QSL-Karte

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QSL-Karte einer deutschen Amateurfunkstation
Rückseite mit Feldern für Verbindungsdaten
QSL-Karte des vietnamesischen Auslandsrundfunks von 1986 (BCDX)
QSL-Karte einer neuseeländischen Amateurfunkstation
QSL-Karte einer US-amerikanischen Amateurfunkstation aus dem Jahr 1947

QSL-Karten sind schriftliche Empfangsbestätigungen für Funkverbindungen. Sie werden sowohl von Funkamateuren, Rundfunk-DXern als auch Utility-DXern geschätzt und in gewisser Weise auch gejagd.

Beschreibung

Die Buchstabenkombination „QSL“ ist ein Q-Schlüssel aus der Morsetelegrafie und bedeutet „Ich bestätige den Erhalt.“

Die QSL-Karte im Amateurfunk sollte nicht kleiner als das Weltpostkartenformat (ca. 8,5 cm × 13,5 cm) und nicht größer als das deutsche Postkartenformat (DIN-A6, ca. 10,5 cm × 15 cm) sein. Ihre Grammatur sollte etwa 190 g/m² betragen. 1984 wurde von der IARU der Beschluss gefasst, dass QSL-Karten 9 cm × 14 cm groß und 170 bis 220 g/m² stark sein sollten. Sie müssen mindestens folgende Informationen enthalten: Rufzeichen der Station, Rufzeichen der Gegenstation, Datum und Uhrzeit der Funkverbindung, Frequenz und Betriebsart, Bewertung des empfangenen Signals (Rapport) nach dem RST-System und die Unterschrift des Operators.

Zusätzlich enthält die Karte meist Informationen über den Operator (Name, Adresse), die ITU-Zone, das Land oder die Provinz, Landesteil, Distrikt, Ortsverband der Amateurfunkorganisation etc. Die Beschreibung der eigenen Funkstation (Gerätschaften, Sendeleistung und Antenne) ist ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Karte. Die QSL-Karte ist somit die Visitenkarte eines Funkamateurs und wird daher oft phantasievoll und aufwändig gestaltet.

Einem QSL liegt immer ein Empfangsbericht oder eine Empfangsbestätigung zugrunde. Im Amateurfunk wird diese direkt während des QSO, also der Funkverbindung, gegeben.

QSL-Karten im Amateurfunk

Mit dem Versand einer QSL-Karte bestätigen Funkamateure eine erfolgreiche Funkverbindung. Die Hauptaussage von QSL-Karten ist die Empfangsqualität und die geographische Verbreitung eines Sendesignals. Neben den Funkamateuren verschicken auch die meisten Rundfunksender, insbesondere solche, die auch im Lang-, Mittel- und v. a. Kurzwellenbereich mindestens einen Sender betreiben, als Bestätigung für erhaltene Empfangsberichte QSL-Karten. Daneben bestätigen auch diverse Betreiber anderer Sendeanlagen großer Reichweite, wie z. B. Zeitzeichensender, die Empfangsberichte mit QSL-Karten. Außerdem werden bei Funkverbindungen ins Ausland, manchmal auch im CB-Funk, QSL-Karten ausgetauscht.

Neben dem Austausch von QSL-Karten unter lizenzierten Funkamateuren können auch Kurzwellenhörer (SWL, engl. Short Wave Listener) ihre Empfangsberichte an Funkamateure schicken und erhalten darauf eine QSL-Karte der Sendestation.

QSL-Karten im BCDX

QSL-Karten werden im Bereich des Rundfunk-DX (BCDX) von den Rundfunkstationen auf der Grundlage eines eingeschickten Empfangsberichts erstellt und an den Einsender zurückgeschickt. Mit der QSL-Karte wird die Richtigkeit des eingeschickten Empfangsberichts bestätigt. Meist werden dazu noch zusätzliche Angaben gemacht wie etwa Details über Sender, Antennen oder den Standort.

Im Gegensatz zu den QSL-Karten der Funkamateure ist das Format beim BCDX nicht so streng reglementiert. Hier reichen die Formate von Postkartengröße (tatsächliche Karte) bis zu großformatigen "Urkunden", die oftmals sehr aufwendig und liebevoll gestaltet sind. Vielfach werden dem QSL noch weitere "Goodies" beigefügt (Broschüren, bedruckte Kugelschreiber, zusätzliche Fotos usw.).

Das Sammeln von QSL-Karten von internationalen Kurzwellenstationen ist ein Hobby der BCDXer

QSL-Karten im Utility-DX

Im Utility-DX sind QSL-Karten eine schwer zu ergatternde Seltenheit. Utility-Stationen bestätigen zwar vereinzelt bereits seit den 1960er Jahren, wurden aber erst mit zunehmender Liberalisierung in den späten 1980er und 1990er Jahren häufiger verschickt. Problematisch war bis dato aus rechtlicher Sicht immer, dass die meisten Aussendungen von Utility-Stationen nicht für die Allgemeinheit bestimmt waren und bis heute noch nicht sind. Somit war das Einreichen eines Empfangsberichts immer auch eine Art "Selbstanzeige" etwas gehört zu haben obwohl es nicht für einen bestimmt war.

Auf der anderen Seite erkannten aber auch viele Utility-Stationen den Zweck von Empfangsberichten für die Verbesserung der eigenen Leistungen. Jeder Empfangsbericht ließ einen Rückschluss auf Ausbreitung des eigenen Signals und daraufhin die Beurteilung der Abdeckung von Zielgebieten zu.

Mancher Operator im Dienste einer Utility-Station war nicht selten auch Funkamateur. So wurden auf Initiativen dieser Operator die Empfangsberichte immer häufiger bestätigt.

Hier gab es bislang noch keine nie irgendwelche Vorgaben, wie ein QSL auszusehen habe. Somit waren die Rückläufer von Utility-Stationen oftmals sehr umfangreich gespickt: Zum eigentlichen QSL-Schreiben kamen bei vielen Stationen noch Sendepläne (Seefunk), Broschüren über das betreibende Unternehmen, Aufkleber, Aufnäher, Kugelschreiber, Mützen usw. hinzu. So finden sich in mancher QSL-Sammlung von UTDXern so manche Kuriositäten.

Utility-QSLs

Zweck

QSL-Karten dienen zum Nachweis von Amateurfunkverbindungen bzw. Hörerfolgen und werden bei der Beantragung von Amateurfunk- und SWL-Diplomen benötigt. Die interessante und vielfältige Aufmachung der Karten macht sie darüber hinaus zu beliebten Sammlerobjekten.

Die QSL-Karten von Funkamateuren werden normalerweise über den eigenen Amateurfunk-Verband an die Amateurfunk-Verbände im jeweiligen Land geschickt. Um die QSL-Karten auch direkt an andere Funkamateure senden zu können, gibt es außerdem ein Verzeichnis, in dem jede lizenzierte Station eingetragen ist, das sogenannte Callbook. Oft geben die nationalen Amateurfunk-Verwaltungen ein Callbook heraus, das die national zugeteilten Rufzeichen enthält. Daneben gibt es ein internationales Callbook, dessen Daten von den nationalen Amateurfunkverbänden zusammengetragen werden, z.B.:

Zudem gibt es Amateurfunkportale im Internet, in denen man die Adressen vieler Funkamateure sowie weitere Informationen zu den Stationen erfahren kann (z.B. www.qrz.com). Die Karten werden durch die örtlichen Vereine angenommen und als Sammelsendungen national und weltweit vermittelt. Große Rundfunkstationen und gelegentlich auch Funkamateure verlangen z. T. die Beilage eines oder mehrerer Internationaler Antwortscheine.

Weblinks

Quelle