Sandbox:G05

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Das Wappen der CIA

Der G05 war ein Zahlensender, der in DXer-Kreisen auch unter dem Spitznamen German Counting bekannt war. G05 war dabei das deutschsprachige Pendant von E05, dem von der CIA betriebenen Zahlensender.

Zusammen mit E05 und V05 war G05 bis in die 1990er-Jahre einer der aktivsten Zahlensender überhaupt.

Eckdaten

Name: G05
Familie: II
Stimme/Sprache: Young Lady,
synthetisch
Spitzname/Bemerkungen: German Counting
Wetter1
Modulation: A3E, H3E (selten J3E)
oberes Seitenband
Nationalität: USA USA
z. T. gesendet aus D
Sprach-Derivate: E05, E21, V05
Morse-Derivate: nicht bekannt
Status: Inaktiv
Erstmals geloggt: um die Mitte der
1970er-Jahre
Letztmals geloggt: März 1995

Anmerkung: 1: Die Bezeichnung stammt aus den ersten Kategorisierungen von tiNG

Klassifizierung

Der Zahlensender G05 ist durch die E2K-Gruppe aufgrund der Sprache (für G = German) klassifiziert und wird der sog. Family II zugeordnet.

Betreiber

Schon früh wurden die Sendungen von G05 durch die unverkennbare Ähnlichkeit zu den auch in Mitteleuropa gut empfangbaren Ausstrahlungen von E05 der Central Intelligence Agency (CIA) der Vereinigten Staaten von Amerika zugeordnet. Die Verdachtsmomente erhärteten sich, als Empfangsberichte von E05 sowohl aus Nordamerika und Europa zusammengetragen wurden. Peilversuche US-amerikanischer DXer wiesen früh zunächst auf Sendestellen unter der Kontrolle der Streitkräfte. Durch Presseberichte, die eine Zusammenarbeit von CIA und dem US-Militär, näher beleuchteten, kristallisierte sich die CIA immer mehr als Betreiber der Sender von Familie II heraus.

Die CIA zählte schon früh zu größten Geheimdiensten der Welt, auch aus finanzieller Sicht. Durch die enge Verknüpfung mit den Truppen der amerikanischen Streitkräfte konnten Standorte der Führungsunterstützung des US-Militärs für die Ausstrahlung von Zahlensendungen mitbenutzt werden. Das populärste Beispiel ist sicherlich der Standort Langen bei Frankfurt am Main, der als Quelle für die in Europa sehr "lauten" Sendungen von G05 und E05 ausgemacht werden konnte.

Senderstandorte

Es liegen zahlreiche Berichte über die Senderstandorte der Zahlensendungen der CIA vor. Diese wurden von ambitionierten DXern weltweit durch Peilungen und Vor-Ort-Besuche ausfindig gemacht. Bereits vor der intensiven Nutzung des Internets durch Zahlensender-Logger tauchten Berichte über die Sendestandorte der Familie II regelmäßig in Kurzwellen-Publikationen auf.

USA

Bereits Mitte der 1980er Jahre verdichteten sich Hinweise in US-DXer-Kreisen, dass die Sendungen von E05 aus dem Bundesstaat Virginia stammen mussten. Zahlreiche Peilungen wiesen auf ein Areal unweit von Washington D.C. hin. Bei weiteren Recherchen stießen Funkamateure zunächst auf eine Kurzwellen-Sendestelle bei Remington im US-Bundesstaat Virginia.[1][2] Diese Station gehört zum Warrenton Training Center der US-Army, etwa 30 Kilometer entfernt.[3]

Bislang konnte nicht geklärt werden, ob G05 auch von hier in Richtung Europa/Deutschland ausgestrahlt wurde. Möglicherweise geschah dies in den Anfangsjahren von G05.

Deutschland

In den 1990er Jahren konnte dann aber eine Sendestelle unweit des Frankfurter Flughafens bei Langen/Egelsbach als Hauptsender für G05 ausgemacht werden.[4] Funkamateure entdeckten die Zahlensendungen unmittelbar am Zaun um das Gelände mit einem kleinen Kurzwellenempfänger mit eingefahrener Antenne. Daraus ließ sich schließen, dass die Sendungen unmittelbar von dem umzäunten Gelände stammen mussten.

Mike Hoehn zeigte in einer Dokumentation für den Fernsehsender PHÖNIX aus dem Jahr 2003 die Sendestelle Egelsbach und die mögliche Richtfunkverbindung zum nur drei Kilometer entfernten Flughafen Frankfurt und der dortigen US-Kaserne (Rhein-Main-Airbase):
<html5media width="360" height="210">https://www.youtube.com/watch?v=5kciVDr2n9U</html5media>

Hauptziel der Sendungen von G05 dürfte dabei die ehemalige DDR gewesen sein, wogegen E05 wohl eher noch weiter in den Osten Europas gesendet haben dürfte.

Geschichte

G05 (wie auch E05) war mindestens 20 Jahre lang aktiv. Im Laufe dieser Zeit hat die Station einige stimmliche Veränderungen erfahren.



Erstes Log

Wann genau G05 erstmals geloggt wurde, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen, es wird aber vermutet, dass es Mitte der 1970er Jahre war.



Letztes Log

Offiziell wurde die Station im März 1995 zum letzten Mal geloggt, möglicherweise lief sie aber noch länger.

Format

Format: G05 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Erkennungssignal Präambel Sendung Ende der Sendung
keines Mit Message (sog. Null-Messsages kamen nicht vor!)
aaa aaa aaa
1234567890
zehn min. wiederholt
Nr. Einleitung Text Wiederholung Ende
10 Töne zu
1 kHz
"Gruppe" ggg
"Gruppe" ggg
fff ff1 "Wiederhole.
"
Gruppe" ggg
"
Gruppe" ggg
"Ende"

Anmerkungen:
1: Die Nachrichten bestanden aus fünfstelligen Zahlengruppen, die aber beim Sprechen eine Pause zwischen der dritten und vierten Zahl aufwiesen.

Legende / Datenformate:

iii / iiiii = ID in der Präambel, 3- / 5-stellig
BB = Buchstaben-ID (nur bei E16/G16)
aaa / aaaaa = "Agent" in der Präambel bzw. Einleitung, 3- / 5-stellig
ddd / dddd / ddddd = „Decodekey“ in der Präambel bzw. Einleitung, 3-/4-/5-stellig
R = Wiederholung (allgemein), R4m = Wiederholung für vier Minuten
ggg = Gruppenzahlangabe, ein- bis dreistellig
tt = Minutenangabe, zu der die Nachricht für diesen Agenten beginnt (nur bei G08)
- = Trennzeichen, bei G03/G08 "Trennung"
/ = Trennzeichen, bei: G11 "Strich", E11/a "Oblique", S11 "Kreska", S11a "Cherta"
fffff = Nachrichtentext, fünfstellige Zahlengruppe, einmal gesendet
FFFFF = Nachrichtentext, fünfstellige Zahlengruppe, zweimal direkt hintereinander gesendet
lllll = Nachrichtentext, fünfstellige Buchstabengruppe, einmal gesendet
LLLLL = Nachrichtentext, fünfstellige Buchstabengruppe, zweimal direkt hintereinander gesendet
nnn / nnnnn = Ende-Null, drei- oder fünfstellig, einmal gesendet
NNN / NNNNN = Ende-Null, drei- oder fünfstellig, zweimal direkt hintereinander gesendet

Sprache und Stimme

Die Stimme von G05 war weich, etwas dünn und hauchig, in mittlerer Stimmlage. Die Aussprache der Zahlen war für die Eigenarten der Kurzwelle gut betont, so dass auch unter schwierigen Empfangsbedingungen die Zahlen gut aufzunehmen waren.

Varianten

Bei G05 wurden zwei verschiedene Stimmen verwendet, daher gibt es auch eine Unterscheidung zwischen G05 und G05a:

G05

Die Zahlen wurden dem deutschen Funkstandard entsprechend ausgesprochen. Dabei wurde aus der 2 die typische Zwo, die 9 wurde normal Neun ausgesprochen.

G05a

Der Unterschied zu G05 liegt in der Aussprache der Ziffer 2, die bei G05a tatsächlich Zwei ausgesprochen wurde.

Sendeplan

Der Sender .... Gab es feste Sendepläne wie dereinst bei G03 oder G08? Oder eher etwas pseudo-verwirrt wie bei Familie III mit E/G/S11?



Anomalien

... Die Beurteilung der Planmäßigkeit kommt wenn dann überhaupt in den Sendeplan. Hier werden maximal die (groben) Abweichungen eingepflegt -> Unpünktlichkeiten?



Fehlerhafte Sendungen

... Welche Bugs sind beobachtet worden?



Störungen und Interferenzen

... Gab es Aussetzer beim Sender oder Interferenzen mit anderen Zahlensendern? Interferenzen mit Rudfunksendern oder einer Morsestation auf der Nachbarfrequenz sind hier aber uninteressant.


Tondokumente

... Hier kommen die Klangbeispiele hin. Wie wir die ins Wiki einbinden muss ich noch genauer überlegen. Am liebsten wäre mir, sie auf meinem Server abzulegen (gespiegelt auf meiner lokalen Platte) und dann per Link ins Wiki zu verknüpfen. Andernfalls könnten wir Gefahr laufen, die Files bei Abschaltung der Zielseiten zu verlieren.



Literatur

  • Autor: Titel (Verlag) Auflage Jahr, ISBN o. ä. m.



Weblinks


Einzelnachweise

Quellen

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