Marinefunksendestelle Neuharlingersiel
Die Marinefunksendestelle Neuharlingersiel ist eine Sendeanlage der Deutschen Marine. Sie gehörte bis zum März 2013 zum Marinefernmeldezentrum Wilhelmshaven (DHJ59) (später Marineführungsunterstützungszentrum Wilhelmshaven) in Sengwarden. Entgegen der landläufigen Meinung hatte die Sendestelle kein eigenes Rufzeichen sondern wurden von DHJ59 fernbedient. Seit der Außerdienststellung von DHJ59 im April 2013 liegt der ausschließliche Zugriff auf die Marinefunksendestelle bei DHJ58.
Bis zur Jahreswende 2004/2005 diente die Anlage auch zur Funkfernsschreib-Übermittlung von militärischen Nachrichten auf der Langwellenfrequenz 53 kHz, wofür eine Flächenantenne, welche von zwei 165 Meter und einem 171 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast getragen wurde, verwendet wurde. Um die Jahreswende 2004/2005 wurde die Langwellenantenne, der 171 Meter hohe und einer der beiden 165 Meter hohen Sendemasten, demontiert.
Der verbliebene 165 Meter hohe Sendemast wurde anschließend um einen Meter verkürzt und mit einer vertikal-polarisierten logarithmisch-periodischen Antenne versehen, die zwischen dem Mast und einem Befestigungspunkt am Boden gespannt ist.
Etwa 15 Kurzwellensender stehen in Neuharlingersiel zur Verfügung. Der Frequenzbereich reicht von 1,6 bis 30 MHz. Sie haben eine Leistung von 1 bis 20 Kilowatt und können nach Bedarf vom Marinefernmeldezentrum in Glücksburg belegt werden. Gesendet wird fast ausschließlich in der Modulationsart STANAG 4285, selten Sprechfunk.
Die Sendestelle Neuharlingersiel wird von Verschwörungideologen gerne mit einem sogenannten weltweiten HAARP-Netzwerk in Verbindung gebracht, ebenso wie die Marinefunksendestelle Marlow oder die Luftwaffenfunksendestelle Diersfordter Wald.
Neben der Sendestelle in Neuharlingersiel verfügt die Deutsche Marine im Nordseebereich noch über die Marinefunksendestelle Rhauderfehn (DHO38) und die Marinefunksendestelle Schortens. An der Ostsee sind es die Sendestellen in Rostock - Hohe Düne und in Marlow