Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes
Die Zahlensender des Bundesnachrichtendienstes zählen zu den bekanntesten weltweit. Sie waren nicht nur in Europa gut zu hören, sondern weit darüber hinaus, denn der BND nutzte ein entsprechend großes Frequenzspektrum für seinen Agentenfunk. Daher wurden während der aktiven Zeit der BND-Zahlensender zahlreiche Logs aus den USA und sogar Asien bekannt.
Der Bundesnachrichtendienst betrieb insgesamt vier Zahlensender im Sprachbetrieb (G14, G15, G16 und E16). Hinzu kommt mit M15 noch ein gemorster Kurzsignalsender, über dessen Funktionsweise jedoch nur sehr wenig bekannt ist. Die ENIGMA-Gruppe hat die BND-Zahlensender zur sogenannten „Family VI“ zusammengefasst.
Betreiber
Die Bundesrepublik Deutschland unterhält seit 1956 drei größere Nachrichtendienste (in Klammern das offizielle Gründungsdatum):
- Das Bundesamt für Verfassungsschutz, BfV (7.11.1950)
- Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst, BAMAD (30.01.1956)
- Den Bundesnachrichtendienst, BND (01.04.1956)
Hinzu kommen die 16 Landesämter für Verfassungsschutz und seit dem 1. Januar 1991 im weiteren Sinne auch das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik). Das BfV und das BAMAD arbeiten im Schwerpunkt als Spionageabwehr, zum einen im zivilen Bereich und zum anderen zum Schutz der Truppen der Bundeswehr. Die Tätigkeiten umfassen unter anderem den Geheimschutz, den Sabotageschutz, die Terrorabwehr und den Schutz der Wirtschaft. Sie sind daher als abwehrende Nachrichtendienste zu bezeichnen.
Der Bundesnachrichtendienst dagegen ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik. Er ist nach dem sogenannten BND-Gesetz beauftragt, Erkenntnisse über das Ausland zu sammeln, die für die Bundesrepublik Deutschland von außen- und sicherheitspolitischem Interesse sind, diese auszuwerten und der Regierung vorzulegen. Dazu darf er sich verschiedener Instrumente bedienen, zum Beispiel der Funkaufklärung vom heimischen Boden aus oder dem Einsatz von Agenten. Da drei verschiedene Zahlensender mit gleichem Format in deutscher, jedoch nur einer dieser Familie in englischer Sprache, auf der Kurzwelle aktiv war, stand schnell fest, dass G14, G15, G16 und E16 einem deutschen Geheimdienst zuzuordnen sind.
Da die Zahlensender der Familie VI nicht nur in ganz Europa, sondern nahezu weltweit empfangen werden konnten, kam als Urheber nur der Bundesnachrichtendienst in Frage. Erste Hinweise auf einen westdeutschen Nachrichtendienst ergaben sich schon in den 1950er Jahren aus den von G14 verwendeten Rufzeichen DFC37 und DFD21. Durch das von G14 verwendete gleiche Format der Nachrichtensendungen von G15 und G16/E16 war der Schulterschluss zum Bundesnachrichtendienst als Betreiber dieser Senderfamilie schnell vollzogen.
Geschichte
Die Historie der BND-Zahlensender beginnt schon unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg und reicht bis an das Ende der 1990er Jahre. Somit zählen diese Zahlensender mit etwas mehr als 50 Jahren Aktivität zu den langlebigsten der Funkgeschichte. Bedingt durch den Eisernen Vorhang, der sich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg mitten durch Deutschland zog und den Kalten Krieg damit hauptsächlich auf deutschem Boden stattfinden ließ, war die neu gegründete Bundesrepublik Deutschland einer der Hauptschauplätze des nachrichtendienstlichen Ost-West-Konflikts.
1946 – 1956 (Organisation Gehlen)
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Aufteilung Deutschlands in die vier Besatzungszonen waren es die USA, die in Vorahnung des Kalten Krieges geheimdienstliche Aktivitäten in Deutschland forcierten. Sie beauftragten im Frühjahr 1946 den Wehrmachtsoffizier Oberstleutnant Hermann Baun mit dem Aufbau nachrichtendienstlicher Strukturen in Westdeutschland. Das Projekt erhielt den amerikanischen Codenamen „Operation Rusty“. Baun begann damit, zunächst einen Stab aufzustellen, den er selbst leitete, sowie mehrere zentral organisierte Dienststellen in Westdeutschland zu etablieren. Der Stab war in einem separierten Bereich innerhalb des US Military Intelligence Service Center im Camp King, Oberursel, untergebracht. Ab August 1946 wurde der Beschaffungsstab in ein ehemaliges Hotel ins 15 Kilometer entfernte Schmitten (Tarnname: „Dustbin“) [1] verlegt. Auch das ehemalige „Opel-Jagdhaus“ im Weihergrund von Anspach wurde genutzt[2]. Für das Stabspersonal griff Baun überwiegend auf ehemalige Angehörige der Abwehr-Leitstelle „Walli I“ zurück. Im Frühjahr 1947 umfasste der Stab 25 Personen. Der Bereich „Sichtung“ des Stabes bewertete die von den Außenorganisationen beschafften Meldungen nach Neuigkeitswert und Glaubwürdigkeit. Die Sichtung gliederte sich sachthematisch in die vier Arbeitsgebiete Militär, Wirtschaft, Politik sowie Gegenspionage/Spionageabwehr[3].
Im Juli 1946 kehrte der spätere Leiter der neuen Organisation, Generalmajor Reinhard Gehlen, aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück und wurde in die „Operation Rusty“ integriert. Im Februar 1947 wurde Gehlen dann von der US-Army als „German Chief of Operation Rusty“ eingesetzt. Am 6. Dezember 1947 zog die Organisation in die ehemalige „Reichssiedlung Rudolf Heß“ und spätere BND-Liegenschaft in Pullach bei München. Das Umzugsdatum, der Nikolaustag, brachte dem Quartier den Spitznamen „Camp Nikolaus“ ein. Gehlen verhalf vielen ehemaligen Mitarbeitern der zuvor von ihm geleiteten „Abteilung Fremde Heere Ost“ des Oberkommandos des Heeres, die für die Bewertung der Feindlage an der Ostfront durch Auswertung von Nachrichten zuständig war, zu einer neuen Karriere in der jungen Bundesrepublik. Gehlens Abteilung hatte den Ruf der systematischen und exakt dokumentierenden Detailarbeit.
Am 1 Juli 1949 wechselte der Geld- und Auftraggeber der „Organisation Gehlen“ von der US-Army an die im Jahr 1947 gegründete Central Intelligence Agency (CIA). Im November 1948 wurde der CIA-Mitarbeiter James H. Critchfield nach Pullach geschickt, um die Möglichkeit einer Übernahme zu prüfen. Aufgrund seines Berichts vom 17. Dezember 1948 beschlossen am 27. Dezember 1948 der damalige CIA-Chef Roscoe H. Hillenkoetter und der Leiter des Nachrichtendienstes der US-Army, S. Leroy Erwin, die Übernahme. Die Organisation lief in der CIA von 1949 bis 1950 unter der Bezeichnung „Offspring“, von 1950 bis 1951 unter „Odeum“ und ab 1951 bis 1956 unter „Zipper“[4][5]
Nach Willen der CIA sollte sich die „Organisation Gehlen“ bei der Informationsbeschaffung auf die DDR, Polen und Rumänien konzentrieren. Der Beschaffungsbereich war in drei Gruppen gegliedert: Gegenspionage/Spionageabwehr, strategische und Nahaufklärung. Nach nur einem Jahr, zum Jahresbeginn 1952, wurden Strategische und Nahaufklärung wieder zusammengelegt, weil sich die Trennung nicht bewährt hatte. Dazu gehörten die drei Bereiche DDR, übrige Satellitenstaaten (des späteren „Warschauer Paktes“) und Sowjetunion. Der operative Außenbereich wurde im August 1949 konsolidiert. An ihrer Spitze standen sechs sogenannte Generalvertretungen (GV): GV A (Salzburg), GV C (Darmstadt), GV E (Ulm), GV G (Frankfurt am Main) GV H (ebenfalls Frankfurt), GV L (Karlsruhe). Diesen nachgeordnet waren Bezirksvertretungen, Untervertretungen und Filialen. Die Generalvertretungen übernahmen allgemeine Steuerungs- und Koordinierungsaufgaben. Sie verteilten die Aufklärungsforderungen der Zentrale, sammelten die eingehenden Meldungen, prüften sie und leiteten sie zur Sichtung nach Pullach weiter. Auch waren sie für die Funktechnik, die Schulung und allgemeine Sicherheit zuständig. Alle Generalvertretungen mit Ausnahme der GV A hatten die DDR-Beschaffung zum Auftrag. Die GV A war zuständig für die Aufklärung und Beschaffung zu Rumänien. Für die Aufklärung der Tschechoslowakei waren zusätzlich die GV C und E zuständig. Die GV L war auf Gegenspionage und Spionageabwehr fokussiert. Zum 1. Juni 1951 wurde die GV A aufgelöst und etwa zeitgleich die GV B (Bremen) geschaffen. Ein weiterer Typ der Außenorganisationen waren die Projektgruppen (später: Organisationsgruppen), die direkt von Pullach geführt wurden und zwischen November 1950 bis Frühjahr 1951 entstanden.
Im Zuge einer Verhaftungswelle von Spionen in der DDR im Herbst 1953 kann es zum Jahresbeginn 1954 zu umfangreichen Umbenennungen von Organisationseinheiten[6].
1950 wurde in Pullach die Abteilung „40“ geschaffen, die sich in die sogenannte „III-Tätigkeit“ und innenpolitische Berichterstattung gliederte. Der III-Bereich war der deutlich größere und untergliederte sich in Spionageabwehr und Gegenspionage, ergänzt um selbständige Referate für die Eigensicherung des Dienstes, zur Bearbeitung von Sicherheitsvorfällen und der „Kartei“. Aktive Gegenspionage, also die Infiltration von Nachrichtendiensten des Ostblocks, betrieb die Abteilung nicht. Seit dem 1. Oktober 1953 gehörte Heinz Felfe der Abteilung an[7]. Felfe war ein Maulwurf des sowjetischen KGB, der erst 1961 enttarnt wurde. Der KGB hatte die Verstrickung Felfes in NS-Verbrechen benutzt, um ihn noch vor seinem Eintritt in die Organisation Gehlen anzuwerben[8].
Im Februar 1951 richtete die Organisation ein halboffizielles Verbindungsbüro in Bonn ein (Deckname: „Forsthaus“), dessen erster Leiter der spätere Generalmajor der Bundeswehr Karl Kleyser war. An ausgewählte Abnehmer sandte die Organisation Berichte unter der Bezeichnung „Kundendienst“ [9].
Während der Schwerpunkt der Organisation die militärische Aufklärung war, bildete die politische Aufklärung einen abgeschirmten Sonderbereich mit dem Namen „Archiv“. Aus diesem wurde beim Übergang zum BND der „Strategische Dienst“[10]. Ab 1954 erhielt die Organisation seitens der Bundesregierung eine monatliche Finanzierung von 30.000 DM. Mit dieser wurde der Ausbau des „Archivs“ (teil-) finanziert[11].
Aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Bundesrepublik gestaltete sich die technische Ausstattung der Agenten als schwierig. Neues Gerät konnte mangels finanzieller Mittel zunächst nur für die Dienststellen auf westdeutschem Boden beschafft werden. Zwar stellten die US-Army und später der CIA zahlreiche Mittel zur Verfügung, doch die Schwierigkeit, die Agenten in den Zielländern führen zu können, blieb zunächst bestehen. Die Auftragserteilung in den ersten Jahren der „Organisation Gehlen“ wurde noch per Kurier abgewickelt. Dennoch befasste man sich schon 1946 mit dem Aufbau einer entsprechenden Abteilung, welche die Führung von Agenten per „Radio“ organisieren sollte. Dazu wurde die bisherige interne Organisation 56 („Funkwesen“) in zwei separate Abteilungen (56 – Agentenfunk und 57 – Funkaufklärung) umgegliedert. Die neue „Organisation 56“ zog ins Schloss Ising am Chiemsee. Dort wurde gleichzeitig eine Empfangsstelle aufgebaut. Gesendet wurde aus einem Gebäude der Chiemsee-Yacht-Schule in Prien[12]. Gleichzeitig begann die „Organisation Gehlen“ mit dem Aufbau einer Reihe von Schulen für das Funkwesen, zum Beispiel 1947 in Geltendorf bei München, Deckname sinnigerweise „Kindergarten“. Eine weitere Schulungseinrichtung entstand im Frühjahr 1949 in Grünwald, ebenfalls bei München, Deckname „Studio“. Ab Januar 1951 wurde die Mehrzahl der Agentenfunker in Westberlin ausgebildet – im Westen lag der Schwerpunkt der Ausbildung bei den Funkern, die in den Leitstellen ihren Dienst verrichteten und die Agenten im Einsatz versorgen sollten.
Eine dieser Leitstellen befand sich im hessischen Oberursel im Taunus, Deckname „Blue House“. Dort wurde zunächst mit Kofferfunkgeräten amerikanischer Bauart, Leistung 15 Watt, gearbeitet. Diese stellten sich bei den zunächst durchgeführten Verbindungen mit den Funkschulen als zu unpräzise heraus und die „Organisation Gehlen“ stieg auf deutsche Empfänger um[13].
Anfangs wurden Agenten per Morsecode geführt. Erste regelmäßige Sendungen in die Zielgebiete DDR, Rumänien, Polen und Tschechoslowakei kamen aus dem Raum Frankfurt, wahrscheinlich aus dem Dienstsitz „Blue House“ in Oberursel, und wurden auf 3370,0 und 4010,0 kHz getätigt. Die Übertragungen fanden nach heutigen Erkenntnissen (Stand März 2023) in Morsecode statt. Die Sendungen begannen 1951 auf 3370,0 kHz und 1953 auf 4010,0 kHz[14]. Später wurden die Frequenzen von G14 für den sogenannten Telefonie-Rundspruch genutzt.
1956 - 1959 (Aufstellung des BND)
Bereits 1951 begann die Diskussion über die Einrichtung eines oder mehrerer Nachrichtendienste auf Bundesebene[15]. Laut einem Bericht der CIA wurde der Name „Bundesnachrichtendienst“ erstmals im August und September 1952 bei Gesprächen im Bundeskanzleramt verwendet. An den geheimen Gründungsgesprächen, die im Büro des damaligen Ministerialrates Karl Gumbel stattfanden, nahmen neben Hans Globke und Reinhard Gehlen auch die Gehlenmitarbeiter Hans von Lossow, Horst Wendland und Werner Repenning teil[16]. Mit dem Deutschlandvertrag erhielt die Bundesrepublik die Zustimmung der Alliierten, über einen eigenen Auslandsnachrichtendienst verfügen zu dürfen[17]. Zum 1.April 1956 wurde die Organisation Gehlen als „Bundesnachrichtendienst“ in die Bundesverwaltung übernommen.
Am 11. Juli 1955 wurde dem Bundeskabinett der Organisationserlass zur Errichtung des BND vorgelegt[18]. Am 20. Dezember 1955 gab das Vertrauensmänner-Gremium, der Vorläufer des Parlamentarischen Kontrollgremiums, seine Zustimmung zur BND-Errichtung[19]. Grundlage für die Übernahme bildete ein Gutachten des Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Bundesverwaltung, in Personalunion Präsident des Bundesrechnungshofes. Das Gutachten entstand in enger Zusammenarbeit mit der Organisation Gehlen, vermittelte nach außen jedoch den Eindruck eines unabhängigen Expertenberichts[20].
Mit der Indienststellung des Bundesnachrichtendienstes begann man mit dem Bau der Sendestelle Kreuzholzhausen bei Dachau, Deckname „BERGHOF“, die im Herbst 1959 ihren Regelbetrieb aufnahm (vermutlich direkt als G16). Im selben Jahr konnte der BND Sendezeiten auf zwei Kurzwellensendern der Deutschen Bundespost in Frankfurt-Bonames anmieten (G14)[21]. Erste Versuchssendungen „aus Frankfurt“ wurden 1957 vom Ministerium für Staatssicherheit beobachtet, im Januar 1959 lösten Telefoniesendungen die bisherigen Morseübertragungen ab[22].
Mehr zu den Sendestellen weiter unten.
1960 - 1969 (Mehr Spionage)
Die Sendezeiten bei der Deutschen Bundespost wurden aufgrund des hohen Bedarfs an zu übermittelnden Nachrichten von vier Stunden in 1959 auf neun Stunden bis 1963 erhöht. Das entspricht dem bis zuletzt von G14 verwendeten Sendeschema. Dazu erwarb der BND 1961 ein Gebäude in Dornholzhausen im Taunus, in dem ein neues Tonstudio für die Zahlensendungen eingerichtet wurde. Dieses ging 1964 in Betrieb und lieferte die Inhalte für die Sendungen von G14 über Bonames[21]. Die neun Stunden Sendezeit behielt G14 bis zu seiner Abschaltung im Jahr 1992 bei, allerdings dürfte es zwischenzeitlich Verschiebungen bei den einzelnen Programmzeiten gegeben haben.
In den Folgejahren errichtete der Bundesnachrichtendienst weitere Sendestellen, über die Agenten per Rundspruchdienst mit Nachrichten und Anweisungen versorgt wurden. Hintergrund war das weitere Aufwachsen des BND in den 1960er Jahren. Auch die weiter zunehmende Verflechtung mit „befreundeten Nachrichtendiensten“ bedingte erhöhtes Aufklärungspotenzial beim BND, verbunden mit erhöhtem Personalbedarf in den aufzuklärenden Ländern. Zu den ursprünglichen „Zielgebieten“ DDR, Polen, Tschechoslowakei und weiteren Staaten des Warschauer Paktes kamen Nordafrika, der Nahe Osten und Arabien hinzu - nicht zuletzt durch die steigende wirtschaftliche Abhängigkeit vom Rohstoff Erdöl. Aber auch die USA hatten, nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, ein vitales Interesse an Informationen aus diesen Regionen, in denen sich wachsendes Konfliktpotenzial abzeichnete.
Dementsprechend erweiterte der Bundesnachrichtendienst seine Aufklärungsarbeit in diesen Gebieten, was einen erhöhten Bedarf an Sendekapazitäten beim Rundspruchdienst bedeutete. Daher benötigte der BND dringend weitere und, vor allen Dingen, eigene Sendestellen, zusätzlich zu Kreuzholzhausen. Zeitgleich dürfte der BND aber auch weitere Infrastrukturen zur Übertragung seiner Zahlensendungen angemietet haben. Dazu zählen sehr wahrscheinlich HF-Sendestellen des Bundesgrenzschutzes, der Polizei einzelner Bundesländer oder gar der Bundeswehr[23][24].
In diesem Zusammenhang ist zu vermuten, dass G15 als dritter der deutschsprachigen BND-Zahlensender in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre seinen Betrieb aufgenommen hat. Eindeutig belegbar ist das aus heutiger Sicht (Stand März 2023) jedoch nicht mehr.
1970 - 1990 (Logs im Kalten Krieg)
Durch das Wirtschaftswunder und den daraus resultierenden Wohlstand der Bevölkerung, nicht nur in Deutschland, standen in immer mehr Wohnzimmern Rundfunkgeräte mit umfassendem Kurzwellenteil. Gleichzeitig wurden diese mit der Martkeinführung der Transistorradios immer erschwinglicher. Ebenso hatte sich die Zahl zugelassener Funkamateure nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich erhöht, die mit ihren Gerätschaften auch abseits der Rundfunkbänder lauschen konnten. So tauchten bereits in den 1960er-Jahren erste Logs von „deutschsprachigen Zahlensendern“ auf, die wohl dem BND zugeordnet werden dürfen - neben denen der DDR (G03 und G08). Die Zahl dieser Empfangsmeldungen häuften sich in den frühen 1970er Jahren. Durch erste koordinierte Beobachtungen konnten Empfangsamateure die Zahlensender zumindest den möglichen Quellländern zuordnen.
Der BND hatte nach wie vor Sendezeiten für G14 bei der Deutschen Bundespost in Auftrag, die bis Anfang 1972 noch über die Sender in Frankfurt-Bonames ausgestrahlt wurden. Danach erfolgten die Sendungen, aufgrund einer Verlegung des Senderstandortes, aus Usingen im Taunus. In dieser Zeit wechselten offenbar gleichfalls einige Agenten von G14 zu G16, wie aus Dokumenten der polnischen Spionageabwehr hervorgeht[14].
Die 1970er Jahre brachten zunächst Entspannung in die innerdeutschen Beziehungen. Doch durch die Guillaume-Affäre, die zum Rücktritt Willy Brandts führte, die beiden Erdölkrisen sowie den NATO-Doppelbeschluss und den Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan flammte der Kalte Krieg nochmals auf. Der BND verstärkte zusätzlich seine Aktivitäten, auch in der DDR. Dies dürfte zum Ende der 1970er Jahre zur höchsten Zahl von Sendestunden beim BND geführt haben. Aktivster Sender war G16, bei dem vor allem in den 1970er Jahren immer mehr Buchstabenkennungen neu auftauchten.
Für negative Schlagzeilen sorgte der BND, weil der Dienst Anfang der 1990er Jahre weltweit den Ruf erlangte, unfähig zu sein. Der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik habe weder den Fall der Mauer, den Zusammenbruch der Sowjetunion noch die deutsche Wiedervereinigung vorhergesehen bzw. die Vorgänge, die dazu geführt hatten, falsch beurteilt[25].
Die späten 1980er-Jahre markieren die Zeit mit den meisten Logs zu den BND-Zahlensendern. Mit dem Fall der Mauer in Berlin am 9. November 1989 begann das Ende des Kalten Krieges und ein großer Teil der Beobachtungs- und Aufklärungsgrundlagen des BND brach rapide weg.
1990 - 1999 (Auf dem Weg zur Abschaltung)
Mit dem Wegfall der „innerdeutschen Spionage“ wurden Teile der Zahlensendungen des BND obsolet. Das zeigt sich vor allem daran, dass die beiden BND-Zahlensender G14 und G15 im Jahr 1992 ihren Betrieb einstellten. Zwar tauchten noch einige der von G14 und G15 versorgten Adressaten (Agenten) eine Zeit lang in den Sendungen von G16 auf, aber die Abschaltung dieser beiden Sender belegt, dass zumindest G14 mit Spionage in den Staaten des Warschauer Paktes beschäftigt war. Welche Rolle G15 dabei einnahm ist bis heute (Stand März 2023) nach wie vor ungeklärt.
In den folgenden Jahren nahm auch der Verkehr bei G16 und parallel E16 deutlich ab. Bis 1999 gab es noch tägliche Sendungen die tagsüber auf höheren Frequenzen ( > 10 MHz) und in der Nacht auf Frequenzen unterhalb von 5 MHz ausgestrahlt wurden. Im Juli 1999 wurde die letzte Sendung von G16 geloggt, nachdem E16 bereits einen Monat vorher zuletzt gehört wurde.
Polnisches Dossier
Mit der Verbreitung des Internets seit den 1990er Jahren erschloss sich für die Beobachter von Zahlensendern immer mehr Zugang zu Dokumenten, die unter anderem halfen, den BND als Quelle von Zahlensendungen eindeutig zu identifizieren. Schlussendliche Beweise, dass G14 und G16, und damit indirekt auch G15 und E16, durch den Bundesnachrichtendienst betreiben wurden, lieferte ein Artikel in CRYPTOLOGIA. Der Autor Jan Bury beleuchtet darin ein Dossier der polnischen Spionageabwehr vom 25. April 1975, welches durch das polnische „Instytut Pamięci Narodowej“ („Institut für nationales Gedenken“) zugänglich gemacht wurde[14]. Darin enthalten sind explizite Hinweise auf die Zahlensender eines „westdeutschen Nachrichtendienstes“, ebenso die Namen und dreistelligen numerischen „Adressen“ (oder „IDs“) von enttarnten Agenten. Das Dossier nennt gleichfalls Frankfurt am Main und München als Senderstandorte für die BND-Zahlensender. Bei den enttarnten Agenten wurden detailgenaue Sendepläne samt Frequenzen für G14 und G16 gefunden.
Außerdem zeigt das Dossier zwei sogenannten Substitutionstabellen mit den Merkwörtern „DEIN STAR“ und „ZA OWIES“, die bei den enttarnten Agenten sichergestellt werden konnten:
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
D | E | I | N | S | T | A | R | |||
4 | B | C | F | G | H | J | K | L | M | O |
5 | P | Q | U | V | W | X | Y | Z | . | , |
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Z | A | O | W | I | E | S | ||||
2 | R | B | C | C | D | E | F | G | H | J |
3 | K | L | L | M | N | N | Ó | P | R | S |
4 | T | W | Y | Z | ż | . | , | ? | -/ | -// |
Die in diesen beiden Tabellen in der jeweils ersten Zeile enthaltenen Merkwörter könnten ein möglicher Hinweis auf die Bedeutung der Doppelbuchstabenkennung in der Ankündigung von G16 sein. Nimmt man von DEIN STAR“ und „ZA OWIES“ nur die Anfangsbuchstaben, D S bzw. Z O, und phonetisiert sie im NATO-Alphabet, lauten diese DELTA SIERRA und ZULU OSCAR. Tatsächlich finden sich sowohl bei Simon Mason als auch bei PRIYOM Einträge zu ZULU OSCAR in der Ankündigung von G16, jedoch nicht zu DELTA SIERRA. Dem Call ZULU OSCAR waren nach Simon Mason und PRIYOM (noch) vier Adressen (Agenten-IDs) zugeordnet: 209, 391, 475 und 681. Das polnische Dossier nennt die IDs 062, 228, 287 und 841 in Verbindung mit den Merkwörtern ZA OWIES[14]. Nach Berichten von Zahlensenderhörern wurde die ID 062 bei G16 unter DELTA TANGO geloggt - 228, 287 und 841 jedoch nicht (mehr). Daher ist die These, dass die Signalwörter in Verbindung mit den Buchstabenkombinationen der Ankündigung von G16 stehen nicht sehr wahrscheinlich.
Die bei westdeutschen Agenten sichergestellten Funkpläne weisen eindeutig die bekannten BND-Frequenzen von G14 sowie G16 und E16 aus (siehe Abschnitt Sendeplan). Da sich das Dossier auf einen Berichtszeitraum von 15 Jahren bezieht steht damit fest, dass die genannten Frequenzen mindestens seit 1960 unverändert in Benutzung waren[14].
„Frankfurter Funkplan“
Die in Polen eingesetzten Agenten des BND, die über „Frankfurt“ (mutmaßlich der Senderstandort von G14 in Frankfurt-Bonames) und nach 1972 aus Usingen (Taunus), versorgt wurden, hatten den nachfolgenden Funkplan erhalten (Stand 1975!):
Day | Time | kHz | meters |
---|---|---|---|
Monday | 17-18.00 | 4010 | 75 |
19-20.00 | 3370 | 89 | |
21-22.00 | 4010 | 75 | |
23-24.00 | 3370 | 89 | |
Thursday | 10-17.00 | 3370 | 89 |
18-19.00 | 4010 | 75 | |
20-21.00 | 3370 | 89 | |
22-23.00 | 4010 | 75 | |
Sunday | 14-15.00 | 4010 | 75 |
20-21.00 | 4010 | 75 |
„Münchener Funkplan“
Die Programmzeiten für die aus „München“ (wahrscheinlich Kreuzholzhausen) über G16 versorgten Agenten in Polen sah so aus:
Days | Mon. | Wed. | Fri. | Sun. | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Time (MEZ) | 2000 | 2130 | 2000 | 2130 | 2000 | 2130 | 2130 |
No. | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
Jan. | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 4543 |
Feb. | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 4543 |
Mar. | 5732 | 4543 | 5732 | 4543 | 5732 | 4543 | 5182 |
Apr. | 5732 | 5182 | 5732 | 5182 | 5732 | 5182 | 5770 |
May | 7858 | 5770 | 7858 | 5770 | 7858 | 5770 | 5770 |
Jun. | 7858 | 7740 | 7858 | 7740 | 7858 | 7740 | 7740 |
Jul. | 7858 | 7740 | 7858 | 7740 | 7858 | 7740 | 7740 |
Aug. | 7858 | 5770 | 7858 | 5770 | 7858 | 5770 | 5770 |
Sep. | 5732 | 5181 | 5732 | 5182 | 5732 | 5181 | 5770 |
Oct. | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 5182 |
Nov. | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 4543 |
Dec. | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 5015 | 4543 | 4543 |
In dem Dossier der polnischen Abwehr heißt es weiter, dass manche Agenten bis 1972 ihre Nachrichten aus Frankfurt übermittelt bekamen und danach über München versorgt wurden. Das ist insofern interessant, weil der Betrieb der Sendestelle Frankfurt-Bonames 1972 eingestellt wurde (siehe Abschnitt Senderstandorte).
Empfangsgeräte im Einsatz
Der Bundesnachrichtendienst stattete seine Agenten, vor allem seit der Entwicklung von Transistorradios ab Mitte der 1950er Jahre, zum Teil mit Empfangsgeräten aus, bevor sie in den Einsatz geschickt wurden. In den Staaten des Warschauer Pakts wurden oftmals handelsübliche Empfänger erworben. Wichtig war, dass diese den notwendigen Frequenzbereich zwischen 3,5 und 6,5 MHz für G14 und später auch für G16 abdecken konnten. Wo dies schwierig war mussten Eigen- und Spezialentwicklungen her, wie der als „Uhu“ bezeichnete Kompaktempfänger FE-9, der von der Firma Wandel & Goltermann gefertigt wurde:
FE-9 („Uhu“)
FE-10
Später wurden die Agenten mit dem Funkempfänger FE-10 ausgestattet:
Mittelwellenkonverter
Den Agenten des Bundesnachrichtendienstes standen zusätzlich Konverter zur Verfügung, mit denen der Empfang der Kurzwellen-Zahlensendungen auch über einen handelsüblichen Mittelwellenempfänger möglich war. Man benötigte dazu eine einfache Wurfantenne, die an den Konverter angeschlossen wurde. Von dort ging das Signal an den Antennenanschluss des Radios sowie dessen Erdungsanschluss. Mittels dazugehöriger sogenannter „Frequenzstecker“ wurde das Kurzwellensignal dann auf etwa 1500 kHz herunterkonvertiert. Damit der Empfang der Nachrichten sichergestellt werden konnte erhielt jeder Agent mehrere Frequenzstecker und die Sendungen wurden zudem auf zwei Frequenzen parallel ausgestrahlt. So konnte möglichen Interferenzen und Störungen ausgewichen werden und der Agent war empfangsseitig ebenso in der Lage, auch bei schwierigen Ausbreitungsbedingungen keine Sendung zu verpassen. Die fünfminütige Ankündigung diente daher dazu, das jeweilige Empfangsgerät auf die zu erwartende Sendung abzustimmen.
Weitere Empfänger
Verschlüsselung
Der Bundesnachrichtendienst nutzte neben dem One-Time-Pad (OTP), im internen Sprachgebrauch „Individueller Wurm“ (IW) genannt, gleichzeitig sogenannte Substitutionstabellen. Denn mit dem OTP wurden von der empfangenen Nachricht zunächst wieder Zahlen erstellt, die erst mit Hilfe der Substituionstabellen in Klartext umgewandelt werden konnten. Die aus dem polnischen Dossier bekannte Tabellen mit den Merkwörtern „DEIN STAR“ und „ZA OWIES“ sind nur eines von mehreren über die Jahre beim BND verwendeten Substitutionsverfahren[27]. „DEIN STAR“ hatte gemäß den Angaben von Jörg Dobrick einen Vorgänger, der zwischen 1950 und 1958 verwendet wurde[27].
Neben den im polnischen Dossier erwähnten beiden Substitutionstabellen „DEIN STAR“ und „ZA OWIES“ sind derzeit keine weiteren dieser Art mit anderen Merkwörtern bekannt. Auch in den vom BStU verwalteten Unterlagen sind keine anderen Wortkombinationen aktenkundig. Gleiches gilt für Unterlagen, die in der ehemaligen Tschechoslowakei inzwischen publik gemacht worden sind[27]. Gänzlich ausgeschlossen werden kann deren Existenz jedoch nicht – zumindest nicht, wenn es eine Verbindung zwischen den „Merkwörtern“ und den Doppelbuchstaben der Ankündigung von G16 und auch E16 tatsächlich gegeben hat. Dies ist bis heute (Stand März 2023) allerdings nicht abschließend geklärt. Durch die Aufzeichnungen von Werner Stiller ist zumindest bekannt, dass „DEIN STAR“ noch 1978 verwendet wurde[28]. Dort heißt es:
Das Begrüßungsschreiben war freundlich, aber sachlich. Es erläuterte die Verschlüsselung von Informationen mit Hilfe der Zahlenkolonnen auf dem Papierstreifen und der Schlüsseltafel „Dein Star“.
Beispiel einer Entschlüsselung
Den Substitutionstabellen wurden jeweils zwei „Merkwörter“ in der ersten Zeile vorangestellt. Beide Wörter zusammen wurden aus den in der deutschen Sprache am häufigsten verwendeten Buchstaben gebildet (statistisch gesehen heutzutage E-N-I-S-R-A-T-D[29]). Sie durften nicht mehr als acht Buchstaben enthalten und diese durften nicht doppelt vorhanden sein.
Die in diesen Merkwörtern enthaltenen Buchstaben wurden der übrigen Tabelle entnommen – die restlichen Buchstaben des Alphabets blieben unangetastet. Die Stellen zwischen den beiden Merkwörtern blieben ungenutzt. Die darüber befindlichen Ziffern konnten dann der zweiten und dritten Zeile vorangestellt werden.
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
D | E | I | N | S | T | A | R | |||
4 | B | C | F | G | H | J | K | L | M | O |
5 | P | Q | U | V | W | X | Y | Z | . | , |
Die Buchstaben D, E, I, N, S, T, A und R waren durch eine einzelne Ziffer zu übersetzen, also 0, 1, 2, 3, 6, 7, 8 und 9. Die Buchstaben der zweiten Reihe wurden dann durch zwei Ziffern, beginnend mit 4, und die der dritten Reihe beginnend mit 5 entschlüsselt - eine 4 oder 5 bedeutete daher immer eine Doppelziffer bei der Umwandlung in Klartext.
Der Agent empfing seine Nachricht über Kurzwelle und schrieb sie auf ein Blatt Papier. Dazu musste er entsprechende Zeilen Abstand einhalten, um einerseits oberhalb der empfangenen Fünfergruppen die sogenannten „Wurm“-Gruppen des OTP für die Subtraktion einzutragen, sowie andererseits darunter das jeweilige Ergebnis. Begonnen wurde mit der Kenngruppe, die angab, mit welcher „Wurm“-Zeile im OTP zu beginnen war. Der Agent subtrahierte dann die empfangenen Ziffern einzeln von der „Wurm“-Zeile des OTP und setzte das Ergebnis mit seiner Tabelle in Text um. In den Klarnachrichten wurden einzelne Zahlen dreimal wiederholt und mit den Kennbuchstaben „Y“ eingeschlossen.
Hier ein fiktives Beispiel einer Nachricht mit 12 Gruppen:
Die für den Agenten per Kurzwelle übertragene Nachricht lautete:
47189 52490 11469 70260 89002 47247 85303 40848 54706 84475 78576 47623
Die zu verwendenden Schlüsselgruppen aus dem „Wurm“, die entsprechend mit der Schlüsselgruppe 47189 begannen, wurden oberhalb der empfangenen Gruppen notiert, um die einzelnen Ziffern der Gruppen der Funknachricht davon zu subtrahieren. War das Ergebnis negativ musste der Agent der entsprechenden „Wurmziffer“ eine 1 voranstellen:
47189 21532 53597 18721 90567 25746 09087 24852 12033 98714 65056 47623
Das Ergebnis der Subtraktion lautete in diesem Beispiel:
00000 79142 42138 48561 11565 88509 24784 84014 68337 14349 97580 00000
Die vorangestellten und abschließenden Nullen signalisierten den Beginn bzw. das Ende der Nachricht und wurden nicht mit Hilfe der Tabelle umgesetzt.
Nun wurden die fünfstelligen Gruppen anhand der Tabelle „DEIN STAR“ entsprechend ‚zerlegt‘:
7 9 1 42 42 1 3 8 48 56 111 56 58 8 50 9 2 47 8 48 40 1 46 8 3 3 7 1 43 49 9 7 58 0
T R E F F E N A M Y 111 Y . A P R I L A M B E K A N N T E N O R T . 0
Somit ergab der Klartext: Treffen am 1. April am bekannten Ort.
Das Substitutionsverfahren wurde beim BND beständig weiterentwickelt. In den Unterlagen des BStU ist eine Umsetztabelle des BND von 1989 aktenkundig, die vom MfS, Haupt-Abteilung II (Spionageabwehr), beschlagnahmt wurde. Hier wird nicht mehr mit einem Merkwort wie „DEIN STAR“ gearbeitet, sondern mit einem Verfahren, bei dem die Vokale mit den Ziffern 6 bis 0 codiert sind, die Konsonanten und Sonderzeichen mit den Doppelzahlen 11 bis 55[27].:
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
A | E | I | O | U | ||||||
1 | B | C | D | F | G | |||||
2 | H | J | K | L | M | |||||
3 | N | P | Q | R | S | |||||
4 | T | V | W | X | Y | |||||
5 | Z | ? | - | ( | ) |
Funktionen
Aus heutiger Sicht scheint es, dass den einzelnen Zahlensendern des Bundesnachrichtendienstes verschiedenen Aufgaben oder Funktionen zugewiesen waren. Dabei dürften sich die beiden Sender von G14 wohl unmittelbar mit der Nachrichtenbeschaffung in der ehemaligen DDR und den direkt angrenzenden Nachbarn Polen und der CSSR befasst haben. Dies lässt sich, neben den Erkenntnissen aus dem Polnischen Dossier, zumindest aus den Sendezeiten und Frequenzen rückschließen, die von G14 genutzt wurden. Ausgehend von einem Senderstandort in der Nähe von Frankfurt am Main würde der nach Osten hin abgedeckte Bereich unter günstigen Ausbreitungsbedingungen sogar bis zum Baltikum und ins östliche Ungarn reichen.
Dagegen scheint G15 ein Kurznachrichten-Service gewesen zu sein, der, ohne ein spezielles „Zielgebiet“ abzudecken, mindestens europaweit die Versorgung mit Nachrichten sicherzustellen hatte. Ob er einen eigenen Empfängerkreis hatte oder auch die „Empfänger“ (Agenten) von G14 und G16 mitbediente ist nicht ganz klar. Vergleicht man die von Zahlensenderbeobachtern zusammengetragenen „Agentenlisten“ (AGL) aller drei Sender gibt es nur sehr wenige Überschneidungen bei den dreistelligen numerischen Adressen (IDs). Dies lässt zwei Rückschlüsse zu:
- G15 bediente die Empfänger von G14 und G16 mit, nutze aber andere Adressen und möglicherweise eigene Schlüssel. Der Call PAPA NOVEMBER könnte daher auch mit „persönlicher Nachricht“ interpretiert werden.
- G15 war autark und hatte einen eigenen Empfangskreis, der sich völlig anderen Aufgaben widmete.
Auffällig ist, dass die Nachrichten von G15 allesamt nur kurz waren und im Schnitt sieben Agenten pro Sendung „versorgt“ wurden. Die Anzahl der von G15 pro Nachricht übermittelten Zahlengruppen lag zwischen zwei und maximal 25, wogegen bei G14 und G16 (wie gleichsam E16) auch über 50 Gruppen lange Nachrichten beobachtet wurden.
G15 stellte seinen Betrieb im November 1992 ein. Einige der von G15 bedienten IDs tauchten kurze Zeit später bei G16 unter den Calls MIKE DELTA und PAPA DELTA auf.
Resümiert man diese Erkenntnisse, blieben G16 und E16 die Versorgung der nicht mit dem innerdeutschen Konflikt betrauten Agenten. Während G14 und G15 bereits kurz nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik aus dem Äther verschwanden, blieben G16 und E16 noch bis kurz vor der Jahrtausendwende aktiv. Daraus lässt sich ableiten, dass der BND hierüber, vor allem zum Ende seiner aktiven Sendezeit, zwar auch Agenten in Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts versorgte, sich aber hauptsächlich mit anderen Aufklärungsgebieten befasste.
Buchstabenkennungen (Ankündigung)
Abgesehen von G14 bestand die Kennung der BND-Zahlensender immer aus zwei phonetisierten Buchstaben des NATO-Alphabets. Auch wenn es durch das weiter oben beschriebene „Polnische Dossier“ Hinweise auf die mögliche Bedeutung dieser Buchstaben-Kennungen gibt, ist deren Zweck nicht abschließend geklärt. Da sich G14 mit den internationalen Rufzeichen der Deutschen Bundespost ankündigte (DFC37 und DFD21) und G15 immer mit PAPA NOVEMBER, scheint es sich dabei um eine zweckgebundene Identifizierung zu handeln. Dass es sich bei der fünfminütigen Ankündigung in erster Linie um eine Abstimmhilfe für analoge Empfangsgeräte handelte, geht aus einer im Archiv des BStU befindlichen Anleitung für den Empfang der BND-Zahlensendungen hervor.
Doch auch die Buchstabenkombinationen von G16 schienen einen gezielten Zweck erfüllt zu haben. Der eine mögliche Zweck wäre der Hinweis auf die zu verwendende Substitutionstabelle („DEIN STAR“ – DELTA SIERRA, „ZA OWIES“ – ZULU OSCAR). Dafür fehlen aber entsprechende Belege. Bislang sind nur diese beiden von der Spionageabwehr Polens und der DDR (MfS) sichergestellten Tabellen bekannt. Es ist durchaus möglich, dass es weitere derartige Tabellen mit anderen Merkwörtern gegeben hat (z. B. „TURM BAND“ – TANGO BRAVO). Ebenso könnten sie kennzeichnend für andere Substitutionsverfahren gewesen sein.
Eine andere Bedeutung der Buchstabenkennungen könnte die Zuordnung zu einzelnen Abteilungen und Unterabteilungen innerhalb des BND gewesen sein. Darauf deutet beispielsweise der Umstand hin, dass viele Agenten immer unter der gleichen Buchstabenkennung geloggt wurden und nur selten unter eine andere Kennung wechselten. Ein weiterer Hinweis auf eine solche Bedeutung ist der Umstand, dass einige Buchstabenkennungen sowohl von G16 aus auch von E16 „bedient“ wurden. Auch der Wechsel von G15-Agenten nach der Abschaltung dieses BND-Zahlensenders zu G16 unter MIKE DELTA und PAPA DELTA könnte ein Hinweis auf diese Bedeutung sein.
Öffentlich ist nichts dazu bekannt. Der BND hat entsprechende Akten dazu nach wie vor unter Verschluss. Auch aus den inzwischen (Stand März 2023) veröffentlichten Akten der Spionageabwehr der DDR oder Polens ergeben sich keine expliziten Rückschlüsse auf eine Bedeutung der Buchstabenkennungen.
Senderstandorte
Erst mit der Übernahme der „Organisation Gehlen“ in den Bundesnachrichtendienst im April 1956 begann man mit dem Bau der Sendestelle Kreuzholzhausen bei Dachau, Deckname „BERGHOF“[1], die im Herbst 1959 ihren Regelbetrieb aufnahm. Im selben Jahr konnte der BND Sendezeiten auf zwei Kurzwellensendern der Deutschen Bundespost in Frankfurt-Bonames anmieten (G14)[21].
Es gibt viele weitere Berichte über Senderstandorte des Bundesnachrichtendienstes. Dabei stellten sich einige der genannten Standorte bei weiteren Recherchen als reine Empfangsstellen zur Funkaufklärung heraus. Verständlicherweise hält der Bundesnachrichtendienst sich auch heute noch, weit nach dem Ende seiner Zahlensendungen, bedeckt wenn es um die Sendeaktivitäten geht. Daher ist in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt und vieles leider im Reich der Spekulation angesiedelt.
Es ließen sich jedoch einige Publikationen finden, in denen Senderstandorte des BND genannt werden. So erwähnt Erich Schmidt-Eenboom in seiner Schrift „Empfänglich für Geheimes – Die (west)deutschen Nachrichtendienste im Äther“ zwei Sendestellen des BND[30]:
Schmidt-Eenboom lässt allerdings offen, ob beide für den sogenannten „Rundspruchdienst“ genutzt wurden. Zusätzlich erwähnt er eine weitere Funkstelle, Deckname „HELIOS“, im Zusammenhang mit der BND-Residentur in Rom. Offen ist bislang, wo sich diese Funkstelle befand und ob sie tatsächlich für Zahlensendungen genutzt wurde[30].
In CRYPTOLOGIA, Volume 31, Issue 4 vom Oktober 2007, berichtet der Autor Jan Bury über Aufklärungsergebnisse des polnischen Geheimdienstes „Ministerstwo Spraw Wewnętrznych“, wonach die beiden Sender von G14, DFC37 und DFD21, aus dem Großraum Frankfurt stammten und ein weiterer Sender, sehr wahrscheinlich G16, aus der Nähe von München. Damit ist jedoch entweder Tutzing oder Kreuzholzhausen gemeint[14]. Die SPEZIAL FREQUENZLISTE (SFL) nennt in einigen Ausgaben Frankfurt-Bonames als Standort für DFC37 und DFD21, wie auch einige andere Publikationen zu dem Thema[33][34].
Wie berreits erwähnt mietete der Bundesnachrichtendienst ab 1959 Sendezeiten der Deutschen Bundespost über das „Funkamt Eschborn“ an, zu dem die Sendestelle in Frankfurt-Bonames gehörte[21]. Im Zuge der Recherchen zu den BND-Zahlensendern erhielten wir zahlreiche Auskünfte, u.a. per E-Mail.
Vom Archiv der Stadt Frankfurt erging folgende Information:
... im November 1947 wurde in drei Zimmern eines früheren Musikclubs der Betrieb des Funkamtes der Deutschen Bundespost aufgenommen, 1953 gingen von Bonames aus 2.000 Telegramme in die Welt. Der Sender arbeitete auf Wellen zwischen 10 und 80 Meter mit 20 Richtstrahlern. 400 Männer und eine Frau bevölkerten das weite Terrain am Berkersheimer Weg 101, in dem runde 30 Millionen Mark investiert wurden. Die 12 Sender, von 4 bis 20 Kilowatt Stärke hatten alle eine Nummer, wurden aber zusätzlich auch mit weiblichen Vornamen benannt. In Eschborn im Taunus stand die dazugehörige Empfangsstation in einer alten Flugzeughalle. In Mainflingen bei Seligenstadt breitete sich ein Ableger des Funkamtes aus und zwar die Langwellensendestelle für Pressenachrichten.
Ein Artikel von 1957 „Die halbe Welt hört Bonames“ belegt die Nutzung des Funkamtes Bonames durch den Sender „DDF“ des Deutschen Wetterdienstes. Empfangen wurden Wetterdaten aus Europa, Sibirien und Ostasien dabei über eine Fundempfangsanlage in der Guillottstraße, die Auswertung dieser Meldungen für den „DDF“ erfolgte in einer Funksendezentrale im Fernmeldehochhaus, die Sendung der Meldungen lief über Bonames.
1969 gab es in der Frankfurter Rundschau einen Artikel über das Funkamt und dessen neue Leitung. Hier ist die Rede von vierzehn Telegrafie-, sechs Telefonie- und 23 Pressefunklinien im Kurz- und Langwellenbereich. Eine Großempfangs-Funkstelle in Eschborn/Taunus, Sendefunkstellen für den Europa- und Überseeverkehr in Frankfurt-Bonames, Mainflingen und Usingen werden im Artikel aufgezählt. Hier wird außerdem für das Amt ein neues Gebäude angekündigt. Dies ist der letzte überlieferte Artikel, ich kann also leider nicht genau sagen, wann die Einrichtung in Bonames aufgegeben wurde.
In einer Akte der Stadtverordentetenversammlung (Laufzeit: 1983-1987, Titel: Bauordnung, Baugenehmigung, Bauüberwachung, Abnahme von Bauten) geht es u.a. um die Herrichtung und Nutzung von Häusern und Grundstücken (Einzelfälle, z.B. ehem. Funkamt der Deutschen Bundespost am Berkersheimer Weg 101, […]).
Weitere Auskünfte erteilte die „Museumsstiftung Post und Telekommunikation“ auf Anfrage per E-Mail:
Bonames war Teil der Überseefunkstelle Eschborn (eigentlich: Funkempfangs- und Kontrollstelle des Funkamtes Frankfurt a. M., später Übersee-Funk-Empfangsstelle Eschborn des Fernmeldeamtes Eschborn). In Eschborn wurde nur empfangen, in Bonames und Usingen nur gesendet. Ein eigenständiges Funkamt Bonames gab es nicht, es war nur eine Funk-Sendestelle.
Die Überseefunkstelle Bonames wurde 1947 errichtet (Telefonie in die USA, Telegrafie nach Nahost). Daneben wird noch das "Funkamt II" am Lachegraben erwähnt (Meldungen des Deutschen Wetterdienstes in alle Welt). Manchmal wird dieses auch als Funksendestelle Preungesheim (eröffnet 1939) bezeichnet. Das Gebäude befand sich an der Homburger Landstraße 285, auf dem Antennengelände dahinter bis hinunter zum Lachegraben läuft heute die A661. angegeben.
Mir ist nicht klar, ob die Sendestellen im Stadtteil Bonames und im Stadtteil Preungesheim nicht identisch sind und sich beide im Gebäude in der Homburger Landstraße befanden.
Ende 1972 wurde der Senderstandort Bonames jedoch aufgegeben. Grund war die rasant wachsende Metropolregion Frankfurt, die einerseits die Erweiterung der Sendestelle Bonames nicht zuließ, auf der anderen Seite den Betrieb von HF-Sendern in der immer enger bebauten Region verbot. Die HF-Sender und Antennen wurden abgebaut, ein Teil der Anlagen wurde nach Usingen im Taunus gebracht, von wo aus der Kurzwellenbetrieb noch bis Anfang der 1990er Jahre weitergeführt wurde. Andere sollen zur Funkstelle Elmshorn verbracht worden sein.
Eine weitere Sendestelle des BND soll sich in Söcking befunden haben, nur wenige Kilometer von Tutzing entfernt. Unklar ist, ob es sich dabei in Wahrheit nicht doch um eine Empfangsstelle des BND für internationalen Funkverkehr gehandelt hat[35]. Auch in Stockdorf soll sich eine BND-Sendestelle befunden haben[36]. Tatsächlich dürfte es sich dabei aber um den Horchposten Krailing („Bundesstelle für Fernmeldestatistik“) gehandelt haben[37][38]. Sogar aus Husum (ebenfalls „Bundesstelle für Fernmeldestatistik“) sollen Zahlensendungen in Telefonie ausgestrahlt worden sein, doch aufgrund der Bebauung im Norden der nordfriesischen Stadt scheidet dieser Standort ebenso aus[39]. Inzwischen ist die ehemalige "Bundesstelle für Fernmeldestatistik" vom Bund verkauft worden, nachdem sie relativ lange auf www.bundesimmobilien.de angeboten worden war.
Bis heute (Stand März 2023) ist die Bedeutung des Standortes Höfen bei Monschau ungeklärt. Es konnte nicht verifiziert werden, ob es sich bei der dortigen Anlage tatsächlich nur um einen Horchposten zum Empfang von diplomatischem Funkverkehr aus der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn handelte oder ob sie nicht doch eine Quelle von gesprochenen Zahlensendungen war[40].
Im Rahmen weiterer Recherchen stellte sich schließlich heraus, dass der BND sehr häufig auch andere Sendestellen des Bundes mitgenutzt hat, seien es solche des Bundesgrenzschutzes, der Polizei einzelner Bundesländer oder gar der Bundeswehr gewesen[41][42]. Hier tauchen unter anderem die Senderstandorte Deckenpfronn[43], Kirspenich[44][45] oder Hochheid bei Sankt Aldegund auf[46]. Andere Quellen nennen auch Baumholder[47] und Hundsbach[48] als Ausgangspunkt von bundesdeutschen Zahlensendungen[49].
Schlussendlich sind die dafür relevanten Akten nach wie vor in Pullach und Berlin unter Verschluss und es ist fraglich, ob sie jemals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zudem muss hinterfragt werden, ob der Bundesnachrichtendienst nicht doch noch auf Kurzwelle aktiv ist. Sollte dem so sein, sicherlich nicht mehr mit gesprochenen Zahlenreihen, sondern mit möglicherweise moderneren Modulationsarten, die nur mit technischer Hilfe empfangen und als Klartext dargestellt werden können, wie zum Beispiel XPB1 des russischen SVR.
Agenten
Während der späten 1980er und frühen 1990er Jahre führte OM „tiNG“ sogenannte Agentenlisten (AGL), mit denen er die Anzahl der Sendungen für einzelne Agenten statistisch zu erfassen hoffte. Gerade für die Sender des Bundesnachrichtendienstes wurden diese Listen sehr umfangreich, wie die nachfolgende Galerie zeigt (Agentenlisten zu den einzelnen Sendern sind jeweils unter G14, G15 und G16 sowie E16 aufgeführt!):
Erster Entwurf einer Agentenliste (AGL) für die BND-Sender
Zweiter Entwurf einer Agentenliste (AGL) für die BND-Sender, Seite 1
Zweiter Entwurf einer Agentenliste (AGL) für die BND-Sender, Seite 2
Zweiter Entwurf einer Agentenliste (AGL) für die BND-Sender, Seite 3
Zweiter Entwurf einer Agentenliste (AGL) für die BND-Sender, Seite 4
Die Nummern hinter dem jeweiligen Agenten bezeichnen die laufende Nummer der Mitschrift, in denen der Agent aufgerufen wurde.
Agentenliste
Dokumentiert sind in allen verfügbaren Quellen (Stand März 2023) insgesamt 533 Agenten, die sich auf die einzelnen BND-Sender G14, G15 und G16 aufteilten. Von diesen tauchten einige auf bis zu drei verschiedenen Sendern auf, wechselten von E16 zu G16 oder sie wechselten auf G16 von einer Buchstaben-ID zu einer anderen. In diesen Fällen sind die drei Felder jeweils farbig unterlegt
Zur besseren Lesbarkeit ist die Übersicht in zwei Tabellen, 001-499 und 500-999, aufgeteilt.
000-099 | Sender | ID | 100-199 | Sender | ID | 200-299 | Sender | ID | 300-399 | Sender | ID | 400-499 | Sender | ID |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
002 | G14 | DF*** | 101 | E16 | VI | 202 | G16 | NZ | 301 | G16 | PD | 400 | G14 | DF*** |
003 | G16 | HK | 102 | G16 | ZT | 203 | G16 | ZB | 307 | G15 | PN | 405 | G16 | ZG |
004 | G16 | TP | 103 | G16 | TE | 204 | G14 | DF*** | 311 | G16 | UG | 406 | G15 | PN |
005 | G16 | CN | 104 | E16 | RK | 208 | G16 | RD | 312 | G15 | PN | 408 | E16 | KG |
005 | G16 | WL | 107 | G14 | DF*** | 209 | G16 | ZO | 316 | G14 | DF*** | 408 | G16 | KG |
006 | G16 | AU | 107 | G16 | PZ | 211 | G14 | DF*** | 316 | G16 | GK | 410 | G16 | QL |
007 | G15 | PN | 109 | G15 | PN | 212 | G15 | PN | 318 | G15 | PN | 411 | G14 | DF*** |
009 | G16 | FB | 112 | G15 | PN | 214 | E16 | AU | 319 | G16 | OK | 411 | G16 | PZ |
012 | G14 | DF*** | 113 | G16 | AO | 214 | E16 | DM | 321 | G15 | PN | 413 | G14 | DF*** |
013 | G16 | MH | 114 | G14 | DF*** | 214 | G16 | AU | 323 | G14 | DF*** | 414 | G14 | DF*** |
015 | G16 | DT | 115 | G16 | WL | 216 | G16 | UG | 325 | G15 | PN | 415 | G16 | VB |
017 | E16 | MD | 116 | G14 | DF*** | 217 | G15 | PN | 328 | G16 | HK | 417 | G16 | KW |
017 | G16 | MD | 116 | G16 | RD | 217 | G16 | PG | 329 | G16 | DB | 417 | G16 | LG |
018 | G15 | PN | 117 | G14 | DF*** | 218 | G16 | UL | 330 | G14 | DF*** | 422 | G15 | PN |
020 | G14 | DF*** | 118 | G16 | PT | 219 | G15 | PN | 331 | E16 | MD | 423 | G14 | DF*** |
023 | G16 | AL | 119 | G16 | AM | 220 | G15 | PN | 331 | G16 | MD | 424 | G16 | PG |
023 | G16 | KW | 121 | G14 | DF*** | 221 | G16 | MD | 331 | G16 | XA | 426 | G14 | DF*** |
026 | G16 | WL | 122 | G16 | OA | 223 | G16 | CT | 334 | G16 | GC | 427 | G16 | XL |
027 | G16 | YS | 123 | G16 | JW | 224 | G16 | LG | 336 | G14 | DF*** | 428 | G14 | DF*** |
028 | G16 | QL | 125 | G16 | ZP | 225 | G14 | DF*** | 337 | G15 | PN | 430 | G16 | CN |
031 | G16 | LU | 126 | G15 | PN | 229 | G14 | DF*** | 344 | G16 | HS | 431 | G14 | DF*** |
032 | G16 | CT | 129 | G14 | DF*** | 231 | G15 | PN | 348 | G15 | PN | 432 | G16 | CD |
032 | G16 | ZT | 130 | G14 | DF*** | 233 | G15 | PN | 349 | G16 | AU | 435 | G14 | DF*** |
034 | G14 | DF*** | 131 | G16 | PL | 234 | G16 | UF | 351 | G15 | PN | 437 | E16 | EH |
034 | E16 | DA | 133 | G15 | PN | 236 | G14 | DF*** | 352 | G15 | PN | 437 | G16 | EH |
036 | G14 | DF*** | 134 | G14 | DF*** | 236 | G16 | EL | 354 | G14 | DF*** | 437 | G16 | UG |
038 | G16 | DB | 137 | G16 | UL | 237 | G14 | DF*** | 355 | G16 | LA | 438 | G15 | PN |
039 | G16 | OA | 139 | G16 | IT | 238 | G15 | PN | 356 | G14 | DF*** | 439 | G16 | JB |
040 | G15 | PN | 141 | G16 | VO | 239 | G16 | JB | 358 | G16 | BJ | 441 | G16 | DM |
041 | G16 | RD | 142 | G16 | AO | 241 | E16 | MD | 361 | G16 | FB | 443 | G16 | UI |
042 | G16 | AL | 143 | G16 | PZ | 241 | G16 | MD | 361 | G16 | FS | 444 | G16 | AF |
042 | G16 | YB | 144 | G14 | DF*** | 243 | G15 | PN | 362 | G16 | EA | 444 | G16 | CI |
043 | G16 | AL | 144 | G15 | PN | 244 | G16 | AU | 363 | G16 | LA | 448 | G15 | PN |
043 | G16 | FR | 146 | G16 | LD | 250 | G16 | ZT | 367 | G15 | PN | 450 | G14 | DF*** |
044 | G14 | DF*** | 147 | G14 | DF*** | 251 | G14 | DF*** | 368 | G16 | NU | 456 | G16 | LU |
046 | G15 | PN | 147 | G16 | EL | 254 | G14 | DF*** | 372 | G15 | PN | 457 | G16 | RD |
047 | G14 | DF*** | 152 | G16 | BJ | 255 | G16 | MH | 373 | G16 | HK | 460 | G16 | TE |
049 | G16 | UF | 154 | G14 | DF*** | 259 | G14 | DF*** | 374 | G16 | PZ | 462 | G15 | PN |
052 | G15 | PN | 156 | G15 | PN | 261 | G14 | DF*** | 376 | G15 | PN | 464 | G15 | PN |
054 | G16 | PD | 157 | G14 | DF*** | 262 | G16 | CD | 381 | G16 | XL | 465 | G16 | CT |
057 | G15 | PN | 157 | G16 | KR | 262 | G16 | LE | 382 | G16 | FB | 468 | G15 | PN |
059 | G16 | CD | 158 | G16 | CN | 263 | G16 | PB | 383 | G15 | PN | 471 | G14 | DF*** |
062 | G14 | DF*** | 160 | G15 | PN | 264 | G16 | NU | 385 | G16 | AU | 472 | G16 | EG |
062 | G16 | DT | 162 | G16 | CD | 267 | G16 | EG | 386 | G16 | GK | 475 | G16 | ZO |
063 | G16 | EL | 171 | G16 | KR | 269 | G15 | PN | 387 | G14 | DF*** | 477 | G16 | GK |
064 | G15 | PN | 174 | G15 | PN | 271 | G16 | JU | 389 | G16 | ZT | 479 | G15 | PN |
065 | G14 | DF*** | 174 | G16 | SB | 273 | G14 | DF*** | 390 | E16 | KG | 481 | G16 | ST |
069 | G14 | DF*** | 178 | G15 | PN | 275 | G15 | PN | 390 | G16 | KG | 482 | G16 | LD |
073 | G16 | BU | 179 | G15 | PN | 278 | G14 | DF*** | 391 | G16 | ZO | 483 | G14 | DF*** |
074 | G14 | DF*** | 180 | G14 | DF*** | 280 | G15 | PN | 393 | G16 | HK | 484 | G15 | PN |
078 | G15 | PN | 181 | G15 | PN | 281 | G16 | DF | 397 | G14 | DF*** | 484 | G16 | LG |
079 | G14 | DF*** | 189 | G16 | CN | 283 | G16 | VO | 399 | G15 | PN | 485 | G16 | LG |
081 | G16 | FP | 191 | G16 | BI | 285 | G16 | GZ | 487 | G15 | PN | |||
081 | G16 | JW | 192 | G16 | AU | 286 | G16 | CT | 488 | G16 | AL | |||
082 | G16 | GC | 196 | G14 | DF*** | 291 | G14 | DF*** | 490 | G14 | DF*** | |||
083 | G14 | DF*** | 197 | G15 | PN | 293 | G15 | PN | 490 | G16 | EL | |||
084 | G15 | PN | 295 | G14 | DF*** | 491 | G15 | PN | ||||||
085 | G14 | DF*** | 296 | G16 | MD | 492 | G16 | BU | ||||||
088 | G16 | VB | 299 | G16 | AB | 494 | G15 | PN | ||||||
091 | G16 | KW | 498 | G16 | SB | |||||||||
092 | G15 | PN | 499 | G16 | JU | |||||||||
094 | G14 | DF*** | ||||||||||||
095 | G14 | DF*** | ||||||||||||
096 | G15 | PN | ||||||||||||
098 | G16 | RO | ||||||||||||
099 | G16 | FS |
500-599 | Sender | ID | 600-699 | Sender | ID | 700-799 | Sender | ID | 800-899 | Sender | ID | 900-999 | Sender | ID |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
501 | G14 | DF*** | 600 | G16 | AU | 702 | E16 | AU | 802 | G16 | JD | 903 | G16 | BE |
503 | G16 | BQ | 602 | G15 | PN | 703 | G16 | ZP | 803 | G16 | GZ | 904 | G14 | DF*** |
503 | G16 | DT | 604 | G16 | MH | 705 | G14 | DF*** | 804 | G16 | AB | 905 | G15 | PN |
505 | G16 | ZP | 606 | G16 | JB | 706 | G15 | PN | 805 | G15 | PN | 907 | G16 | YS |
507 | G16 | VO | 608 | G16 | BU | 707 | G16 | CD | 808 | G16 | GC | 908 | G16 | KW |
509 | E16 | AU | 610 | G16 | XL | 709 | G16 | PB | 809 | G15 | PN | 910 | G16 | LE |
510 | G16 | EL | 611 | G16 | EL | 708 | E16 | RK | 809 | G16 | DT | 914 | G14 | DF*** |
513 | G16 | KW | 613 | G16 | SB | 711 | G16 | CD | 811 | G14 | DF*** | 914 | G16 | RD |
516 | G16 | YS | 616 | G15 | PN | 713 | G15 | PN | 812 | G16 | OK | 915 | G16 | TP |
520 | G16 | RD | 617 | G16 | OK | 714 | G14 | DF*** | 813 | G15 | PN | 916 | G15 | PN |
521 | G16 | JW | 619 | G14 | DF*** | 716 | G16 | WP | 816 | G16 | FS | 917 | G16 | PB |
522 | G16 | WL | 620 | G15 | PN | 717 | G15 | PN | 817 | G14 | DF*** | 920 | G16 | KW |
525 | G15 | PN | 621 | G16 | HK | 717 | G16 | KR | 818 | G16 | JW | 921 | G16 | HK |
525 | G16 | IT | 622 | G16 | CD | 718 | G16 | DF | 820 | G16 | OA | 923 | G15 | PN |
526 | G14 | DF*** | 623 | G14 | DF*** | 721 | G16 | BI | 821 | G14 | DF*** | 924 | G14 | DF*** |
526 | G16 | NU | 625 | G16 | PZ | 722 | G16 | AL | 823 | G14 | DF*** | 925 | G14 | DF*** |
527 | G16 | SB | 628 | G16 | GZ | 725 | G15 | PN | 823 | G16 | EG | 926 | G16 | ZB |
528 | G16 | EA | 628 | G16 | MN | 732 | G16 | PG | 824 | G16 | JW | 927 | G15 | PN |
531 | G16 | AB | 633 | G16 | LE | 735 | G14 | DF*** | 825 | G15 | PN | 928 | G16 | EL |
534 | G16 | JD | 635 | G16 | YS | 736 | G15 | PN | 827 | G14 | DF*** | 934 | G14 | DF*** |
535 | G15 | PN | 637 | G15 | PN | 737 | G16 | KR | 831 | G16 | CN | 935 | G15 | PN |
541 | G15 | PN | 639 | G16 | HS | 738 | G16 | TP | 831 | G16 | WL | 941 | G16 | RO |
542 | G16 | JW | 641 | G14 | DF*** | 740 | G16 | GK | 832 | G14 | DF*** | 942 | G16 | AU |
543 | G15 | PN | 644 | G14 | DF*** | 742 | G16 | BQ | 840 | G14 | DF*** | 948 | G15 | PN |
544 | G15 | PN | 649 | G16 | NZ | 749 | G15 | PN | 843 | G15 | PN | 955 | G16 | NZ |
551 | G16 | PD | 651 | G14 | DF*** | 751 | G15 | PN | 844 | G16 | KW | 961 | G16 | HS |
551 | G16 | PT | 653 | G16 | FB | 755 | G16 | ST | 846 | G14 | DF*** | 961 | G15 | PN |
552 | G15 | PN | 655 | G16 | UF | 760 | G15 | PN | 846 | G16 | GK | 962 | G16 | SB |
554 | G16 | AU | 657 | G15 | PN | 761 | G16 | LG | 848 | G16 | DB | 963 | G16 | EL |
555 | G16 | CI | 660 | G16 | RO | 763 | G16 | ZG | 849 | G15 | PN | 965 | G14 | DF*** |
558 | G16 | BE | 666 | G16 | CI | 765 | G15 | PN | 850 | G16 | MD | 965 | G15 | PN |
563 | G15 | PN | 667 | G16 | JU | 767 | G15 | PN | 851 | G14 | DF*** | 966 | G15 | PN |
564 | G15 | PN | 669 | G15 | PN | 771 | G15 | PN | 852 | G14 | DF*** | 969 | G15 | PN |
565 | G16 | MD | 674 | G14 | DF*** | 778 | G16 | UI | 853 | G15 | PN | 969 | G16 | AL |
568 | G16 | KW | 676 | G16 | YB | 779 | G15 | PN | 855 | G16 | PL | 974 | G15 | PN |
569 | G15 | PN | 677 | G16 | LD | 780 | G16 | CI | 856 | G16 | GK | 979 | G16 | YB |
571 | G14 | DF*** | 678 | G15 | PN | 781 | G16 | UL | 863 | G16 | ZT | 988 | G16 | AM |
571 | G16 | GK | 679 | G16 | PB | 784 | G14 | DF*** | 865 | E16 | AU | 989 | G16 | WP |
572 | G15 | PN | 679 | G16 | PL | 785 | G14 | DF*** | 867 | G14 | DF*** | 991 | G14 | DF*** |
573 | G16 | ER | 680 | G14 | DF*** | 790 | G14 | DF*** | 868 | G15 | PN | 991 | G16 | DT |
577 | G14 | DF*** | 680 | G16 | EG | 791 | G16 | AM | 870 | G16 | BJ | 994 | G15 | PN |
581 | G15 | PN | 680 | G16 | NU | 792 | G14 | DF*** | 872 | G14 | DF*** | 995 | G16 | JB |
582 | G15 | PN | 681 | G16 | ZO | 795 | G16 | EG | 873 | G16 | LA | 997 | G15 | PN |
585 | G15 | PN | 683 | G15 | PN | 799 | G15 | PN | 877 | G15 | PN | 998 | G16 | LU |
587 | G15 | PN | 686 | G16 | DT | 880 | G14 | DF*** | ||||||
589 | G16 | ZB | 687 | G15 | PN | 881 | G15 | PN | ||||||
591 | G16 | BJ | 688 | G15 | PN | 884 | G16 | CT | ||||||
595 | G15 | PN | 689 | G14 | DF*** | 884 | G16 | KW | ||||||
599 | G16 | NU | 690 | G15 | PN | 884 | G16 | ZT | ||||||
691 | G16 | AU | 885 | G16 | ER | |||||||||
695 | G15 | PN | 887 | G15 | PN | |||||||||
696 | G16 | TP | 888 | G16 | CI | |||||||||
697 | G16 | VB | 890 | G14 | DF*** | |||||||||
891 | G15 | PN |
Quellen: Simon Mason, tiNG, Hans-Friedrich Dummrese, priyom.org, numbers-stations.com, Numbers & Oddities, ENIGMA, E2k
Agenten als Nachrichten
In den von Detlev Vreisleben eingesehen Akten des BStU finden sich Hinweise auf spezielle „Rufnummern“, die keinen Agenten als solchen bezeichnen, sondern bereits selbst eine Nachricht darstellen. Wie auf dem nebenstehenden Bild zu sehen sind die „Rufnummern“ 222 und 888 bereits Anordnungen, denen der Agent, dem dieser Zeitplan gehört, oder auch weitere Agenten unmittelbar nachkommen muss bzw. mussten. Nach heutigem Stand der Erkennentisse (März 2023) wurden diese „Rufnummern“ bereits bei G16 beobachtet, wobei aber die 222 von Zahlensenderbeobachtern nie geloggt wurde. Die 888 wurde jedoch bei G16 unter der Kennung CHARLIE INDIA notiert.
Diese Kurznachrichten wurden offenbar in den betreffenden Sendungen wie normale Agenten behandelt, für die auch Nachrichten übermittelt wurden. Dies dürfte jedoch reiner „Füllfunk“ gewesen sein („Fake Messages“ im neueren Jargon der Zahlensenderbeobachter) - zufällige Zahlenfolgen ohne eine echte Nachricht dahinter. Offenbar sollte damit die Gegenseite einfach nur beschäftigt werden.
Es ist davon auszugehen, dass es weitere dieser Kurznachrichten in Form von Agenten-Rufnummern gegeben hat. Klassischerweise dürften dies ebenfalls „Schnapszahlen“ gewesen sein (444, 777 etc.).
Format
Auch die Zahlensender des BND nutzten ein spezielles Format. Ihnen allen war gemein, dass sie die Teile Ankündigung, Präambel, Nachricht und Ende nutzten. Dabei gab es jedoch Unterschiede zwischen G14, G15, G16 und E16.
Allen gemein war, dass die Ankündigung jeweils zur vollen (h+00) und halben (h+30) Stunde begann und etwa fünf Minuten dauerte. Sie bestand aus der jeweiligen Buchstabenkombination der Station und einer elektronischen Melodie, die auch als „Wessel-Hymne“, bekannt wurde, benannt nach dem zweiten Präsidenten des BND, Gerhard Wessel.[28][50]
In den ersten Jahrzehnten bestanden die Sequenzen der Ankündigung aus fünf Tönen. Die Ankündigung war grundsätzlich bei fast allen BND-Sendern identisch, auch wenn sie sich für jeden der Sender individuell unterschied. Nach jeder „Runde“ wurde dann die ID genannt, z.B. BRAVO TANGO, und dann in den meisten Fällen eine andere Tonsequenz verwendet. Der Ablauf dieses Musters änderte sich im Abstand von etwa 10 Jahren, über die gesamte Zeit also insgesamt mindestens drei Mal. Es ist davon auszugehen, dass der Grund für derartige Veränderungen eine Modernisierung der verwendeten Studio- und Sendetechnik war.
Zwar wurden immer die Calls von G16 und E16 viermal hintereinander gesprochen, aber die Stimme und Aussprache änderte sich mit dem Beginn jedes neuen Musters ebenso wie die verwendeten Tonsequenzen. Es waren zwar immer noch dieselben Töne, aber in einer anderen Reihenfolge und dadurch in den meisten Fällen auch einer anderen Tonart (beispielsweise Wechsel von G-Dur zu C-Dur). Diese Melodien wurden von einem Medium abgespielt und zum Ende der Ankündigung nach 5 Minuten einfach abgebrochen.
Es folgte zunächst die Präambel, die im Vergleich zur Ankündigung sehr kurz war. Sie lautete beispielsweise „Es liegen Mitteilungen vor für...“ gefolgt von den dreistelligen Agentenbezeichnungen, für die in der jeweiligen Sendung Nachrichten zu Übermittlung vorlagen. Je nach Station konnte das ein einzelner Agent sein (bei G16 kam dies immer dann vor, wenn der Agent mehr als etwa 80 Gruppen aufzunehmen hatte, bei E16 war dies ob der geringeren Anzahl an Agenten eher die Regel) bis hin zu etwas über zehn Agenten (bei G15). Danach begann direkt die Nachricht, immer mit den Signalwörtern „Achtung“ und „Gruppen“ bei der Gruppenzahlangabe - bei E16 waren die Signalwörter entsprechend übersetzt als „Attention“ und „Groups“.
Zunächst gab es noch eine richtige Endfunktion: Nach dem Ende der letzten Nachricht wurde das Signalwort „Ende“ (bei E16 „End“) übermittelt und es folgte ein Dauerton von etwa drei Sekunden, der das Ende der gesamten Sendung kennzeichnete. Nach 1988 wurde nur das jeweilige Signalwort übermittelt und der Sender dann direkt abgeschaltet.
Präambel, Nachricht und Ende wurden bis um den Jahreswechsel 1988-1989 noch live eingesprochen. Dies war daran zu erkennen, dass deutliche Atemgeräusche der ansonsten sehr disziplinierten Sprecherinnen zu hören waren. Über den gesamten Zeitraum, in dem die BND-Sender „on air“ waren, wurden mindestens fünf verschiedene Stimmen verwendet. Drei davon waren offenbar recht populär, da sie über mehr als zehn Jahre im Einsatz waren, wie aus Tonmitschnitten hervorgeht.
Anfang der Ausstrahlungen bis ca. 1969
Aus mündlichen Berichten von Zahlensenderbeobachtern geht hervor, dass die Präambel bis in die 1960er Jahre bei den BND-Sendern mit den Worten „Wir beginnen mit der Durchsage unseres Rundspruchs“ eingeleitet wurde. Das Ende der Sendung erfolgte dabei mit dem Text „Ende des Rundspruchs“. Ob auch hier schon der lange Ton verwendet wurde ist heute nicht mehr belegbar.
1969 bis etwa 1979
Mit dem neuen Muster der Ankündigungen wurde auch die Präambel zu Beginn der Zahlendurchsagen geändert in „Es liegen Mitteilungen vor für...“, was bei E16 mit „We have information for...“ übersetzt wurde. Die Sendungen endeten von da an mit dem einfachen Signalwort „Ende“ bzw. „End“ bei E16 und einem langen Ton, was bis zum Jahreswechsel 1988-1989 so beibehalten wurde.
Von 1979 bis zum Jahreswechsel 1988-1989
Mit der erneuten Änderung des Ankündigungsmusters tauchten mindestens zwei Calls auf, bei denen es nur eine Tonsequenz über die ganzen fünf Minuten gab (INDIA TANGO und ALPHA KILO). Ab Herbst 1982 gab es mit dem Sendestart neuer Calls von G16 und E16 eine umfangreiche Änderung: Die Tonsequenz bestand dann meistens nur noch aus vier verschiedenen Tönen.
Nach 1988
Ab dem Jahreswechsel 1988-1989 wurden dann bei allen Sendern acht verschiedene Töne für die Ankündigungssequenz verwendet. Ab dieser Zeit gab es eine Tonsequenz über fünf Minuten, die sich aber bei jeder Ausstrahlung änderte. Sie begann und endete immer mit einem langen Ton. Die Ankündigungen waren nun automatisiert bzw. digitalisiert.
Bei den Sequenzen bediente man sich einer langen „Tonkette“, die möglcherweise mit einem sogenannten „Random & Access“-Sequencer (zufallsgenerierte Tonsequenzierung) erzeugt wurde. Für jede Ausstrahlung wurde ein „Auszug“ daraus genommen und über die fünf Minuten gespielt. Vergleicht man einige Stationen miteinander, so ist zu bemerken, dass zwei Glieder dicht nebeneinander lagen, da die verwendeten Töne FAST gleich waren, manchmal nur mit wenigen Varianten am Anfang oder Ende. Der lange Ton am Anfang variierte oftmals vom Original, derjenige am Ende auch. Aber es kam vor, dass auch der vorletzte Ton vom Original abwich, und zwar dann, wenn der Ton im Original lang war. Dann nämlich wurde die Ankündigung mit zwei Tönen (einem kurzen und dem langen) beendet, die anders waren als im Original vorgesehen. Für solche variierte Auszüge gibt es in den Tondokumenten zwei Beispiele, nämlich "Zulu Papa" vom 27.08.1989 und "Golf Kilo" vom 18.01.1998. Sehr selten kam es auch vor, dass exakt der selbe Auszug mehrmals verwendet wurde: "Kilo Golf" und "Lima Golf" in den Tondokumenten sind Belege dafür.
Sprache und Stimme
Die vom Bundesnachrichtendienst eingesetzten Sprecherinnen zeichneten sich allesamt durch eine in allen Übertragungssituationen gut verständliche Aussprache aus. Selbst bei Sendungen mit reduziertem Träger (R3E) waren die einzelnen Zahlen und Signalwörter immer noch gut zu verstehen. Grundsätzlich war die Aussprache der Signalsätze und –wörter sowie der Zahlen stets sauber, so dass sie auch bei schwierigen Empfangsbedingungen gut aufzunehmen waren. Einzig auffällig war, dass einige Sprecherinnen eine vergleichsweise tiefe Sprechstimme besaßen. Grundsätzlich war die Aussprache bei allen Sprecherinnen eher getragen und flüssig als zackig und abgehackt.
Von 1969 bis etwa 1988
Spätestens mit Einführung des Signalsatzes „Es liegen Mitteilungen vor für“ bei den BND-Sendungen wurden die drei bekanntesten Stimmen für die Zahlen verwendet. Alle hatten gemeinsam, dass sie die 2 wie „Zwo“, die 5 wie „Fünnef“, die 9 wie „Neuen“ und die 0 wie „Sero“ (manche auch „Siero“) aussprachen. Die populärste Stimme sprach die 7 an der 4. Stelle einer Fünfergruppe (und zwar nur dort) häufiger „Sibben“ aus.
Eine der Stimmen hatte andere Besonderheiten. Die 5 sprach sie eher wie „Funnif“ oder „Fönnif“, die 6 wie „Seeks“ aus, das Signalwort „Achtung“ klang bei ihr eher wie „Achtoong“ oder gar „Ächtoong“, auch „Ende“ klang bei ihr charakteristisch und daher anders als bei den anderen. Bei den „Gruppen“ klang es wie doppel-n am Ende, also eher „Gruppänn“.
Die meisten Sprecherinnen begannen ihre Ankündigungen mit „Es liegen Mitteilungen vor für“ und einer kleinen Pause, gefolgt von den dreistelligen „Adressen“ (Agenten-IDs). Nur die populärste Stimme sprach den Anfang der Ankündigungen „Es liegen Mitteilungen vor“, senkte dann die Stimme, machte eine kleinere Pause, und sagte dann „für“ und direkt danach die erste Agenten-ID. Das hörte sich (verschriftet) etwa so an: „Es liegen Mitteilungen vor. Für 998 ...“. Sie war auch diejenige, die die Fünfergruppen eher im Verhältnis 3:2 aussprach, sodass hinter der dritten Zahl jeder Fünfergruppe eine kleine Pause kam, etwa: „597 79“.
Anfang der 80er Jahre kamen zwei weitere Stimmen hinzu. Eine davon sprach die Zahlen ebenfalls im Verhältnis 3:2 aus, wobei sie beim ersten Verlesen nach der dritten Stelle die Stimme senkte, beim zweiten nur mit Pause sprach, etwa: „597. 79 597 79“.
Markant ist, dass in den Ankündigungen nach 1979 das in manchen phonetisierten Buchstaben enthaltene R besonders stark gerollt wurde („INDIA OSCARRRR“). Dem Rollen unterlagen auch die Buchstaben „Uniforrrrm“ und „Brrravo“. Diese Eigenart blieb jedoch nicht lange, offenbar wurden die auffälligen Ankündigungen recht schnell neu eingesprochen.
Nach 1989
In der gesampelten Version der populärsten Stimme wurde die 7 (außer am Gruppenende) wie „Sibben“ ausgesprochen. Dabei orientierte man sich an der vierten Stelle einer live ausgesprochenen Gruppe. Die englische, akzentuierte Version der Zahlen war sehr charakteristisch. So wurde z. B. die 3 wie „Frie“, die 4 wie das deutsche Wort „Vor“ und die 0 wie „Sieru“ ausgesprochen. Auch am Anfang der Ankündigung klang „for“ eher wie „vor“.
Das Erstaunliche an der digitalisierten Sprechstimme ist, dass die Fünfergruppen sehr exakt artikuliert sind. Die Sprecherin startet die erste Zahl mit angehobener Stimme und die letzte Zahl wurde gesprochen, als würde darauf ein Punkt folgen. Es muss ein sehr komplexes Digitalisierungsverfahren gewesen sein, bei dem für jede Stelle einer Fünfergruppe jeweils alle zehn Ziffern eingesprochen wurden.
Aussprache der Zahlen
Stimme | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | Signalwörter |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | „Einz“ | „Zwoo“ | „Drei“ | „Vier“ | „Fünnef“ | „Sechs“ | „Sieben“ | „Acht“ | „Neuenn“ | „Seroh!“ | |
2 | „Eins“ | „Zwo“ | „Dreih“ | „Vier“ | „Fönnif“ | „Seeks“ | „Sieben“ | „Achcht“ | „Neuenn“ | „Seroh!“ | |
3 | „Eins“ | „Zwo“ | „Drei!“ | „Vierr“ | „Fünef“ | „Sechs“ | „Siebän“ | „Acht“ | „Neujen“ | „Sieroh!“ | |
4 | „Einz“ | „Zwo“ | „Drei!“ | „Vier“ | „Fünnep“ | „Sechs“ | „Sibben“ | „Acht“ | „Neujenn“ | „Sero!“ | |
5 | „Einz“ | „Zwo“ | „Drei“ | „Vier“ | „Fünnef“ | „Sechs “ | „Sieben“ | „Acht“ | „Neuenn“ | „Seroh!“ | „Achtoong“ |
Digital | „Einz“ | „Zwo“ | „Drei“ | „Vier“ | „Fünnef“ | „Sechs “ | „Siebben“ | „Acht“ | „Neujenn“ | „Seroh!“ | „Achtoong“ |
Sendeplan
Da der BND insgesamt vier Sprach-Zahlensender betrieb war der Zeitplan äußerst komplex und deutet auf entsprechend große Sendekapazitäten hin. Über die späten 1980er bis Ende der 1990er Jahre stellte Simon Mason einen relativ exakten Zeitplan zusammen, der jedoch allgemein gilt und keine Wochentage separat berücksichtigt.
Here is a schedule for the E16/G16 West German "2-letter" stations from 1984 -1996. According to my logs, the decline in activity started around 1990.
In AUG 1994 these stations were still active VO SB KW HK AU JW OA RD GK MD CD BN CN WL DA.
In FEB 1996, these had dwindled away to GK SB CD MD WL HK.
In JUN 1996 only GK MD WL OK were left.
In JUN 1997 GK MD WL FR DL.
The last ever logged transmission occurred on 2 JUL 97 - Golf Kilo.
Hinzu kommt ein Frequenzplan aus der Feder von tiNG, der einige Sendezeiten mit auflistet aber keine IDs.
In der nachfolgenden Tabelle werden alle bislang verfügbaren Daten (Stand März 2023) in einem globalen Zeitplan zusammengefasst. Es sind alle Sender eingeschlossen, G14, G15, G16 und E16. Angegeben sind die jeweilige Buchstaben-ID, wenn diese nicht bekannt ist steht dort eine Raute (#).
Vormittags (UTC)
UTC | 0000 | 0030 | 0100 | 0130 | 0200 | 0230 | 0300 | 0330 | 0400 | 0430 | 0500 | 0530 | 0600 | 0630 | 0700 | 0730 | 0800 | 0830 | 0900 | 0930 | 1000 | 1030 | 1100 | 1130 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2656,00 | ||||||||||||||||||||||||
2690,00 | G16 | |||||||||||||||||||||||
2707,00 | G15 | G15 | G15 | G15 | ||||||||||||||||||||
2745,00 | ||||||||||||||||||||||||
2780,00 | ||||||||||||||||||||||||
2830,00 | ||||||||||||||||||||||||
3228,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
3262,00 | ||||||||||||||||||||||||
3370,00 DFC37 |
||||||||||||||||||||||||
4010,00 DFD21 |
||||||||||||||||||||||||
4543,00 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||||||
4594,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||
4773,00 | ||||||||||||||||||||||||
4821,00 | G16 E16 |
|||||||||||||||||||||||
4888,00 | G16 E16 |
G16 E16 |
G16 E16 |
|||||||||||||||||||||
5015,00 | G15 | G15 | G16 | G15 | G15 | G16 | ||||||||||||||||||
5182,00 | G16 | |||||||||||||||||||||||
5284,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||
5732,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||
5770,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||
6370,00 | G16 E16 |
G16 E16 |
G16 E16 |
|||||||||||||||||||||
6765,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
6853,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||
7404,00 | G15 | G15 | G16 | G15 | G15 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | ||||||||||||
7532,00 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||||||
7661,00 | G16 | |||||||||||||||||||||||
7740,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
7752,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
7858,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||
8063,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
8173,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||
9040,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||||
9202,00 | G16 | |||||||||||||||||||||||
9325,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 E16 |
G16 | G16 | |||||||||||||||||
9450,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||
10170,00 | ||||||||||||||||||||||||
10177,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | ||||||||||||||||
10460,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
10500,00 | G16 | |||||||||||||||||||||||
10740,00 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||||||
11108,00 | G15 | G15 | G15 | G15 | ||||||||||||||||||||
11545,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||
11617,00 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||||
12092,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | ||||||||||||||||||||
12210,00 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||||||
12314,00 | G16 | G16 | G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||||
13362,00 | ||||||||||||||||||||||||
13375,00 | G16 | G16 | G16 | G16 E16 |
G16 | G16 | G16 | |||||||||||||||||
13415,00 | ||||||||||||||||||||||||
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Quellen
- ENIGMA-Newsletter (verschiedene Ausgaben)
- Homepage des Bundesnachrichtendienstes, Unterseite zur Geschichte des BND, abgerufen am 06.10.2021
- Gerhard Piper: Abhörstaat Deutschland (Telepolis): Die SIGINT-Landschaft seit 1945 in Ost und West als Ebook bei Amazon
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 88
- ↑ Olaf Velte: Opel-Jagdhaus ist einer der Geburtsorte des Bundesnachrichtendienstes (BND), abgerufen am 26.01.2021
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seiten 36–41
- ↑ Bodo V. Hechelhammer: Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe. Agent in sieben Geheimdiensten, Piper-Verlag Münschen, ISBN 978-3-492-05793-6, Seite 86
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seiten 105–110
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seiten 144–167
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 197
- ↑ Bodo V. Hechelhammer: Spion ohne Grenzen. Heinz Felfe. Agent in sieben Geheimdiensten, Piper-Verlag Münschen, ISBN 978-3-492-05793-6, Seiten 80–106
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 177
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 188
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9 Ch. Links Verlag, ISBN=978-3-96289-022-3, Seiten 230 ff.
- ↑ Armin Müller: „Wellenkrieg: Agentenfunk und Funkaufklärung des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 4, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN=978-3-86153-947-6, Seite 67,68
- ↑ Armin Müller: „Wellenkrieg: Agentenfunk und Funkaufklärung des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 4, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN=978-3-86153-947-6, Seite 68,69
- ↑ 14,0 14,1 14,2 14,3 14,4 14,5 Jan Bury: „From the Archives: The U.S. and West German Agent Radio Ciphers“ Artikel in CRYPTOLOGIA Volume 31, Issue 4 October 2007 , pages 343 - 357
- ↑ CIA: Future Federal Military Security and Intelligence Agencies (12.11.1951), im Webarchiv unter archiviert 13. Juli 2017
- ↑ CIA: „Bundesnachrichtendienst“ (14.11.1952), im Webarchiv archiviert am 13. Juli 2017
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 300
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 316
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN=978-3-96289-022-3, Seite 355}}
- ↑ Thomas Wolf: „Die Entstehung des BND. Aufbau, Finanzierung, Kontrolle“, aus der Reihe „Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968“, Band 9, Ch. Links Verlag Berlin, ISBN=978-3-96289-022-3, Seiten 325 ff.
- ↑ 21,0 21,1 21,2 21,3 Armin Müller, Ch. Links Verlag, ISBN 978-3861539476, Seite 80
- ↑ BStU, Archiv der Außenstelle Berlin, MfS B V Berlin, Abteilung II 480, Teil 1/2, Seite 117 (BStU 120)
- ↑ „BND: Wirrwarr am Mast“ - Wie weit reichte die technische Zusammenarbeit zwischen Bundesnachrichtendienst (BND) und den Regierungsbunkern von Bund und Ländern? Ausweichsitz, 13.07.2019, abgerufen am 06.10.2021 - PDF
- ↑ Forum GESCHICHTSSPUREN, Beitrag vom 21.07.2016 ff. - abgerufen am 06.10.2021
- ↑ [https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesnachrichtendienst#Eins%C3%A4tze Die Einsätze des Bundesnachrichtendienste, Wikipedia, 06.10.2021
- ↑ 26,0 26,1 26,2 BStU Archiv der Zentralstelle MfS-Abt. 26 Nr 774: „Studienmaterial – Zur Veranschaulichung der Arbeitsweise imperialistischer Geheimdienste bei der Organisierung subversiver Angriffe, insbesondere von Spionage gegen die Deutsche Demokratische Republik“, Potsdam, April 1988
- ↑ 27,0 27,1 27,2 27,3 Jörg Dobrick: Substitutionstabellen der BND Agenten
- ↑ 28,0 28,1 Werner Stiller: Der Agent- Mein Leben in drei Geheimdiensten, 2. Auflage 2010, Verlag Ch. Links, ISBN 978-3-86153-592-8, Seiten 81 u. 82
- ↑ Buchstabenhäufigkeit in deutschsprachigen Texten, Wikipedia, abgerufen am 31.10.2021
- ↑ 30,0 30,1 30,2 Erich Schmidt-Eenboom: „Empfänglich für Geheimes – Die (west)deutschen Nachrichtendienste im Äther“
- ↑ Die mutmaßliche ehemalige Sendestelle in Dachau-Kreuzholzhausen bei Google Maps - 48°16'13.84"N 11°19'36.92"E
- ↑ Sendestelle „ALPINA“ bei Google Maps - 47°55'16.20"N 11°16'1.50"E
- ↑ Weltweit Hören, Heft 2/1976, Seite 28, abgerufen am 07.07.2019
- ↑ Hinweis auf Frankfurt Bonames (Wetterdienst) aus Weltweit Hören, Heft 2/1976, Seite 28
- ↑ Die mutmaßliche ehemalige Sendestelle in Söcking bei Google Maps - 48°00'12.95"N 11°18'34.73"E
- ↑ Bundesstelle für Fernmeldestatistik. "Fernmeldetechnisches Institut" in Stockdorf, Gauting auf Google Maps - 48°05'25.06" N 11°24'42.96" E
- ↑ Horchposten Krailing in der SIGINT-GROUOP
- ↑ Die 1994 stillgelegte Empfangsstelle (Horchposten) Krailing, Codename "DaCapo", auf Google Maps - 48° 5'50.18"N 11°22'15.58"E
- ↑ Die ehemalige „Bundesstelle für Fernmeldestatistik“ im Norden von Husum auf Google Maps - 54°29'33.0"N 9°01'43.2"E
- ↑ Ehemaliges BND-Gelände in Monschau-Höfen auf Google-Maps - 50°32'45.9"N 6°15'11.3"E
- ↑ „BND: Wirrwarr am Mast“ - Wie weit reichte die technische Zusammenarbeit zwischen Bundesnachrichtendienst (BND) und den Regierungsbunkern von Bund und Ländern? Ausweichsitz, 13.07.2019, abgerufen am 07.07.2019 - PDF
- ↑ Forum GESCHICHTSSPUREN, Beitrag vom 21.07.2016 ff. - abgerufen am 07.07.2019
- ↑ Funkstelle Deckenpfronn bei Google Maps - 48°39'47.0"N 8°47'36.3"E
- ↑ Bunkerbesichtigung Kirspenich im Juni 2013 bei archiv.ausweichsitz.de - abgerufen am 07.07.2019
- ↑ Sendestelle Kirspenich auf Google Maps - 50°36'33.9"N 6°48'25.5"E
- ↑ Die ehemalige Sendestelle Sankt Aldegund, die offiziell vom Wetterdienst der Bundeswehr („Meteo Grengel“), aber wohl auch vom BND genutzt wurde auf Google Maps - 50°04'31.4"N 7°06'29.0"E
- ↑ Truppenübungsplatz Baumholder mit mutmaßlicher BND-Sendestelle auf Google Maps
- ↑ Das mutmaßliche ehemalige Sendehaus des BND-Senders in Hundsbach auf Google Maps -49°42'31.2"N 7°34'14.0"E
- ↑ Abhörstaat Deutschland (Telepolis): Die SIGINT-Landschaft seit 1945 in Ost und West von Gerhard Piper - Google Books - abgerufen am 07.07.2019
- ↑ Werner Stiller: Der Agent- Mein Leben in drei Geheimdiensten, 2. Auflage 2010, Verlag Ch. Links, ISBN 978-3-86153-592-8, Seite 85
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