Tropenband

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Name Frequenzbereich
120-Meter-Band 2300–2495 kHz
90-Meter-Band 3200–3400 kHz
75-Meter-Band 3900–4000 kHz
60-Meter-Band 4750–5060 kHz

Als Tropenband bezeichnet man einen Frequenzbereich innerhalb der Kurzwelle mit größeren Wellenlängen. Von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) wurden vier Tropenbänder definiert, die in nebenstehender Tabelle aufgelistet sind. Für Rundfunksender von Ländern innerhalb des Tropengürtels sind diese Frequenzen zur Ausstrahlung ihrer Programme vorbehalten. Eine Ausnahme bildet das 75-Meter-Band. In diesem Radiofrequenzband dürfen auch europäische Rundfunkstationen senden. Die Frequenz 5000 kHz wird von Zeitzeichendiensten benutzt und ist vom 60-Meter-Band ausgeschlossen.

Während außerhalb der Tropen, wie zum Beispiel in Europa, die regionale Rundfunkversorgung auf Mittelwelle und Ultrakurzwelle (UKW) durchgeführt wird, ist dies in den Tropen nicht möglich. Der Mittelwellenempfang – und besonders die Langwelle – werden durch elektrische Entladungen, wie zum Beispiel Gewitter, sehr stark beeinträchtigt. UKW-Sender haben hingegen eine weitaus geringere Reichweite, sodass diese zur großflächigen Rundfunkversorgung dünn besiedelter Gebiete nicht eingesetzt werden können. Die Kurzwelle ist ebenfalls nicht besonders gut geeignet, da die Tote Zone um die Sendeanlage herum vergleichsweise groß sein kann: In dieser Zone zwischen dem Ende der Bodenwelle und dem ersten Reflexionspunkt der Raumwelle an der Erdoberfläche ist kein Kurzwellenempfang möglich.

Die elektromagnetischen Wellen im Frequenzbereich der Tropenbänder haben tagsüber eine Reichweite von 500 bis 700 Kilometern und weisen eine geringe Empfindlichkeit gegenüber Gewitterstörungen auf. Ähnlich wie Kurzwellen können sie auch an der Ionosphäre reflektiert werden, sodass Rundfunksender aus den Tropen unter sehr günstigen Bedingungen auch weltweit empfangen werden können.

Den Empfang von Rundfunksendern aus den Tropen betreiben einige Kurzwellenhörer als Hobby, das als DXen bezeichnet wird.

Siehe auch

Quelle