G14

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Morsesignale  M12
Eckdaten von G14
BND-Logo.png
Siegel des BND
Family
(nach ENIGMA / E2k)
VI
Stimme / Sprechweise YL, Deutsch
ehem. Live, später synthetisch
Spitzname / Alias „DFC37“ bzw. „DFD21“
Buch[1]
Modulation AM (H3E) und
USB (J3E/R3E)
Nationalität D Deutschland
Sprach-Derivate G15, G16, E16[2]
Morse-Derivate keine
Status Inaktiv
Erstes Log ca. 1969
Letztes Log Dezember 1992
Siehe auch: Liste der Zahlensender

G14 war ein Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes, der auch unter der Bezeichnung DFC37 / DFD21 bekannt wurde, jedoch schon in den späten 1980er Jahren von tiNG zusammen mit G15 und G16/E16 unter der Sammelbezeichnung Buch (kurz für Buchstabenkennung“) geführt wurde. Dieser Zahlensender ist einer der wenigen, die sich durch ein offizielles Rufzeichen zu erkennen gab und damit eindeutig einem bestimmten Staat zugewiesen werden konnte. Daher kam als Betreiber nur der Bundesnachrichtendienst als Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland in Frage.

Klassifizierung

Der Sender G14 ist durch die ENIGMA-Gruppe aufgrund der Sprache (für G = German) klassifiziert und wird der sogenannten Family VI zugeordnet.

Betreiber

Die beiden von G14 verwendeten Kennungen DFC37 und DFD21 sind offizielle Rufzeichen der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg oblag die Verwaltung und damit die Zuteilung von Rufzeichen (sog. Fernmeldehoheit) der Deutschen Bundespost (DBP). Demnach wurden die beiden Rufzeichen von G14 in vielen Publikationen der Deutschen Bundespost zugeordnet. In internationalen Listen wurden die Rufzeichen meist als PTT Frankfurt (D) geführt.

Die Rufzeichen gehörten zum Funkamt Eschborn der Deutschen Bundespost, die dem BND ab 1959 Sendezeiten über ihren Sendestelle in Frankfurt-Bonames zur Verfügung stellte, den Sendebetrieb und den dazugehörigen Service regelte. Über eben diese Sendestelle wurden über weitere Sender zeitgleich Pressemeldungen und Telegramme per Kurzwelle in alle Welt verschickt. Dass die Deutsche Bundespost selbst einen Zahlensender betrieb, war an sich unlogisch. Daher wurde bereits früh ein deutscher Nachrichten- bzw. „Geheimdienst“ als Urheber der gesendeten Inhalte identifiziert.

Da seit jeher nur der BND und dessen Vorgänger, die „Organisation Gehlen“, Auslandsaufklärung betrieb, konnten die Zahlensendungen von G14, ebenso wie von G15, G16 und E16, nur durch den Bundesnachrichtendienst ausgestrahlt worden sein. Eine Versorgung mit Funknachrichten dieser Art ergab für die Inlandsaufklärung keinen Sinn.

Funktion

Da der Bundesnachrichtendienst (BND) mehrere Zahlensender betrieb, müssen ihnen jeweils besondere Funktionen zugedacht gewesen sein. Vorrangig lag dem BND an der Aufklärung in der DDR sowie den angrenzenden Staaten des Warschauer Paktes, um der Bundesregierung in Bonn entsprechende Ergebnisse präsentieren zu können. Legt man zugrunde, dass G14 aus Frankfurt gesendet wurde, betrachtet die Sendezeiten und die beiden Frequenzen 3370,0 und 4010,0 kHz, ist anzunehmen, dass G14 vorrangig die Versorgung von BND-Agenten in der DDR und den unmittelbar angrenzenden Staaten des Ostblocks oblag. Diese Vermutung wird indirekt durch Werner Stiller in seinem Buch „Der Agent – Mein Leben in drei Geheimdiensten“ bestätigt[3][4]. Darin heißt es:

Der nächste Teil der Instruktionen betraf den einseitigen Funk von West nach Ost auf Frequenz 3,7 und 4,1 Megahertz. Diese Frequenzen waren nur auf Radios mit gespreizter Kurzwelle zu empfangen. Jeweils alle zwei Stunden würde am Abend ein neuer Spruch gesandt und dann mehrere Tage wiederholt werden. Unsere Ansprechnummer sollte 688 sein. Die 400 DM waren für den Ankauf eines entsprechenden Kurzwellenradios, denn Apparate mit gespreizter Kurzwelle gab es aus DDR-Produktion nicht, man musste sie im Intershop gegen harte DM erwerben. Hier stutzte ich das erste Mal. Das war eine klare Gefahrenstelle, denn derartige Käufe im Intershop ließen sich leicht überwachen. Wäre ich Chef der Spionageabwehr im MfS gewesen, hätte ich jeden Käufer eines solchen Empfängers registrieren lassen. Warum hatte der Bruder nicht ein solches Radio mitgebracht?
[...]
Abends um acht Uhr saßen wir gespannt vor dem zigarrenkistengroßen Empfänger, ausgerüstet mit jeweils einem Schreibblock und Kugelschreiber. Wir wollten die eventuelle Nachricht beide aufnehmen, um sie dann vergleichen zu können und Fehler auszuschließen. Pünktlich erklangen auf 3,7 MHz die auf und abschwellenden Töne der nach dem früheren BND-Präsidenten benannten Wesselhymne. Danach die ausdruckslose weibliche Ansage: Es liegen Mitteilungen vor für ..., für ... und für 688, 147 Gruppen. Und schon ging es los. Wir schrieben wie die Bienchen. Die Sendung dauerte etwa 15 Minuten. Danach gab es richtig Arbeit: Dechiffrierung, Konzeption der Antwort, Verschlüsseln des Antworttextes, Schreiben der verschlüsselten Antwort mit Geheimschreibmittel auf dem Brief mit dem Tarntext, Einsetzen des Datums, Zukleben und Einwurf in den Briefkasten am Alexanderplatz.

Weiter heißt es dort:

An einem schönen Sommerabend gegen Ende Juli 1978 setzte er [Genosse M.,MfS HA III, Spionageabwehr, Anm. d. Verfassers] sich vor den hochempfindlichen Empfangsapparat aus sowjetischer Produktion, stülpte sich die bequemen Kopfhörer aus westlicher Produktion über und stellte die Frequenz 3,7 MHz ein.

Jedoch unterliegt Stiller hier ganz offensichtlich einigen Erinnerungslücken und vergisst beispielsweise bei beiden Frequenzen eine Stelle, also 3700 statt 3370 kHz und 4100 statt 4010 kHz. Tatsächlich sind bis heute (Stand März 2023) keine Frequenzen, auf denen der BND sendete, im genannten Bereich von 3,7 und 4,1 MHz bekannt. Auch G16 sendete auf keiner solchen Frequenz.

Diese Annahme wird ebenso durch den CRYPTOLOGIA-Artikel von Jan Bury bestätigt[5]. In diesem Artikel werden weitere Informationen über die Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes erklärt, die durch die Enttarnung mehrerer BND-Agenten in Polen aufgedeckt werden konnten.

Senderstandorte

Siehe: Senderstandorte in Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes für weiterführende Informationen.

Verschedene Quellen deuten auf den Standort Frankfurt-Bonames als Ursprung der Sendungen von G14 hin. Zum einen wird in dem bereits erwähnten Dossier von Jan Bury der Standort Frankfurt erwähnt. Doch es gibt weitere Hinweise. So nennt die ehemalige Spezial Frequenzliste aus dem Siebel Verlag die Station "hinter" DFC37 und DFD21 als "Deutsche Bundespost" mit dem Standort Frankfurt Bonames. Auch in der Zeitschrift "WELTWEIT HÖREN", Heft 2/1976, Seite 28, wird auf einen "Wetter-Service" aus Frankfurt-Bonames hingewiesen[6].

Jan Burys Artikel in CRYPTOLOGIA ist weiterhin zu entnehmen, dass die „Zahlensendungen aus Frankfurt“ bereits 1951 (DFC37) und 1953 (DFD21) begannen, auch wenn der BND zu dieser Zeit noch keine Sendezeiten bei der Deutschen Bundespost (Funkamt Eschborn) angemietet hatte[5][7]. Daher ist davon auszugehen, dass die ersten Sendungen möglicherweise von mobilen Kurzwellensendern amerikanischer Bauart getätigt wurden. Diese hatten die US-Army bzw. die CIA, unter deren Schirmherrschaft die „Organisation Gehlen“ und später der BND standen, bereitgestellt[7]. Erst 1959 mietete der BND beim Funkamt Eschborn Sendezeiten an. Die Rufzeichen DFC37 und DFD21 müssen vom BND aber bereits 1951 und 1953 verwendet worden sein.

Allerdings wurde der Senderstandort Frankfurt-Bonames bereits 1972 aufgegeben, da die Bedingungen für Kurzwellen-Ausstrahlungen im Ballungsraum Frankfurt schlechter wurden. So gilt es als sehr wahrscheinlich, dass die Sendungen fortan vom Senderstandort Usingen im Taunus ausgestrahlt wurden. Hierzu herrscht derzeit (Stand März 2023) jedoch noch einige Unklarheit, denn angeblich sollen auch die Kurzwellensender in Usingen schon Anfang der 1980er Jahre abgebaut worden sein, G14 war aber noch bis 1992 auf seinen beiden Frequenzen aktiv. Daher ist unklar, von wo G14 bis zuletzt ausgestrahlt wurde.

Geschichte

Nach den Recherchen von Jan Bury[5] gingen beide Sender von G14 schon in den frühen 1950er Jahren auf Sendung. Dort heißt es auf Seite 12:

Nevertheless, the one-way “blind” HF broadcasts were common from 2 February 1959 according to Warsaw Pact data. However, Jachimiak mentioned there were two West German transmitters that belonged to the Communications Ministry of the Federal Republic of Germany, which were on the air from the early 1950s, as DFD21 (on 4010 kHz from 1953) and DFC37 (on 3370 kHz from 1951) and were supposedly sending messages to agents in the field.

Übersetzung:

Nichts desto trotz waren die "blinden" Einweg-HF-Sendungen nach Angaben des Warschauer Pakts ab dem 2. Februar 1959 üblich. Jachimiak erwähnte jedoch, dass es zwei Westdeutsche gab Sender, die dem Kommunikationsministerium der Bundesrepublik Deutschland, das ab den frühen 1950er Jahren als DFD21 ausgestrahlt wurde (auf 4010 kHz ab 1953) und DFC37 (auf 3370 kHz ab 1951) und schickten angeblich Nachrichten an Agenten in der Feld.

Damit wird quasi der Sendebeginn von G14 auf 3370,0 kHz als DFC37 auf 1951 und auf 4010,0 kHz als DFD21 auf 1953 datiert. Zu dieser Zeit dürfte es sich aber noch um Morsesendungen gehandelt haben, denn die Telefonieausstrahlungen begannen erst 1959, wie aus den gleichen Quellen hervorgeht. Bis heute nachvollziehbare Logs tauchten allerdings erst Mitte bis Ende der 1960er Jahre auf.

Erstes Log

In den verschiedenen Quellen werden unterschiedliche Daten zum ersten (nachvollziehbaren) Log genannt. Simon Mason nennt auf seiner Homepage die frühen 1970er Jahre, PRIYOM dagegen verweist auf die späten 1950er Jahre. Damit ist sicherlich der von Jan Bury dokumentierte grundsätzliche Sendebeginn von G14 gemeint und kein von Kurzwellenamateuren verfasstes Log.

Hier einige Mitschriften von G14 aus dem Archiv von tiNG:

Letztes Log

In ENIGMA Newsletter #3 schreibt Simon Mason, dass G14 im Dezember 1992 seine Sendungen eingestellt hat, nachdem G15 einen Monat vorher verstummte. OM Gary aus der ENIGMA-Gruppe verzeichnet sein letztes Log von G14 am 10. Dezmeber 1992, 2200 UTC.

Format

Das Format der Sendungen wechselte seit Beginn der Ausstrahlungen mindestens drei Mal. Soweit heute noch bekannt ist konnten in einer Sendung bis zu drei Agenten (a1a1a1, a2a2a2 und a3a3a3) versorgt werden. Mehr als drei Agenten wurden nach dem heuteigen Stand der Recherchen (März 2023) nicht geloggt.

Bis etwa 1969

Wie Ankündigung und Präambel vor etwa 1969 aufgebaut waren ist nicht mehr rekonstruierbar. Geschätzt wird aber folgender Aufbau:

Sendeformat von G14 bis etwa 1969 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
DFC 3 7(1) bzw. „DFD 2 1(1)
4x Wiederholt, dann zufällige Tonfolge
alles insgesamt R5m
Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
„Wir beginnen mit der Durchsage unseres Rundspruchs für
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen

a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen

a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
1. „Achtung!
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
2. „Achtung!
a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
3. „Achtung!
a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
FFF FF entfällt entfällt „Ende!“
Signalton von ca. 3 sek. Dauer

Von 1969 bis etwa 1979

Mit einer Änderung der Melodie in der Ankündigung wurde auch das gesamte Format etwas verändert.

Sendeformat von Foramt von G14 von 1969 bis etwa 1979 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
DFC 3 7(1) bzw. „DFD 2 1(1)
4x Wiederholt, dann zufällige Tonfolge
alles insgesamt R5m
Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
„Es liegen Mittleiungen vor für
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen

a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen

a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
1. „Achtung!
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
2. „Achtung!
a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
3. „Achtung!
a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
FFF FF entfällt entfällt „Ende!“
Signalton von ca. 2 sek. Dauer

Von 1979 bis etwa 1989

Sendeformat von Format von G14 von 1979 bis etwa 1989 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
Ab etwa 1979:
„Hier ist De Eff De einundzwanzig /
Hier ist De Eff Ce siebenunddreißig
Anschließend wurde eine 20-Ton-Folge rauf und runter gespielt,
alles insgesamt jeweils R5m
Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
„Es liegen Mitteilungen vor für
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen

a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen

a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
1. „Achtung!
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
2. „Achtung!
a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
3. „Achtung!
a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
FFF FF entfällt entfällt „Ende!“

Nach 1989

Sendeformat von Foramt von G14 nach 1989 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Ankündigungssignal Präambel Nachricht Ende der Übertragung
DFC 3 7(1) bzw. „DFD 2 1(1)
4x Wiederholt, dann zufällige Tonfolge,
alles insgesamt R5m
Mit Message
    Einleitung Message Wiederholung Ende  
„Es liegen Mittleiungen vor für
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen

a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen

a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
1. „Achtung!
a1a1a1 a1a1a1  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
2. „Achtung!
a2a2a2 a2a2a2  gg Gruppen“
FFF FF entfällt „Ende!“ entfällt
3. „Achtung!
a3a3a3 a3a3a3  gg Gruppen“
FFF FF entfällt entfällt „Ende!“
Signalton von ca. 2 sek. Dauer
Anmerkungen

zu (1): Die Ankündigung wurde so gesprochen: "Delta Foxtrot Delta drrei sibben" bzw. "Delta Foxtrot Delta zwo eins"

Sprache und Stimme

Siehe: Sprache und Stimme bei Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes für weiterführende Informationen.

Varianten

G14a

Tatsächlich gab es von G14 keine „echte“ Variante. Ein später durch die ENIGMA-Gruppe eingeführtes G14a bezieht sich lediglich auf eine Eigenart der Station aus der Zeit zwischen etwa 1979 und 1988. In dieser Zeit wiesen die Sendungen eine andere Ankündigung auf:

Hier ist De Eff Ce siebenunddrrreißig / Hier ist De Eff De einundzwanzig

Anschließend wurde eine 20-Ton-Folge rauf und runter gespielt.

Sendeplan

Der Sender begann seine Ausstrahlungen täglich um 1500z auf beiden Frequenzen. Die Sendungen erfolgten halbstündlich, wobei jene um h+30 die Wiederholung der jeweils vorausgegangenen Sendung war. Diese Wiederholung wurde jedoch nur in J3E-U ausgestrahlt, die Sendung zur vollen Stunde lief in A3E bzw. H3E (AM).

Die Sendungen von DFC37 wurden zwei Stunden später auf DFD21 wiederholt, so dass sich ein zeitversetztes Schema ergab. Beginnend um 1500z wiederholte DFD21 zunächst die letzten beiden Sendungen von DFC37 des Vortags.

Hier ist ein Schema der Sendungen, wie sie zuletzt beobachtet wurden:

Zeit DFC37 DFD210
1500z A H (Vortag)
1600z B I (Vortag)
1700z C A
1800z D B
1900z E C
2000z F D
2100z G E
2200z H F
2300z I G

Agenten

G14 hatte einen eigenen Empfängerkreis. Es kam erst nach der Abschaltung des Senders dazu, dass die dreistelligen „Adressen“ (IDs) bei G16 auftauchten (siehe dazu die Agentenliste bei den Zahlensendern des Bundesnachrichtendienstes).

Hier die Agentenlisten aus den Quellen tiNG, Simon Mason und priyom.org:

AGL für G14 von tiNG
000-099 100-199 200-299 300-399 400-499 500-599 600-699 700-799 800-899 900-999
020 116 225 323 400 501 644 705 811 914
034 117 237 330 413 526 651 714 852 934
062 144 254 354 428 571 674 735 867 965
065 157 259 356 577 680 784 890
079 180 291 387 689 785
196 790
792
AGL für G14 von Simon Mason
000-099 100-199 200-299 300-399 400-499 500-599 600-699 700-799 800-899 900-999
002 107 204 316 400 619 735 811 904
012 114 211 323 411 623 784 817 914
020 116 225 330 413 641 792 821 925
036 117 229 336 414 644 823 934
044 121 236 354 423 651 827 991
047 129 237 356 426 680 832
062 130 251 387 428 840
065 134 259 397 431 846
069 147 261 435 851
074 154 273 450 852
079 157 278 471 867
083 291 483 872
085 295 490 880
094 890
095
AGL für G14 von PRIYOM
000-099 100-199 200-299 300-399 400-499 500-599 600-699 700-799 800-899 900-999
002 107 204 316 400 619 735 811 904
012 114 211 323 411 623 784 817 914
020 116 225 330 413 641 792 821 924
036 117 229 336 414 644 823 934
044 121 236 354 423 651 827 991
047 129 237 356 426 680 832
062 134 251 387 428 840
065 147 259 397 431 846
069 154 261 435 851
074 157 273 450 852
079 278 471 867
083 291 483 872
085 295 490 880
094 890
095

Hier ist grundsätzlich noch die Nummer 688 hinzuzufügen, die „Adresse“ von Werner Stiller.[3][4] Sie taucht (Stand März 2023) in keinem Log aus dieser Zeit auf.

Anomalien

Der Sender galt über den gesamten Beobachtungszeitraum als sehr zuverlässig, die Sendungen begannen sekundengenau. Anomalien und technische Defekte wurden nach heutigem Stand der Recherchen (März 2023) nur äußerst selten dokumentiert und tauchten erst kurz vor der Abschaltung von G14 auf.

Mit der Einführung des letzten Ankündigungsmusters um den Jahreswechsel 1988/1989 gab es einige Probleme mit der neuen Digitaltechnik, die zeitgleich eingeführt wurde. Zwei dieser Fehler sind in den Tondokumenten abrufbar.

Tondokumente

DFC37


Komplette Sendung von G14, aufgezeichnet von OM Gary Hagerman, Wales (3370,0 kHz, Datum und Uhrzeit sind unbekannt)


Die Ankündigung von DFC37 bis Ende der 1970er Jahre (Quelle: Simon Mason)


Die Ankündigung von DFC37 in den frühen 1980er Jahren (Quelle: Ary Boender via Jochen Schäfer)


Die Ankündigung von DFC37 nach 1988 (Quelle: Simon Mason)

DFD21


Die Ankündigung von DFD21 bis Ende der 1970er Jahre (Quelle: Ary Boender via Jochen Schäfer)


Die Anküdnigung von DFD21 in den späten 1980er Jahren (Quelle: Jochen Schäfer)


Die Ankündigung von DFD21 nach 1988 (Quelle: Simon Mason)


DFD21 und DFC37 im Jahre 1991 (Quelle: OM Frank aus Göttingen via shortwavearchive.com)

Fehlerhafte Sendungen


Fehlerhafte Sendung vom 18.10.1989: Melodie und Sprach-Generator sind offenbar falsch programmiert (Quelle: Peter Henkelmann, Deutschland)


Fehlerhafte Sendung vom 18.10.1989: Der Sprachgenerator buchstabiert nach DFD weiter bis Quebeck (Quelle: Peter Henkelmann, Deutschland)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Alias-Name Buch entstammt den ersten Kategorisierungen Mitte der 1980er Jahre durch tiNG
  2. Der Bundesnachrichtendienst unterhielt insgesamt drei verschiedene Zahlensender in zwei Sprachen (E / D). G14, G15, G16 (und E16) sind zwar alle vom BND betrieben, weisen aber graduelle Unterschiede auf. Insofern ist in diesem Fall nicht von Sprach-Derivaten zu reden, sondern von eigenen Stationen. Lediglich G16 und E16 sind Sprach-Derivate voneinander.
  3. 3,0 3,1 Werner Stiller: Der Agent- Mein Leben in drei Geheimdiensten, 2. Auflage 2010, Verlag Ch. Links, ISBN 978-3-86153-592-8, Seiten 81 u. 82
  4. 4,0 4,1 Werner Stiller: Der Agent- Mein Leben in drei Geheimdiensten, 2. Auflage 2010, Verlag Ch. Links, ISBN 978-3-86153-592-8, Seite 85
  5. 5,0 5,1 5,2 [1] The U.S. and West German Agent Radio Ciphers - Published in: Cryptologia, Volume 31, Issue 4 October 2007 , pages 343 - 357
  6. Weltweit Hören, Heft 2/1976,Seite 28 (PDF)
  7. 7,0 7,1 Armin Müller: Wellenkrieg, Ch. Links Verlag, ISBN 978-3861539476, Seite 65

Weitere Quellen

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