Sandbox:Klassifizierung von Zahlensendern
Seit es Zahlensender gibt und diese beobachtet werden gibt es das Problem der relativen Vielzahl dieser Stationen. Deshalb ist es notwendig Zahlensender zu klassifizieren, um einen besseren Überblick zu gewinnen und zu behalten. In diesem Artikel wird deshalb anhand vieler Beispiele aufgezeigt, wie Zahlensender im Laufe der Zeit klassifiziert worden sind und auch jetzt noch werden.
Anfänge
Zahlensender sollen als Führungsmittel von Truppen und Agenten bereits seit dem Ersten Weltkrieg zum Einsatz kommen. Berichte hierüber sind jedoch schwammig, da das damals noch neue Medium "Funk" nur wenigen vertraut war und sich noch weniger als Funkamateur dem neuen Hobby widmeten. In diesen Anfangsjahren war die hauptsächliche Modulationsart die Morsetelegrafie. Derer waren nur ausgebildete Spezialisten mächtig sowie wenige Funkamateure. Daher gibt es fast nur mündliche und so gut wie keine schriftlichen Überlieferungen über diese Zahlensender der frühen Jahre.
Mit dem Beginn des Kalten Krieges nach 1945 und der fortschreitenden Entwicklung in der Elektrotechnik und Elektronik wurden Funkempfänger erschwinglicher und in bald jedem Wohnzimmer fand sich mindestens ein "Dampfradio", das neben Lang- und Mittelwelle einen Teil der Kurzwelle empfangen konnte - meist zwischen dem 49- und 19-Meter-Band. Dazwischen siedelten bereits der Seefunk-, der Flugfunk- wie auch der Amateurfunkdienst. Und in diesen "Zwischenbändern" tauchten schließlich immer mehr Zahlensender auf, denn der Kalte Krieg verlangte nach einem effizienten Führungsmittel der jeweiligen Agenten. Die Kurzwelle mit ihren Ausbreitungsbedingungen bot dafür die idealen Voraussetzungen: ein Signal kann theoretisch einmal die ganze Erde umrunden und ist beim Empfänger nach wie vor verständlich. Ein Rundfunkempfänger mit Kurzwellenteil war bis in die 1990er Jahre nichts Ungewöhnliches und deutete keineswegs auf nachrichtendienstliche Tätigkeiten des Eigentümers hin.
Auf der Senderseite blieb dagegen ein hoher Aufwand. Es mussten entsprechende Sendestellen errichtet werden und mit hohem Energieaufwand ins „Zielgebiet“ gesendet werden. Dennoch benutzten viele Nachrichtendienste die Kurzwelle, um ihre Agenten mit Nachrichten (Aufträgen, Eingangsbestätigungen und sicherlich auch mal persönlichen Grüßen) zu versorgen. Der „Rückweg“ lief jedoch mehrheitlich abseits der Kurzwelle über andere konspirative Wege (Tote Briefkästen, Postweg, Kuriere usw.).
Mit der weiten Verbreitung von Empfangsgeräten mit „KW“ begann bei Kurzwellen- bzw. Funkamateuren auch das Interesse an Zahlensendern. In Zeiten vor der Verbreitung des Internets gab es erste kleinere Zusammenschlüsse von „Fans“ der Zahlensendungen. Diese beschränkten sich aber zumeist auf Briefkontakte, so dass keine umfassenden Beobachtungen machbar waren. Erst in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre begannen sich Newsgroups zu formieren, die ihre Zahlensender-Beobachtungen koordinieren konnten.
Erste Klassifizierungen
Die ersten Klassifizierungen von Zahlensendern geschahen aufgrund der Eigenarten von Zahlensendern. Dazu zählten Stimme, Ankündigungssignale oder die Tage an denen einzelne Sender aktiv wurden. Allerdings waren diese noch zu vielfältig in ihren Ansätzen und Ergebnissen, als dass somit eine großflächig koordinierte Beobachtung möglich gewesen wäre.
Klassifizierungsversuche durch tiNG
Bereits in den 1970er Jahren stieß der Administrator des Internetforum UTDX.DE Thomas (tiNG) mit dem Küchenradio seiner Eltern auf Zahlensender (damals G08). Fortan faszinierten sie den Heranwachsenden und das Interesse hält bis heute. Durch den Einsatz verschiedener Kurzwellenempfänger, meist kommerzielle Geräte von Grundig, Philips oder ITT, später dann spezialisierter portabler Weltempfänger, konnte Thomas immer mehr unterschiedliche Zahlensender empfangen. Schon früh begann er, die Sendungen mitzuschreiben, bemerkte dann aber, dass ein einfaches Mitschreiben zwar interessant war aber bei weitem nicht ausreichte. Es bedurfte einer kategorischen Sortierung der Zahlensender.
K-Nummerierung
Erste Versuche einer Kategorisierung unternahm tiNG mit einer einfachen K-Kennung und fortlaufender Nummer (K für Kurzwelle). Da aber immer wieder neue Zahlensender auf immer wieder neuen Frequenzen, oftmals auf der analogen Skala dicht „nebeneinander“, von ihm entdeckt wurden geriet dieses System mit der Vergabe von fortlaufenden Nummern bei über 100 schnell an seine Grenzen. Da die Formate der Sendungen auch immer mehr von den zuerst gehörten Sendern G08 und G03 differierten, musste eine neue Systematik her.
Namensvergabe
Es folgte etwa um 1985 die erste Sortierung nach „Namen“ („Aliase“). Dazu wurden die Eigenarten jeder Station für die Namensgebung herangezogen. So erhielt G03 beispielsweise den Namen GONG wegen seines Ankündigungssignals. Bei G08 war der „Viertonlauf“ des Erkennungssignals der Namensgeber LAUF. Dazu wurde noch eine laufende Nummer als Suffix für die Frequenz gesetzt, wobei diese Nummerierung chronologisch erfolgte: je länger eine Frequenz bekannt war desto niedriger der Suffix.
Hier eine Übersicht der von tiNG vergebenen Namen im Vergleich zu den ersten bei ENIGMA verwendeten und den heute noch gültigen Bezeichnungen:
- Legende der Tabelle
-
- tiNG-name: der von Thomas vergebene Name
- ENIGMA-Name: Die zunächst noch bei der „old ENIGMA-Group“ verwendeten Bezeichnungen
- ENIGMA-Classifier: ENIGMA-Kürzel
tiNG-Name | ENIGMA-Name | ENIGMA-Classifier |
---|---|---|
LAUF | Four Note Rising (Scale) | G08 |
GONG | GONG / CHIMES | G03 |
WETTER | German Counting | G05 |
WEATHER | (ENGLISH) COUNTING / The Counting Station | E05 |
AROFLEX | Phonetic | E10 |
STRICH | (The) Strich | G11 |
BUCH | Two Letter (Phonetic), auch DFD21 und DFC37 | G14, G15, G16 |
MELODY | Lincolnshire Poacher | E03 |
Zitter | German Lady Ending 00000 | G06 |
Neu Zitter | German Lady Ending 000, NUI NOICHEN The Friday Night Fraulein |
G07 |
OHNE | SWEDISH RHAPSODY | G02a |
GLOCKENSPIEL | SWEDISH RHAPSODY | G02 |
diese Tabelle ist noch im absoluten Entwurfsstadium, da kommen noch einige dazu (siehe unten!) |
- Diese Tabelle ist noch nicht vollständig - ich muss dazu erst meine alten Unterlagen aus dem 1980er Jahren wieder aus den Umzugskartons holen. Das geht aber erst, wenn ich nach Ostern meine neuen Aktenregale bekomme. Die sind zwar jetzt da und auch schon eingeräumt, aber andere Dinge halten mich da noch von ab, in den Akten zu stöbern. Daher bitte ich entsprechend um Geduld! :o) (tiNG)
Diese Klassifizierung wurde von tiNG bis Ende der 1990er Jahre weiter genutzt. Erst nach dem Jahrtausendwechsel und mit dem dann einsetzenden Verschwinden der Zahlensender von der Kurzwelle lernte tiNG die Klassifizierung der ENIGMA-Gruppe kennen und verwendete diese fortan.
Klassifizierung durch ENIGMA
(Vielleicht auf den Artikel ENIGMA beziehen? --17:42, 21. Mär. 2018 (CET))
Die European Numbers Information Gathering (and) Monitoring Association (E.N.I.G.M.A. bzw. ENIGMA, heute „old ENIGMA group“) war ein erster nachhaltig organisierter Zusammenschluss von Zahlensenderhörern in Europa. Über Briefkontakte kamen die Gründungsmitglieder (@ Jochen: Weißt Du noch, wer das im Einzelnen war?) zunächst lose in Kontakt. Später entschied man sich dann, den ENIGMA-Newsletter dreimal im Jahr zu publizieren. Dieser wurde als Fotokopie vervielfältigt und per Post an die Abonnenten verschickt.
Der erste Newsletter dieser Art erschien im April 1993 und umfasste gerade mal sieben Seiten. Doch erst mit Nummer sieben des Newsletters, erschienen im Januar 1995, begann man sich mit einer einfacheren aber effektiveren Klassifizierung der Zahlensender auseinander zu setzen. Dazu war in dieser Ausgabe zu lesen:
Orginaltext | Übersetzung |
---|---|
|
|
In diesem Bemühen kam eine erste Fassung der ENIGMA-Designator bzw. -Classifier heraus:
bisheriger ENIGMA-Name | ENIGMA-Classifier | Hinweis |
---|---|---|
2 Tone / ends 3 short dashes (zeroes) | M1 | |
AR / Morse NNN | M2 | |
Strich Equivalents | M3 | |
LO LO, Ends AR SK / Swedish Rhapsody | M4 | |
6 Figure / 2 Day Wonder | M5 | |
OLX | M6 | |
Rapid Dashes - tone sequences | M7 | |
Abbreviated CW 5F | M8 | |
Wideband F.M. | M9 | |
Rapid Dashes - Bulgarian Betty | M10 | |
3 Short Dashes (zeroes) | M11 | |
3 + 3 Short Dashes (zeroes) | M12 | |
3 Long Dashes (all slow) | M13 | |
5 Dashes (fast) | M14 | |
DEA47 | M15 | |
8BY | M16 | |
Ready Ready equivalent/ends VA or SK | M17 | |
4625 kHz Pseudo Time Signal | M181 | |
MPL | M191 | |
'V' Station | M20 | |
Pseudo Time Signal ?????? | M211 | |
4XZ | M221 | |
Odd/Even station | M23 | |
Slow Dashes | M24 | |
KKN/KRH/KWS-Series | M251 | |
'98' Station | M26 | |
BTV (YT Morse Version) | M27 | |
HEP | M281 | |
VDE | M291 | |
MG | M30 | |
FDC | M311 | |
14403 kHz - Numerous Callsigns | M321 | |
P8K | M331 | |
Counting Morse / 11 12345 | M34 | |
Ready! Ready! | E01 | |
Arabic Man or The Babbler | E02 | |
Lincolnshire Poacher | E03 | |
Cherry Ripe (Cherry Picker) | E04 | später E03a |
(ENGLISH) COUNTING / The Counting Station | E05 | |
English Man - ends 00000 | E06 | |
English Man - ends 000 000 | E07 | |
288 and 71 | E08 | |
Magnetic Fields | E09 | |
Phonetic (alphabet) - NATO (EZI etc.) | E10 | |
Oblique | E11 | |
NNN | E12 | |
Five dashes | E13 | |
4F „control“ / „count control“ | E14 | |
Phonetic alphabet - pre-NATO (NAS etc.) | E15 | |
Two Letter | E16 | |
English lady 00000 (274 etc.) | E17 | |
Fife Free | E18 | |
Irish Man | E19 | |
Tyrolean music | G01 | |
'Swedish Rhapsody' | G02 | |
Gongs or chimes | G03 | |
Three note oddity (same voice as above) | G04 | |
German Counting | G05 | |
German Lady Ending 00000 | G06 | |
German Lady Ending 000, NUI NOICHEN The Friday Night Fraulein |
G07 | |
Four note rising scale (same voice as above) | G08 | |
Jazz player | G09 | |
Bert Kaempfert | G10 | |
(The) Strich | G11 | |
NNN | G12 | |
Five dashes | G13 | |
DFC37/DFD21 (rising & falling 20 note scale) | G14 | |
Papa November | G15 | |
Two letter | G16 | |
German Lady on 5420 kHz | G17 | |
Eight note rising & falling scale | G18 | |
German Man 000000 (same voice as G1) | G19 | |
Aida | S01 | |
Drums and trumpets | S02 | |
Czech words | S03 | |
Edna Sednitzer | S04 | |
OLX (earlier format - with null messages etc.) | S05 | |
Russian Man 00000 | S06 | |
Russian Man 000 000 | S07 | |
YT | S08 | |
Polish counting | S09 | |
Czech Lady (piano piece, later five notes) | S10 | |
Preska / Kreska | S11 | |
Chetta / Cherta | S12 | später S11a |
Russian counting and announcements (2 minute duration) „UPT76“ | S13 | |
As above and of very long duration (Shield 58/South 96 etc) | S14 | |
Rapid dots (an earlier OLX) | S15 | |
OLX (present form) | S16 | |
Czech Lady „control“ - single 5F message | S17 | |
Czech Man - 3F 5F | S18 | |
Czech Man „control“ | S19 | |
Aifada | S20 | |
Russian Lady (342 etc.) | S21 | |
S22 | blieb offen | |
„Barbara“ | S23 | |
Russian Man „D-va“ (voice very similar to S18/19) | S24 | |
Russian Man „control“ | S25 | |
„Ciocirlia“ The Skylark – Romanian | V01 | |
Spanish lady two finals | V02 | |
Spanish lady three finals (same voice as above) | V03 | |
V04 | nicht vergeben | |
Counting - Spanish 3/2F | V05 | |
Spanish lady 00000 | V06 | |
Spanish man 000 000 | V07 | |
Eastern music (6647kHz, language unidentified) | V08 | |
Oriental language - 5738, 6280, 8036 kHz | V09 | |
Schlosst | V10 | |
V11 | nicht vergeben | |
NNN (French) | V12 | |
New Star Broadcasting | V13 | |
Counting „control“ - Spanish | V14 |
Anmerkungen: 1 = Keine Zahlensender im klassischen Sinne, sondern eher unter „Oddities“ einzustufen.
Diese Nomenklatur besitzt heute noch Gültigkeit, bedürfte aber in Anbetracht der inzwischen bekannt gewordenen neuen Stationen aus Asien einer deutlichen Überarbeitung, auch vor dem historischen Hintergrund. Kritiker sind der Meinung, eine weitere Sprachaufteilung hätte deutlich mehr für die Aufarbeitung historischer Zahlensender leisten können. Ohne diese weitere Präzisierung fehlen die Möglichkeiten einer genaueren Kategorisierung. Hinzu kommt, dass viele Stationen in dieser Nomenklatur aufgenommen sind, die keine Zahlensender im eigentlichen Sinne sind und damit die Auflistung unnötig aufbläht (z. B. S28, M32 oder M89).
Im Zuge dieser Kategorisierung von Zahlensendern wurden dann auch die sogenannten Ton-Signale erfasst und mit dem Präfix X versehen. Dazu zählen X06, XPA und XF (Faders).
Fortführung
Über eine Fortführung oder Verfeinerung der Klassifizierung denkt man seitens der ENIGMA2000-Gruppe derzeit nicht nach. Dies liegt zum einen daran, dass die Zahl der aktiven Zahlensender seit der Jahrtausendwende kontinuierlich abgenommen hat (zuletzt sind M03, S21 und G11 verstummt). Zum anderen besteht offenbar kein Interesse daran, eine Verfeinerung vor einem historischen Hintergrund durchzuführen.
Dagegen könnte eine solche Verfeinerung auch bei den derzeit klassifizierten Morsestationen Sinn machen. Denn viele dieser Stationen sind keine klassischen Zahlensender sondern rein militärische Stationen, die nicht ausschließlich Zahlen senden. Hierfür könnte daher ein eigenes Präfix herangezogen werden, um sie von den reinen Zahlensendern abgrenzen.
Auch bei den noch aktiven Zahlensendern kann eine weitere Unterscheidung eine eindeutigere Zuordnung bedeuten. So könnten die Various-Sender sprachlich weiter aufgeteilt werden. Derzeit werden unter V beispielsweise Spanisch, Französisch, Koreanisch und Chinesisch in einen Topf geworfen.
Hierzu ein rein hypothetischer Entwurf einer weiteren Verfeinerung der Präfixe und entsprechender Beispiele für eine mögliche zukünftige Anwendung:
Präfix | Anwendung für: | Ersetzt: | Fiktive neue ID: |
---|---|---|---|
A | Asiatische Sprachen | V13 | „A01“ |
V15 | „A02“ | ||
V22 | „A03“ | ||
V24 | „A04“ | ||
V25 | „A05“ | ||
V26 | „A06“ | ||
V28 | „A07“ | ||
A | Alternaitv: Arabisch | E151 | „A09“ |
V08 | „A08“ | ||
B | Balkan 2 | V01 | „B01“ |
V17 | „B02“ | ||
S04 | „B04“ | ||
S05 | „B05“ | ||
S10 | „B06“ | ||
S17 | „B07“ | ||
C | Möglich für Chinesisch | V24 | „C03“ |
V25 | „C04“ | ||
VC01 | „C01“ | ||
VC02 | „C02“ | ||
D | Daten / Digital | DP01 | „D03“ |
M42 | „D02“ | ||
F01 | „D01“ | ||
F06 | „D06“ | ||
F | Französisch? | ||
H | Hybride aus zwei unterschiedlichen Verfahren 3 | HM01 | „H01“ |
HM02 | „H02“ | ||
I | Italische Sprachen | V02 | „I02“ |
V07 | „I07“ | ||
V21 | „I01“ | ||
V23 | „I03“ | ||
J | optional | ||
K | Koreanisch | V15 | „K01“ |
V24 | „K02“ | ||
V28 | „K03“ | ||
L | optional | ||
N | optional | ||
O | optional | ||
P | optional | ||
Q | optional | ||
R | Radioteletype | F01 | „R01“ |
F06 | „R06“ | ||
S | Slawische Sprachen, eingeschränkt POL, RUS | S06 | bliebe unverändert |
S11a | bliebe unverändert | ||
T | optional | ||
U | unbekannt, bis eindeutige Zuordnung möglich | temporäre Verwendung | |
V | 'Various purpose, z. B. Monolith | S28 | „V01“ |
S30 | „V02“ | ||
S32 | „V03“ | ||
S3850 | „V04“ | ||
S4020 | „V05“ | ||
S4525 | „V06“ | ||
etc. | |||
W | optional | ||
Y | Militärisch statt Zahlensender | M51 - FAV22 | „Y01“ |
M32 | „Y02“ | ||
M89 | „Y03“ | ||
M90 | „Y04“ | ||
M95 | „Y05“ | ||
Z | optional |
Anmerkungen:
1 = Bei E15 ist die Sprache schwer zu bestimmen, inzwischen ist aber bekannt, dass die Sendungen aus Ägypten stammen. E25 bleibt aber eindeutig den englischsprachigen Diensten zugeordnet.
2 = Hierbei würde Balkan Tschechien, die Slovakei, Bulgarien und Rumänien mit einschließen, ebenso Griechenland und ggf. die Türkei.
3 = Grundsätzlich wäre H immer eine Mischung aus zwei verschiedenen Verfahren, unabhängig davon, um welche Verfahren es sich handelt (CW+RTTY, USB+PSK etc.).
Rezeption
Momentan (Stand April 2018) ist eine Diskussion über eine Erweiterung bzw. Verfeinerung dieser Nomenklatur schwierig, da sowohl Ary Boender über sein Projekt „Numbers & Oddities“ wie auch die Priyom-Gruppe neue Stationen mit eigenen IDs versehen und damit bereits die Systematik von ENIGMA und ENIGMA2000 unterwandern.
Aktuell ist eine entsprechende Rezeption nicht zu erkennen. Dennoch erscheint es notwendig eine entsprechende Diskussion anzustoßen, da derzeit (Stand April 2018) davon auszugehen ist, dass die „Numbers & Oddities“ wohl nicht von der Kurzwelle verschwinden werden. Eher im Gegenteil: offenbar scheint die HF bei den militärischen Nutzern dank neuer Übertragungstechniken, unter anderem durch die Verwendung von SDR-Technologien, eine Renaissance zu erleben. Auch die Absatzzahlen bei HF-Funksystemen von Herstellern wie Barrett Communications oder Telefunken Racoms bzw. Hagenuk Marinekommunikation und weiterer internationaler Unternehmen, belegen diese Vermutung.
Vor diesem Hintergrund ist eine Überarbeitung und Erweiterung der bisher verwendeten Identifier dringend ratsam, um auch für zukünftige „Oddities“ und vielleicht sogar weitere neue Zahlensender gerüstet zu sein.
Quellen
- ENIGMA-Newsletter, verschiedene Ausgaben
- ENIGMA2000-Newsletter, verschiedene Ausgaben
- Numbers & Oddities – Webseite von Ary Boender
- Homepage der PRIYOM-Gruppe
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