Sandbox:G07

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G07 wars ein Zahlensender, der bei Kurzwellenhörern und Zahlensenderbeobachtern auch unter dem Alias Friday Night Fraeulein bekannt wurde. Er gehört zur gleichen „Familie“ von Zahlensendern wie die noch aktiven Sender E07, V07 und M12.

Es wird angenommen, dass der ehemals sowjetische Geheimdienst KGB und dessen Nachfolger SVR für die Sendungen verantwortlich zeichnen.


Eckdaten

Eckdaten von G07
SVRlogo.jpg
G07
Family
(nach ENIGMA / E2k)
Ib
Stimme / Sprechweise Young Lady, synthetisch
Gleiche Stimme wie G08
Spitzname / Alias Friday Night
Fräulein
Modulation A3E
Nationalität RUS Russland
Sprach-Derivate E07, V07, S07
Morse-Derivate M12, XPA,XPA2
Status Inaktiv
Erstes Log {{{Erstes Log}}}
Letztes Log {{{Letztes Log}}}
Siehe auch: Liste der Zahlensender

Klassifizierung

G07 ist durch die ENIGMA-Gruppe aufgrund der Sprache (G = German) klassifiziert und wird der sog. Family Ib zugeordnet. Zu dieser „Familie“ zählen ebenso die Sprachderivate E07, S07 und V07 sowie der Morsezahlensender M12 und die Polytonstationen XPA und XPA2. Ebenso sollen die Sendungen der „Mazielka“ (X06) vom gleichen Urheber stammen.

Betreiber

Schon in den frühen Jahren der Beobachtung von G07 und seinen „Sprach-Geschwistern“ erlangten Kurzwellenamateure Gewissheit, dass die Sendungen aus Osteuropa stammen mussten. Als Quelle wurde durch einfache Peilungen und Richtungsbestimmungen das westliche Russland ausgemacht. Daher lag es sehr schnell nahe, einen der – zunächst – sowjetischen Geheimdienste im Empfänger zu haben. Aus heutiger Sicht, mit den Erkenntnissen seit dem Fall der Berliner Mauer, dem damit einhergehenden „vorläufigen Ende“ des Kalten Krieges und dem inzwischen im Internet zusammengetragenen Wissen muss es sich um den KGB bzw. dessen noch heute aktiven Nachfolger SVR handeln.

Zwar steht der SVR dem Militärnachrichtendienst Russlands (GRU) personell nach, aber aufgrund der engen Verflechtungen von KGB und SVR mit dem diplomatischen Korps Russlands betreibt dieser zivile Geheimdienst eines der dichtesten Informationsnetze weltweit. So kann nach diversen Vorfällen, die in den letzten 20 Jahren publik geworden sind, davon ausgegangen werden, dass in allen Botschaft und Konsulaten Russlands aktive Spionage betrieben wird. In diesem Licht betrachtet erscheint die Größe der „Familie Ib“ mit den Sprachsendungen von G07, S07, E07 und V07 sowie der Morsestation M12 und den Polytonstationen XPA und XPA2 entsprechend konsequent. So erklären sich auch die vielen Empfangsgebiete der Family Ib – Logs zu Diensten des SVR stammen aus allen Teilen der Welt!

Senderstandorte

Bislang gibt es keine exakten Angaben zu den Senderstandorten der Family Ib. Gefestigt sind bislang nur die Erkenntnisse, dass die in Europa empfangbaren Sendungen von G07 (und auch E07) aus dem westlichen bis zentralen Russland kommen. Unter Zuhilfenahme verschiedener Hinweise aus allen Teilen des Internets lassen sich über Google Earth und die „Maps“-Dienste anderer Anbieter unzählige Kurzwellen-Sendestellen in Russland ausmachen. Welche von diesen aber die Quelle von Zahlensendungen ist kann nicht ohne Weiteres festgestellt werden.

Eine Mitnutzung militärischer Sendestellen, wie sie durch G06 oder S06 vermutet wird, dürfte nicht der Fall sein. Viel Wahrscheinlicher ist die Nutzung von Sendestellen, die ehemals den Auslandsrundfunk der Sowjetunion bzw. Russlands ausgestrahlt haben. Vor allem vor dem Hintergrund der seit 2010 immer mehr zunehmenden staatlichen Kontrolle russischer Medien erscheinen Verbindungen zwischen Außenpolitik, Diplomatie, nachrichtendienstlicher Aktivität und „Propaganda“ bei weitem nicht mehr unwahrscheinlich.

Von wo jedoch die Zahlenreihen von G07 gesendet wurden kann heute nicht mehr festgestellt werden. Angaben dazu, sofern sie nicht hinreichend belegt und dokumentiert sind, gehören damit eher ins Reich der Spekulation.

Geschichte

Wie lange G07 im Äther aktiv war ist heute nur noch schwer zu sagen. Dieser Sender dürfte allerdings eine vergleichsweise kurze Lebensdauer gehabt haben – verglichen mit anderen Sendern aus Russland oder vordem der Sowjetunion. Einige Usergruppen gehen davon aus, dass G07 bereits in den 1970er Jahren aktiv war[1], andere Berichte verweisen auf die Mitte der 1980er Jahre, als G07 das erste Mal auftauchte.

Erstes Log

Problematisch ist, dass die Stimme von G07 auch bei G08 und G06 zum Einsatz kam. Vor allem die Verwechslung von G07 und G06, hauptsächlich bei der Dokumentation von Logs, könnte hier die „Spuren verwischen“ und eine Rekonstruktion unmöglich machen. Aufgrund dieses Umstandes lässt sich inzwischen nur noch äußerst schwer rekonstruieren, wann genau G07 das erste Mal geloggt wurde. Bis zur Klassifizierung von Zahlensendern durch die ENIGMA-Gruppe sind wahrscheinlich viele der Logs vertauscht worden.

Letztes Log

Zuletzt wurde G07 im Januar 2001 geloggt[1]. Seither schweigt das „Friday Night Fraeulein“, auch wenn G07 angeblich am 31.10.2011 um 0845 UTC nochmals auf Sendung gewesen sein soll[2].

Format

Achtung.png [[Whos your daddy|Achtung!

Ich arbeite grad an diesem Abschnitt! Zahlenhörer (Diskussion)]]


Sendeformat von G07
Siehe auch Format von Zahlensendungen
Erkennungssignal Präambel Nachricht Ende der Sendung
entfällt Mit Message
  Nr. Einleitung Text Wiederholung Ende  
iii iii iii 1
R5m
1. {{{Einleitung1}}} {{{Text1}}} {{{Wiederhole1}}} {{{Ende1}}} {{{Endmessage1}}}
2. {{{Einleitung2}}} {{{Text2}}} {{{Wiederhole2}}} {{{Ende2}}} {{{Endmessage2}}}
{{{Z2}}} {{{Z3}}} {{{Z4}}} {{{Z5}}} {{{Z6}}}
NULL-Message
{{{NullPräambel}}} {{{NullEinleitung}}} {{{NullText}}} {{{NullWiederhole}}} {{{NullEnde}}} {{{NullEndMessage}}}
Format: G07 Siehe auch Format von Zahlensendungen
Erkennungssignal Präambel Sendung Ende der Sendung
entfällt Mit Message

iii iii iii 1
R5m
Nr. Einleitung Text Wiederholung Ende
1. ACHTUNG
ddd ggg oder dddd ggg
fffff entfällt NNN ENDE
NULL-Message
iii iii iii
nnn
R5m
ENDE

Abweichend von den „Schwester-Stationen“ E07, V07 oder S07 kamen bei G07 die Signalwörter „ACHTUNG“ und „ENDE“ zum Einsatz. Warum diese bei G07 verwendet wurden und den anderen Stationen nicht ist ungeklärt. Es könnte damit zusammen hängen, dass „Agenten“, die durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) geführt wurden gleichzeitig von den KGB gearbeitet haben und nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik noch eine Zeit lang weiter für Moskau spioniert haben. Setzt man dazu voraus, dass die Sprach-Morse-Generatoren der DDR in Moskau weiter verwendet wurden könnte dies eine schlüssige Erklärung sein.


Sprache und Stimme

Die Stimme von G07 entspricht der von G06 und G08. Allerdings erschien sie immer etwas dünner und zittriger als bei G08. Dies kann aber, ähnlich G06 ein technischer Umstand sein, bedingt durch anderes Sampling- bzw. Abtastverfahren beim Sprach-Morse-Generator.

Varianten

Es gab eine Variante von G07, bei dieser wurden die Fünfergruppen zweimal hintereinander verlesen. Diese Variante erhielt die Bezeichnung G07a. Bekannt ist nur eine ID (774), bei der diese Variante angewendet wurde.

Format: G07a Siehe auch Format von Zahlensendungen
Erkennungssignal Präambel Sendung Ende der Sendung
entfällt Mit Message

iii iii iii 1
R5m
Nr. Einleitung Text Wiederholung Ende
1. ACHTUNG
ddd ggg oder dddd ggg
FFFFF entfällt NNN ENDE
NULL-Message
iii iii iii
nnn
R5m
ENDE

Sendeplan

Wie die anderen Stationen der „Familie Ib“ nutzte auch G07 das Prinzip der zwei bzw. drei aufeinanderfolgenden Übertragungen. Null-Messages wurden einmal, volle Nachrichten dagegen zweimal wiederholt. Abweichend von E07 oder V07 erfolgte die Wiederholung einer NULL-Message nicht nach 20 Minuten sondern bereits fünf Minuten früher. War die Sendung um 1800 UTC beispielsweise eine NULL-Message wurde sie auf der Folgefrequenz schon um 1815 UTC statt 1820 UTC gesendet.

Wie auch die anderen Stationen des gleichen Verbundes waren die Folgefrequenzen bis 1000 UTC höher als die der ersten Sendung, danach waren sie niedriger. Der Abstand lag dabei zwischen nur 200 kHz [3] und 2 MHz. Damit sollte den täglichen Veränderungen bei der Ausbreitung der Kurzwelle Rechnung getragen werden, um sicherzustellen, dass der oder die Empfänger die Nachrichten in jedem Fall empfangen konnten.

Gemäß den bislang bekannten Dokumentationen verfolgte G07 einen äußerst „stabilen“ Sendeplan. Vor allem, die Dreier-Slots am Freitagabend, denen G07 seinen „Spitznamen“ verdankte, war über viele Jahre auf Sendung.

Als Beispiel hier ein dokumentierter Sendeplan aus dem Jahr ????[4] Ich besorge einen Sendeplan aus einem der „old“ ENIGMA-Newsletter!


Anomalien

Da G07 als äußerst zuverlässig galt verwundert es nicht, dass es so gut wie keine Berichte über Anomalien gab. Bekannt sind nur einige Male, in denen man auf Seiten des Betreibers wohl mit der Verschiebung durch die Sommerzeit auf due UTC durcheinander geraten ist[3]. Grobe Schnitzer, vor allem aber technische Probleme, sind nicht dokumentiert.

Störungen und Interferenzen

Da auch G07 oftmals unweit der Rundfunk-Bänder arbeitete kam es verschiedentlich zu Interferenzen mit diesen. Dadurch konnte es jedoch passieren, dass einer der Timeslots nicht aufgenommen werden konnte. Besonders hervorzuheben sind dabei die Frequenzen 7327,0 und 9427,0 kHz[3].

Tondokumente

Hier kommen die Klangbeispiele hin. Wie wir die ins Wiki einbinden muss ich noch genauer überlegen. Am liebsten wäre mir, sie auf meinem Server abzulegen (gespiegelt auf meiner lokalen Platte) und dann per Link ins Wiki zu verknüpfen. Andernfalls könnten wir Gefahr laufen, die Files bei Abschaltung der Zielseiten zu verlieren.


Einzelnachweise und weitere Links

  1. 1,0 1,1 Seite über G07 bei PRIYOM
  2. Log von OM danix111: G07, 0845 UTC, 16271,0 kHz USB, abgerufen am 28.03.2018
  3. 3,0 3,1 3,2 G07 bei Simon Mason, abgerufen am 28.03.2018
  4. ENIGMA-Newsletter #00 vom Monat Jahr

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