 veröffentlicht, jedoch ohne eine entsprechende Referezierung.<ref name="en17">ENIGMA Newsletter #17, Seite 25</ref> Auch wurde diese Behauptung nie wirklich entkräftet oder bestätigt. Simon Mason geht dagegen davon aus, dass G13 eine rein westdeutsche ''Operation'' war, die ausnahmslos durch den BND betrieben wurde<ref name="masong13">[http://www.simonmason.karoo.net/page352.htm [[E13]] und G13 auf der Homepage von Simon Mason], abgerufen am 23.07.2018</ref>. Dies spiegelt sich auf der Stationsseite von G13 bei NUMBERS-STATIONS.COM ebenfalls wieder<ref name="nsric">[https://www.numbers-stations.com/ns/german/g13/ G13 auf der Seite der NSRIC], abgerufen am 24.07.2018</ref>.  
Bis heute (Stand August 2018) ist jedoch nicht geklärt, ob der [[:de:Bundesnachrichtendienst|Bundesnachrichtendienst]] (BND) an den von G13 und [[E13]] bedienten Operationen tatsächlich beteiligt war. Die Behauptung, G13 und [[E13]] seien eine Art ''joint venture'' zwischen dem BND und der CIA, hält sich bis heute. Zuerst wurde dieser Umstand im Juli 1997 veröffentlicht, jedoch ohne eine entsprechende Referezierung.<ref name="en17">ENIGMA Newsletter #17, Seite 25</ref> Auch wurde diese Behauptung nie wirklich entkräftet oder bestätigt. Simon Mason geht dagegen davon aus, dass G13 eine rein westdeutsche ''Operation'' war, die ausnahmslos durch den BND betrieben wurde<ref name="masong13">[http://www.simonmason.karoo.net/page352.htm [[E13]] und G13 auf der Homepage von Simon Mason], abgerufen am 23.07.2018</ref>. Dies spiegelt sich auf der Stationsseite von G13 bei NUMBERS-STATIONS.COM ebenfalls wieder<ref name="nsric">[https://www.numbers-stations.com/ns/german/g13/ G13 auf der Seite der NSRIC], abgerufen am 24.07.2018</ref>.  
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=== Senderstandorte ===
=== Senderstandorte ===
Hinweise auf Senderstandorte gibt es bisheute nicht (Stand August 2018). Da aber die Zugehörigkeit dieses [[Zahlensender]]s zur CIA eindeutig geklärt ist dürfte das Funkareal in Langen, südlich von Frankfurt<ref>[https://goo.gl/maps/S4ChQUfhotM2 „Egelsbach Transmitter Facility“ in Langen bei Frankfurt] auf Google Maps, abgerufen am 23.07.2018</ref>, die Quelle der Sendungen von G13 und [[E13]] gewesen sein. Dass [[G05]] und [[E05]], ebenfalls von der CIA betrieben, von dort gesendet haben wurde bereits nachgewiesen<ref>[https://youtu.be/5kciVDr2n9U Freund hört mit - US-Spionage in Deutschland auf YouTube], ehemals PHÖNIX-Dokumentation, abgerufen am 23.07.2018</ref>
Hinweise auf Senderstandorte gibt es bis heute nicht (Stand August 2018). Da aber die Zugehörigkeit dieses [[Zahlensender]]s zur CIA eindeutig geklärt ist, dürfte das Funkareal in Langen, südlich von Frankfurt<ref>[https://goo.gl/maps/S4ChQUfhotM2 „Egelsbach Transmitter Facility“ in Langen bei Frankfurt] auf Google Maps, abgerufen am 23.07.2018</ref>, die Quelle der Sendungen von G13 und [[E13]] gewesen sein. Dass [[G05]] und [[E05]], ebenfalls von der CIA betrieben, von dort gesendet haben wurde bereits nachgewiesen<ref>[https://youtu.be/5kciVDr2n9U Freund hört mit - US-Spionage in Deutschland auf YouTube], ehemals PHÖNIX-Dokumentation, abgerufen am 23.07.2018</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Das Format ähnelt sehr stark dem der ''Familie II'' mit [[E05]] oder [[G05]]: Es wird eine dreistellige ID gesendet, die offenbar den Zielagenten oder die Zielmission kennzeichnet. Doch anstatt von 1 bis 0 zu zählen folgt in der Präambel von G13 als nächstes eine fünfstellige Zahl (auch als ''„decode key“'' bezeichnet). Diese identifiziert quasi die ''Startgruppe'' auf dem zu benutzenden [[One-Time-Pad]], ab wo welche Gruppen zum Entschlüsseln verwendet werden müssen<ref name="beplaced" />. Danach folgt die Gruppenzahlangabe. Diese Präambel wird für knapp fünf Minuten wiederholt und dann folgen die fünf einzlenen Töne, denen G12 seinen Aliasnamen verdankt. Unmittelbar nach dem fünften Ton beginnt die Nachricht ohne ein weitere Signalwort. Sie besteht aus fünfstelligen Zahlengruppen, bei denen zwischen der dritten und vierten Ziffer eine kurze Pause eingefügt wurde. Auch dies ist ein Äquivalent zu [[G05]] und [[E05]]. Die Gruppen werden zunächst nur einmal übermittelt. Sind alle Gruppen durchgegeben worden folgt das Signal „Ich wiederhole“ und die Gruppen werden noch einmal gesendet. Am Ende der Botschaft folgte dann das Signalwort „Ende!“ und der Sender schaltete kurz danach ab. Auch das sind eindeutige Parallelen zu ''Familie II''.
Das Format ähnelt sehr stark dem der ''Familie II'' mit [[E05]] oder [[G05]]: Es wird eine dreistellige ID gesendet, die offenbar den Zielagenten oder die Zielmission kennzeichnet. Doch anstatt von 1 bis 0 zu zählen folgt in der Präambel von G13 als nächstes eine fünfstellige Zahl (auch als ''„decode key“'' bezeichnet). Diese identifiziert quasi die ''Startgruppe'' auf dem zu benutzenden [[One-Time-Pad]], ab wo welche Gruppen zum Entschlüsseln verwendet werden müssen<ref name="beplaced" />. Danach folgt die Gruppenzahlangabe. Diese Präambel wird für knapp fünf Minuten wiederholt und dann folgen die fünf einzelnen Töne, denen G12 seinen Aliasnamen verdankt. Unmittelbar nach dem fünften Ton beginnt die Nachricht ohne ein weiteres Signalwort. Sie besteht aus fünfstelligen Zahlengruppen, bei denen zwischen der dritten und vierten Ziffer eine kurze Pause eingefügt wurde. Auch dies ist ein Äquivalent zu [[G05]] und [[E05]]. Die Gruppen werden zunächst nur einmal übermittelt. Sind alle Gruppen durchgegeben worden folgt das Signal „Ich wiederhole“ und die Gruppen werden noch einmal gesendet. Am Ende der Botschaft folgte dann das Signalwort „Ende!“ und der Sender schaltete kurz danach ab. Auch das sind eindeutige Parallelen zu ''Familie II''.


=== Sprache und Stimme ===
=== Sprache und Stimme ===
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== Anomalien ==
== Anomalien ==
Aufgrund der bereits erwähnten ''Schlampigkeit'' von G13 gibt es zahlreiche Beobachtungen zu Anomalien. In der Mehrzahl sind dies reine Betriebsfehler.
Auf Grund der bereits erwähnten ''Schlampigkeit'' von G13 gibt es zahlreiche Beobachtungen zu Anomalien. In der Mehrzahl sind dies reine Betriebsfehler.


=== Fehlerhafte Sendungen ===
=== Fehlerhafte Sendungen ===
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=== Störungen und Interferenzen ===
=== Störungen und Interferenzen ===
Da [[E13]] und G13 alle in Amplitudenmodaltion mit vollem Träger sendeten wurden viele andere Sender, meist Utility-Stationen, in den Hintergrund gedrängt. Zahlensenderbeobachter bemerkten immer wieder, dass der Träger sehr stark und laut aufgenommen werden konnte. Die bekannten Frequenzen lagen alles außerhalb der Rundfunkbänder und es kam somit fast nur zu Interferenzen mit anderen Utility-Stationen. Einige davon sind in den nachfolgenden Klangbeispielen zu hören (Aufnahmen Nr. 3 und besonders Nr. 4).
Da [[E13]] und G13 alle in Amplitudenmodaltion mit vollem Träger sendeten wurden viele andere Sender, meist Utility-Stationen, in den Hintergrund gedrängt. Zahlensenderbeobachter bemerkten immer wieder, dass der Träger sehr stark und laut aufgenommen werden konnte. Die bekannten Frequenzen lagen alle außerhalb der Rundfunkbänder und es kam somit fast nur zu Interferenzen mit anderen Utility-Stationen. Einige davon sind in den nachfolgenden Klangbeispielen zu hören (Aufnahmen Nr. 3 und besonders Nr. 4).


== Tondokumente ==
== Tondokumente ==

Version vom 31. Juli 2018, 06:22 Uhr

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Besondere Anmerkungen oder Notizen:
 
 
Letzte Bearbeitung am 31. 07. 2018


Eckdaten von G13
CIA.png
Hauptsächlich CIA in
mutmaßlicher Kooperation mit BND
Family
(nach ENIGMA / E2k)
V (CIA)
Stimme / Sprechweise YL, Deutsch, automatisch
Spitzname / Alias „Five Dashes“
„Alt“[1]
Modulation AM (A3E/H3E)
Nationalität USA USA
Aus D gesendet
Sprach-Derivate E13
Morse-Derivate keine
Status Inaktiv
Erstes Log um 1986
Letztes Log 14.04.1993
Siehe auch: Liste der Zahlensender

G13 war ein Zahlensender, der auch unter dem Alias Five Dashes, als Sprachderivat von E13, bekannt wurde. Zu dieser Station gibt es nur wenige Details, viele Details sind bis heute ungeklärt. So konnte bislang (Stand August 2018) weder bestätigt noch verneint werden, dass E13 und G13 eine Kooperation zwischen BND und CIA waren.

Klassifizierung

G13 ist durch die ENIGMA-Gruppe auf Grund der Sprache (G für German) klassifiziert und wird der sogenannten Family V zugeordnet. Die Klassifizierung als „Alt“ durch tiNG rührt daher, dass es sich bei der ersten Stimme von G13 um die gleiche handelte, die zuerst bei G05 verwendet wurde und dann einige Jahre nicht mehr auf Kurzwelle zu hören war.

Betreiber

Auf Grund der Entdeckung eines Toten Briefkastens durch Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR konnte umfangreiches Material eines CIA-Agenten sichergestellt werden. Darin enthalten war neben einem 80-seitigen One-Time-Pad die „Anweisung zum Empfang und zur Entschlüsselung von Radio Sendungen (RS)“. Eine Liste von Frequenzen konnte zwar nicht dabei gefunden werden, allerdings wurde in dieser Anweisung ein Sendungsbeispiel nach dem exakten Muster von G13 entdeckt (siehe → Format weiter unten)[2]

Bis heute (Stand August 2018) ist jedoch nicht geklärt, ob der Bundesnachrichtendienst (BND) an den von G13 und E13 bedienten Operationen tatsächlich beteiligt war. Die Behauptung, G13 und E13 seien eine Art joint venture zwischen dem BND und der CIA, hält sich bis heute. Zuerst wurde dieser Umstand im Juli 1997 veröffentlicht, jedoch ohne eine entsprechende Referezierung.[3] Auch wurde diese Behauptung nie wirklich entkräftet oder bestätigt. Simon Mason geht dagegen davon aus, dass G13 eine rein westdeutsche Operation war, die ausnahmslos durch den BND betrieben wurde[4]. Dies spiegelt sich auf der Stationsseite von G13 bei NUMBERS-STATIONS.COM ebenfalls wieder[5].

Zu den Funden aus dem Toten Briefkasten kommen als Beleg für die Verantwortlichkeit der CIA einige Formatmerkmale hinzu. Besonders die zuerst verwendete Stimme (siehe → Sprache und Stimme weiter unten) ist ein relativ eindeutiger Beleg für die CIA als Betreiber, denn es handelt sich um die gleiche Stimme, wie sie zuerst bei G05 verwendet wurde.

Dagegen spricht aber die später enorm schlechte Qualität der Sprachsamples bei beiden Sprachderivaten. Waren die Zahlensender der CIA (G05, E05 und V05) und des BND (G14, G15, G16 und E16) von akkurater Betriebsführung und Sprachqualität so ließen G13 und E13 diese nachhaltig vermissen. Insofern bestehen starke Zweifel an einem solchen joint venture der beiden Geheimdienste, die Operation könnte durch die CIA alleine geführt worden sein.

Angeblich wurden über G13 Maßnahmen zur Destabilisierung der ehemaligen DDR koordiniert[6].

Senderstandorte

Hinweise auf Senderstandorte gibt es bis heute nicht (Stand August 2018). Da aber die Zugehörigkeit dieses Zahlensenders zur CIA eindeutig geklärt ist, dürfte das Funkareal in Langen, südlich von Frankfurt[7], die Quelle der Sendungen von G13 und E13 gewesen sein. Dass G05 und E05, ebenfalls von der CIA betrieben, von dort gesendet haben wurde bereits nachgewiesen[8]

Geschichte

G13 soll insgesamt nur sehr kurz aktiv gewesen sein. Einige Quellen nennen das Jahr 1991 als Sendebeginn[9]. Sollte es sich aber tatsächlich um Destabilisierungs-Operationen in der DDR gehandelt haben, die über E13 und G13 versorgt wurden, kann dieses Datum nicht stimmen, da die DDR 1991 bereits nicht mehr existierte.

Es gibt zwar Hinweise auf die letzte Sendung von G13 aber keine darüber, in welchem Zeitraum dieser Dienst seinen Betrieb aufgenommen hat. Aus den persönlichen Dokumenten von tiNG geht jedoch ein Betrieb bereits im Jahre 1987 hervor. Auch Simon Mason beschreibt ein Ereignis von 1989 auf seiner Homepage[4], was das Jahr 1991 widerlegt.

Erstes Log

In den persönlichen Aufzeichnungen von tiNG finden sich Hinweise auf Sendungen von G13 aus dem Jahr 1987.

Letztes Log

Datiert ist die letzte Sendung von G13 auf den 14. April 1993[10] (siehe auch → Sendeplan weiter unten).

Format

Sendeformat von G13 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
keine Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
aaa aaa aaa ddddd (g)gg
R5m
1. Fünf einzelne Töne
zu 1 kHz
(Five dashes)
fff ff „Ich wiederhole“
fff ff
„Ende!“

Das Format ähnelt sehr stark dem der Familie II mit E05 oder G05: Es wird eine dreistellige ID gesendet, die offenbar den Zielagenten oder die Zielmission kennzeichnet. Doch anstatt von 1 bis 0 zu zählen folgt in der Präambel von G13 als nächstes eine fünfstellige Zahl (auch als „decode key“ bezeichnet). Diese identifiziert quasi die Startgruppe auf dem zu benutzenden One-Time-Pad, ab wo welche Gruppen zum Entschlüsseln verwendet werden müssen[2]. Danach folgt die Gruppenzahlangabe. Diese Präambel wird für knapp fünf Minuten wiederholt und dann folgen die fünf einzelnen Töne, denen G12 seinen Aliasnamen verdankt. Unmittelbar nach dem fünften Ton beginnt die Nachricht ohne ein weiteres Signalwort. Sie besteht aus fünfstelligen Zahlengruppen, bei denen zwischen der dritten und vierten Ziffer eine kurze Pause eingefügt wurde. Auch dies ist ein Äquivalent zu G05 und E05. Die Gruppen werden zunächst nur einmal übermittelt. Sind alle Gruppen durchgegeben worden folgt das Signal „Ich wiederhole“ und die Gruppen werden noch einmal gesendet. Am Ende der Botschaft folgte dann das Signalwort „Ende!“ und der Sender schaltete kurz danach ab. Auch das sind eindeutige Parallelen zu Familie II.

Sprache und Stimme

Die ersten dokumentierten Sendungen von G13 liefen bereits automatisiert - die Zahlen und Signalwörter waren, entweder analog oder digital, gespeichert worden und wurden automatisch übermittelt. Oftmals konnten in Sprechpausen Geräusche während der laufenden Sendung beobachtet werden, die wie eine Art Metronom im gleichen Takt wie die Zahlen hörbar waren. Dabei war die Qualität der Speicherung der ersten Stimme noch recht gut, mit dem Stimmwechsel im Februar 1991 wurden sie allerdings sehr schlecht.

Die erste Stimme klang eher nach einer jungen Frau, sie war zumindest entsprechend obertonreich und auch bei schwierigen Empfangsbedingungen gut aufzunehmen. Die Stimmsamples waren sauber und gut verständlich.

Das ab dem Februar 1991 verwendete Samplepaket wurde von verschiedenen DXern als katastrophal bezeichnet. Die verwendete Stimme war absolut keine gute Sprecherin, da die einzelnen Zahlen mit unterschiedlicher Tonhöhe und Betonung gesprochen wurden. Außerdem waren die Zahlen unterschiedlich lang, was teilweise lasziv gesprochen wirkte (Nohll). Die unterschiedliche Tonhöhe war zudem sehr anstrengend für den Hörer - eins und fünf waren sehr hoch gesprochen, drei und sechs dagegen eher tief. Simon Mason bezeichnete diese Umstellung der Sprechstimme als „technologischen Schritt rückwärts“[4].

1 2 3 4 5 6 7 8 9 0
colspan="10" Aussprache der ersten Stimme (vergleichbar G05)
„Einz“ „Zwo!“ „Drei“ „Vier“ „Fünf“ „Sechs“ „Sieb'n“ „Acht“ „Neun“ „Null!“
colspan="10" Aussprache der zweiten Stimme
„Ein'“ „Zwooh“ „Drei!“ „Viehr“ „Fümf“ „Sächs“ „Siehben“ „Ach'“ „Neuna“ „Noohhll“

Varianten

Es gab eine Variante G13a. Der Unterschied bestand darin, dass die Zahlengruppen der Nachricht nur einmal übermittelt wurden. Es erfolgte keine durch das Signal „Ich wiederhole“ erneute Übermittlung der Zahlengruppen.


Sendeformat von G13a Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
keine Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
aaa aaa aaa ddddd (g)gg
R5m
1. Fünf einzelne Töne
zu 1 kHz
(Five dashes)
fff ff entfällt bei G13a „Ende!“

Es gibt allerdings nur sehr wenige Hinweise auf diese Variante[5].

Sendeplan

G13 nutzte einen relativ umfangreichen Sendeplan. Ein Beispiel ist bei PRIYOM.ORG hinterlegt[6]

MO DI MI DO FR SA SO UTC 1. Frequenz 2. Frequenz
x 13:00 6708 kHz
x 20:00 7650 kHz 11849 kHz
x 21:00 4395 kHz
x 22:00 4395 kHz 16235 kHz
x x 19:00 10255 kHz
x 20:00 4395 kHz 16708 kHz
x 21:00 4395 kHz 15325 kHz
x 22:00 6355 kHz
x 06:00 7375 kHz
x 11:00 7650 kHz 18970 kHz
x x 12:00 11190 kHz
x 14:00 14930 kHz
x 16:00 6708 kHz
x 19:00 5351 kHz 7830 kHz
x x 22:00 4395 kHz
x 04:00 6520 kHz
x 17:00 7375 kHz
x 21:00 4395 kHz
x 23:00 4395 kHz
x x 10:00 8970 kHz
x x 11:00 8970 kHz 10255 kHz
x 19:00 8490 kHz 10255 kHz
x 21:00 7650 kHz
x 06:00 6708 kHz
x 11:00 9870 kHz 10255 kHz
x 15:00 11190 kHz
x x 17:00 7375 kHz
x 18:00 5351 kHz 7830 kHz
x 22:00 6355 kHz
x 15:00 6708 kHz
x 16:00 10255 kHz
x 22:00 4395 kHz

Ein Bericht im ENIGMA Newsletter #2 vom Juli 1993 fasst die Aktivitäten von G13 (und E13) aber nur noch wie folgt zusammen:

Datum Frequenz(en) UTC Station Call "Decode Key" Gruppenzahl
21.3. 10255 11:00 G13 301 91668 40
23.3. 4395 21:00 G13 562 50956 33
2.4. 5530 / 4730 21:00 E13 317 03067 35
4.4. 8970 / 10255 11:00 G13 301 91668 40
14.4. 7831 / 5315 19:00 G13 209 35919 33
15.4. 10255 20:00 E13 192 30348 51

In diesem Log findet sich auch der letzte dokumentierte Eintrag einer Sendung von G13 (14.4.).

Anomalien

Auf Grund der bereits erwähnten Schlampigkeit von G13 gibt es zahlreiche Beobachtungen zu Anomalien. In der Mehrzahl sind dies reine Betriebsfehler.

Fehlerhafte Sendungen

Die Zahlensenderbeobachter rund um die ENIGMA-Gruppe haben zahlreiche fehlerhafte Sendungen bemerkt. In ENIGMA-Newsletter #2 heißt es dazu (übersetzt):

Dieser Sender taucht [auf den erwarteten Frequenzen - Anm.] auf, sendet aber keine Nachrichten. Man hört die Klicks der Maschine [Sprachgenerator - Anm.] aber es wird kein Signal gesendet. Der Sender bleibt 30 Minuten hochgefahren und geht dann abrupt off air.

Am 9. Dezember 1989 kam es zu einem ganz besonderen Ereignis[4]: Simon Mason berichtet auf seiner Homepage über die an diesem Tag zu erwartende Sendung um 11:00 UTC. Sie verlief zunächst ohne Probleme und endete regulär um 11:20 UTC. Der Sender wurde jedoch nicht abgeschaltet und so war um 11:30 UTC eine weitere Sendung zu hören, die jedoch zunächst nicht dem normalen Format entsprach:

88888 88888 326

Dann war zu hören, wie ein Tonband mit aktiviertem Magnetkopf schnell gespult wurde, wahrscheinlich weiter nach vorne. Es war wieder

88888 88888 326

zu hören, aber das Tonband wurde langsamer und die Stimme damit tiefer, bei der 326 wurde das Band wieder schneller. Es folgte ein einzelner Ton und dann begann die Sendung im richtigen Format:

326 326 326 95386 59...

Die gleiche Sendung wurde am selben Tag um 18:00 UTC wiederholt, ohne dass es zu den beschriebenen Auffälligkeiten kam.

Störungen und Interferenzen

Da E13 und G13 alle in Amplitudenmodaltion mit vollem Träger sendeten wurden viele andere Sender, meist Utility-Stationen, in den Hintergrund gedrängt. Zahlensenderbeobachter bemerkten immer wieder, dass der Träger sehr stark und laut aufgenommen werden konnte. Die bekannten Frequenzen lagen alle außerhalb der Rundfunkbänder und es kam somit fast nur zu Interferenzen mit anderen Utility-Stationen. Einige davon sind in den nachfolgenden Klangbeispielen zu hören (Aufnahmen Nr. 3 und besonders Nr. 4).

Tondokumente

Klangbeispiele mit der ersten Stimme

<html5media>File:G13a 5 Dashes YL-GG 1.mp3</html5media>
G13, 1. Stimmvariante, Datum, Zeit und Frequenz unbekannt: 156 156 156 60342 52 - via Simon Mason

<html5media>File:G13b 5 Dashes YL-GG.mp3</html5media>
G13, 1. Stimmvariante, Datum, Zeit und Frequenz unbekannt: 469 469 469 89037 177 (Spruch mit 177 Gruppen) - via Simon Mason

Klangbeispiele mit der zweiten Stimme

<html5media>File:G13 2nd version YL German. Full transmission. 5dashesgg - simonmason.mp3</html5media>
G13, 2. Stimmvariante, Datum, Zeit und Frequenz unbekannt: 186 186 186 88281 032 - via Simon Mason

<html5media>File:G13 Conet Project.mp3</html5media>
G13, zweite Stimmvariante, via NSRIC, Datum, Zeit und Frequenz unbekannt: 115 115 115 42453 033

<html5media>File:G13 - A German Female.mp3</html5media>
G13, 2. Stimmvariante, Datum, Zeit und Frequenz unbekannt: in progress - cia OM Citizen5 (extern)

<html5media>File:G13-1992-05-17-1100utc-8970khz.mp3</html5media>
G13 (D) = 698 698 698 48543 031..., 17.05.1992, 1100z, 8970,0 kHz AM - via Ary Boender.


Einzelnachweise und Quellen

  1. Name während der Klassifizierung von Zahlensendern durch tiNG vergeben
  2. 2,0 2,1 CIA Agenten in der DDR, Dokumente der Geheimschreibverfahren und Dechiffrierunterlagen, Webseite von Jörg Dobrick, abgerufen am 23.07.2018
  3. ENIGMA Newsletter #17, Seite 25
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 E13 und G13 auf der Homepage von Simon Mason, abgerufen am 23.07.2018
  5. 5,0 5,1 G13 auf der Seite der NSRIC, abgerufen am 24.07.2018
  6. 6,0 6,1 G13 bei PRIYOM.ORG, abgerufen am 23.07.2018
  7. „Egelsbach Transmitter Facility“ in Langen bei Frankfurt auf Google Maps, abgerufen am 23.07.2018
  8. Freund hört mit - US-Spionage in Deutschland auf YouTube, ehemals PHÖNIX-Dokumentation, abgerufen am 23.07.2018
  9. Seite zu E13 bei PRIYOM, abgerufen am 24.07.2018
  10. ENIGMA Newsletter #5, Seite 16
  • Privates Archiv von tiNG